Cinel: Alles richtig gemacht
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Cinel: Alles richtig gemacht

Red Bull Salzburg fährt im ersten Spiel unter Interimstrainer Onur Cinel über Austria Klagenfurt drüber. Es ist ein Indiz, dass diese Entscheidung richtig war.

 + + 90minuten.at PLUS - Von Georg Sohler + +

 

Das 4:2 von Red Bull Salzburg gegen Austria Klagenfurt ist unser Momentum am Montag.

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Das Trainerdebüt von Onur Cinel verlief durchaus positiv. Drei Punkte sollten es im Heimspiel gegen Austria Klagenfurt werden und ebenso viele Zähler sind nun auf das Konto des noch-Serienmeisters gewandert. Allerdings: Ein Heimsieg gegen die Austria aus Klagenfurt (oder auch Hartberg) sind für die Bullen ein absolutes Muss. Vermutlich hätte Gerhard Struber diesen auch eingefahren. Es geht aber gleich Schlag auf Schlag weiter. Am Mittwoch trifft man in Kärnten wieder auf die Austria, auch hier sind drei Zähler einzuplanen, ehe es am kommenden Sonntag zum quasi Titel-Showdown gegen Sturm Graz kommt. Die Richtung stimmt aber wieder.

 

Kurzer Rückschlag

Beim 1:3 in Linz gegen den LASK hatten sich die Salzburger noch von einem Rückschlag aus der Ruhe bringen lassen, den gab es gegen Klagenfurt auch wieder. Nach dem frühen 1:0 durch Luka Sučić traf das Auswärtsteam per Elfmeter. Nur wenige Minuten später folgte ein Doppelschlag durch Gloukh und Konaté, ehe der Ivorer noch vor dem Pausentee aus 4:1 stellte und das Spiel somit vorentschied. Der Anschlusstreffer durch Max Besuschkow in Minute 52 war letztlich Ergebniskorrektur. Die Salzburger hätten mehr Tore schießen können und vielleicht sogar müssen. Insofern ging es weniger um das „Ob“, sondern „Wie“ man gewonnen hat. Eine Reihe 1:0-Siege ist ohnehin nicht die DNA der Bullen, 4:2 klingt nach Spektakel und dennoch Spannung. Auch das ist wichtig.

 

Auf Angriff

Cinel resümiert richtigerweise: „Wir haben es in der eigenen Hand.“ Wenn die Salzburger alle Spiele gewinnen, ist man am Ende vor Sturm. So einfach ist die Rechnung im Grunde genommen. Man könnte sogar noch einen Schritt weiter gehen und sagen, dass es „reicht“, alle Spiele zu gewinnen und gegen Sturm nicht zu verlieren. Ob bzw. inwiefern es die beiden Klubs nun bis zum Ende der Saison leichter haben, mag jeder selber beurteilen, Fakt ist, dass es lange nicht mehr vorkam, dass ein anderer Verein als Salzburg so nah am Meistertitel dran war. Will der Serienmeister selbiger bleiben, wird es wichtig sein, so weiterzuspielen wie gegen Klagenfurt: auf Angriff.

 

RBS-Kick muss RBS-Kick bleiben

Das ist auch notwendig. Denn dank der vielen Jahre guter Arbeit in vielen Bereich hat Salzburg mehr Talent als die anderen - auf dem Platz, der Bank und der Tribüne. Gepaart mit dem giftigen und intensiven Pressing muss das alles ohnehin „nur“ auf die Wiese gebracht werden. Dann sind die Gegner hierzulande und auch in Europa schnell überfordert. Dieser Kick hat den Bullen ja letztlich das besondere Standing auf Europas Fußballlandkarte eingebracht, welches sie in weiterer Folge letztlich zur Klub-Weltmeisterschaft bringen wird. Ob es dann am Ende die Blackies sind, die die zehn Jahre der Serientitel beenden, wird in der laufenden Saison mit zwei Trainerwechsel unangenehm genug sein. Schlimmer wäre es aber natürlich, wenn es mit uninspiriertem Ballgeschiebe statt Pressingattacke ablaufen würde und allein die teureren und somit besseren Spieler dank ihrer individuellen Qualität den Ausschlag geben.

Ein derartiges Errumpeln ist für Salzburg schlichtweg nicht gut genug, aus vielen Gründen: Es wird der RBS-Idee nicht gerecht, den verpflichteten Spielern auch nicht, es ist für die Fans unattraktiv. Darüber hinaus ist es auch leichter, die Unterschiedspieler aus dem Spiel zu nehmen als eine komplette, stringent agierende Mannschaft. Das war unter Cinel nun schon ersichtlich.

 

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