Stehsatz der Woche, Vol 6: Werner Kogler
Der Stehsatz der Woche geht dieses Mal an Werner Kogler, grüner Vizekanzler und Sportminister. Er sagt das eine und macht das andere, was der Definition eines Stehsatzes sehr nahe kommt.
Es geht ja vor allem um Bereiche wie Toiletten, die Anzahl und Beschaffenheit der Ein- und Ausgänge sowie Gastronomiestände
Am Wochenende sagte Werner Kogler, Vizekanzler und Sportminister der grünen Partei, gegenüber diversen Tageszeitungen: "Ich bin selbst ein Anhänger davon, das nach Stadiongröße zu handhaben und beispielsweise 30 Prozent der Sitzplätze zu besetzen. Aber es geht ja vor allem um Bereiche wie Toiletten, die Anzahl und Beschaffenheit der Ein- und Ausgänge sowie Gastronomiestände."
90minuten.at-Fazit: In keiner der dutzenden Regierungspressekonferenzen hat Werner Kogler auch nur einmal ausgegeben, dass sich die Kapazität der Stadien nach Prozenten richtet. Kommuniziert wurden vonseiten der Regierung stets nur absolute Zahlen. Dabei richteten sich die Bundesligaklubs im Sommer in Zusammenarbeit mit den örtlichen Behörden sowie so nach den Begebenheiten. Der SKN St. Pölten bekam in der ersten Runde die Erlaubnis, rund ein Viertel der Sitzplätze in der 8.000 Menschen fassenden NV Arena einzulassen, der SK Rapid konnte gegen die Admira rund 10.000 Fans einlassen, also rund 40 Prozent der Sitzplätze belegen.
Aber das ist ohnehin egal, weil sich der Sportminister auch im Report von Dienstagabend nicht erklären konnte, wie man auf 1.500 kommt. Er verwies lediglich, dass andere Länder weniger erlauben, ohne zu erwähnen, dass andere Länder auch mehr erlauben.
Scheibchenweise Maßnahmen
Nicht bei einer einzigen Nachfrage ließ er sich mehr entlocken. Und wer nun Online die vollen Schlangen vor Skiliften im Freien sieht, muss sich schon fragen, warum man Schulter an Schulter und in Gondeln gequetscht auf einen Berg rauf darf, aber nicht - zu einem verständlichen Prozentsatz - mit über den Sommer ausgearbeiteten Hygiene- und Präventionskonzepten in ein Stadion rein.