Notfallszenario: Spielen Austria Amateure kommende Saison in der Sky-Go-Ersten-Liga?

Sollten der Sky-Go-Ersten-Liga für die kommende Saison wider Erwarten die Klubs ausgehen, dann könnten die Austria Amateure einspringen. Von Michael Fiala

Wenn der Frühling ins Land zieht, heißt das für die Profivereine und solche, die es werden wollen, vor allem immer eines: Lizenzunterlagen erstellen und abgeben. Eine besondere Konstellation ergibt sich aus der Tatsache, dass in der kommenden Saison 2017/18 die Sky Go Erste Liga ihre Abschiedstournee feiert.

Die Austria Amateure wären bereit, da wir uns so oder so für 2018/19 auf die neue zweite Liga vorbereiten.

Markus Kraetschmer

Motivation nicht berauschend hoch

Die Motivation einiger Klubs, bei dieser Abschiedstournee dabei zu sein, ist nicht gerade berauschend hoch. So hört man aus der Regionalliga West, dass weder Anif noch Grödig einen Lizenzantrag für die kommende Saison stellen möchten. Aus der Regionalliga Mitte dürfte immerhin der TSV Hartberg Interesse zeigen. Und in der Regionalliga Ost ist nach dem K.O. der Vienna nur noch Ritzing ein Thema. Zudem ist auch noch nicht 100%ig klar, ob alle Vereine der aktuellen Sky-Go-Liga auch kommende Saison dabei sein wollen.

 

Gewissheit, wer dabei sein will, herrscht erst am 15. März, wenn die Unterlagen der Bundesliga übermittelt werden. Und selbst dann muss geprüft werden, ob die Klubs auch tauchglich sind. „Generell ist die Anzahl der Bewerber in den vergangenen Jahren zurückgegangen, was wir aber durchaus positiv sehen, da es einfach nicht mehr jeder Klub auf gut Glück versucht. Es gibt einfach mehr Bewusstsein zu diesem Thema. In den letzten Jahren gab es meistens 5-6 Bewerber, mehr werden es wohl dieses Mal nicht werden. Selbst wenn es nur zwei bis drei Bewerbungen geben sollte und die Erfahrung gezeigt hat, dass ein Bewerber die Lizenz nicht bekommt, kann man also davon ausgehen, dass wir kommende Saison 20 Klubs für die beiden Ligen haben werden“, sagt Liga-Vorstand Reinhard Herovits im Gespräch mit 90minuten.at.

Mit Amateurmannschaft auffüllen

Für den Fall, dass die Liga am Ende dennoch nur mit neun Sky-Go-Erste-Liga-Klubs dastehen sollte, wurde vorgesorgt: „Sollten wir wider Erwarten nur 19 Klubs haben, dann können wir mit Amateurmannschaften von Klubs der Tipico Bundesliga auffüllen, das wurde bereits im vergangenen Jahr vorausblickend beschlossen“, so Herovits. Sollte es mehrere Amateurmannschaften von Tipico Bundesliga Klubs mit Interesse geben, muss man die sportliche Performance der Teams vergleichen.

 

Der Blick auf die Tabelle der Regionalligen zeigt, dass somit die Amateure von Altach, Sturm Graz und Austria Wien in Frage kommen. Die Grazer (aktuell Platz 13) schneiden im sportlichen Vergleich zu Altach und Austria deutlich schlechter ab, kommen also – im Fall der Fälle – eher nicht in Frage. Altach-GF Christoph Längle stellt im Gespräch mit 90minuten.at ebenso klar: „Eine Teilnahme der Amateure ist aktuell für uns kein Thema, wir konzentrieren uns zunächst auf die Weiterentwicklung der Infrastruktur.“

„Austria Amateure wären bereit“

Bleibt also die Austria. Und die zeigt durchaus Interesse: „Die Austria Amateure wären bereit, da wir uns so oder so für 2018/19 auf die neue zweite Liga vorbereiten. Doch dazu muss auch die sportliche Leistung der Amateure passen. Aktuell sind wir Dritter, aber als Siebenter haben wir kein Aufstiegsrecht“, sagt Austria-Vorstand Markus Kraetschmer im Gespräch mit 90minuten.at. Aktuell rechnet Kraetschmer aber eher nicht damit: „Generell gehe ich davon aus, dass es genügend Klubs geben wird, aber die Vergangenheit hat gezeigt, dass man auch an diese Konstellation denken muss. Ziel ist es jedenfalls, jeweils 10 Teams für die Tipico-Bundesliga und die Sky-Go-Erste-Liga aufzustellen, die auch die gesamte Saison wettbewerbsfähig sind.“ Eine eigene Lizenz müssten die Amateure nicht lösen, weil die Amateure kein eigener Verein sein und somit mit der Lizenz der Profis dabei sind.

 

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