Sturm, mach's bitte spannend [Momentum am Montag]

Bevor der Ball in der 23. Runde rollte, war nicht so ganz klar, wie sich die Meistergruppe entwickeln würde. Gewinnen die Bullen in Klagenfurt, gibt Sturm daheim Punkte gegen Rapid ab? Dann nämlich wäre viel Spannung verloren gegangen. Schließlich schlossen die Blackies den Grunddurchgang mit nur sechs Punkten Rückstand auf den Serienmeister ab; das bedeutet dank Punkteteilung in Österreich eben Spannung. Allerdings war es in den letzten eben so, dass die Salzburger irgendwann davon gezogen sind.

Trifft man sich auf Augenhöhe?

In der letzten Saison waren es auch die Grazer, die den Grunddurchgang als Zweiter abgeschlossen hatten. Gleich im ersten Finaldurchgangspiel aber bogen die Favoriten die Steirer, eine spätere Niederlage in Graz änderte nichts am Ergebnis, der Vorsprung war zu groß. Doch vielleicht ist dieses Jahr alles anders. Nur drei Punkte liegen die Salzburger voran und sie sind etwas im Vorteil. Am 26. Spieltag kickt man gegeneinenander, dazwischen gibt es zwei Heimspiele gegen die Austria und den LASK. Die Grazer wiederum haben nicht nur zwei Auswärtsspiele (Linz, Klagenfurt), sondern diese Woche auch noch das Cupspiel gegen den LASK. Das sind am Papier Vorteile für den Seriensieger, dem man dieser Tage am meisten Chancen einräumt, dem Krösus den Meisterteller endlich wieder zu entreißen. 

Europacup-Gerangel

Es bleibt also die große Frage, ob Sturm das nun wirklich durchziehen kann, oder ob man sich weiterhin eine Stufe weiter unten mit den anderen, gegenwärtig vermeintlichen, Großklubs einreiht. Dann geht es dahinter um die guten Plätze an der Sonne, sprich: den Europacup. Wegen Absenz (LASK), Peinlichkeit (Rapid) und Schulden (Austria) brauchen die Klubs die Europacup-Teilnahme eigentlich wie einen Bissen Brot, auch wenn es unterschiedlich dringend ist. Wer letztlich auf Rang 5 am Schleudersitz landet, hat zumindest den Vorteil, dass dieses Jahr alle „Großen“ oben sind. Beziehungsweise kann das auch ein Nachteil sein, Fußball ist kompliziert.

Für ganz oben ist es einfach: Sturm muss eine gute Saison zu einer sehr guten machen, damit es dieses Mal wirklich zu einem Showdown bis zuletzt reicht. Zeit wäre es.