Stehsatz der Woche, Vol 3: Philip Thonhauser
Den Stehsatz der Woche hat dieses Mal Admira-Präsident Philip Thonhauser geliefert. Eigentlich hätte es aber auch gut und gern Franz Wohlfahrt sein können. Die Admira zeigt sich jedenfalls in Stehsatz-Hochform.
Fail fast and fail cheap.
Philip Thonhauser (Präsident FC Flyeralarm Admira) sagte diese formvollendet schönen PR-Sätze die Sky-Kamera, quasi Business English meets Fußball-Chaos: „Fail fast and fail cheap – wenn man Fehler macht, sollte man sie möglichst schnell und möglichst günstig zu machen. (...) Ich kenn das, wenn Trainer wechseln und Unsicherheit herrscht, das ist nicht nur im Fußball so. Ist das optimal? – Nein. Ist es dennoch notwendig? – Ja. Wir wollen das nächste Level erreichen in sportlicher Hinsicht. Das, was als Chaos wahrgenommen wird, ist nichts anderes als eine Findungsphase, die jetzt abgeschlossen ist. Wir sehen sehr positiv in die Zukunft mit dem Team, das jetzt bei der Admira am Werk ist.“
90minuten.at-Fazit: Es ist begrüßenswert, dass die heimische Fußballszene sich weitgehend nicht mehr als wahlweise Dorf-/Stadtkaiserei oder "Weu's scho immer so woa"-Altherrenclub definiert, sondern als das, was es ist: ein Freizeitdienstleister im Bereich Sport. Allerdings hilft es auch nichts, sich einen chaotischen Saisonstart mit möglichst vielen Keywords aus dem Bullshit-Bingo-Marketing-PR-Handbook schön zu reden. Hätten ja nur noch Learning, Incentive und Meeting gefehlt. Für jeden aalglatten PR-Spruch in dem Einspieler auf Sky ein Schnapserl und man wäre vor dem Duell mit der Austria schon fein angesäuselt gewesen.
Sportlich verantwortlicher Geschäftsführer für das Chaos bei den Panthern ist Franz Wohlfahrt, der in der Sky-Sendung "Dein Verein" eigentlich auch eine ganze Tirade an Stehsätzen punkto Schösswendter ab. Auswahl: "Wir wollen die Mannschaft so weit wie möglich raushalten." oder "Die Mannschaft hat mit dem nichts zu tun." Oder, ganz kurios: "Diese Forderung ist nicht an mich gerichtet."
Etwas verteidigen, was man nicht verteidigen will
Die Admira vermittelt aber derzeit insgesamt ein Bild, wo man nicht so recht glauben kann, wer das Sagen hat. Dazu passen auch die 90minuten.at-Informationen, wonach die Entscheidung zum neuen Sportdirektor Wohlfahrt einzig und allein in Deutschland getroffen wurde. In Maria Enzersdorf selbst soll man damit gar nicht so glücklich sein. Möglicherweise führt das auch dazu, dass man nur Stehsätze formuliert, um etwas zu verteidigen, was man eigentlich gar nicht verteidigen will.