Austria: Mit einem Sturm nach Europa [Momentum am Montag]
Die Wiener Austria gewinnt das Rückspiel des Playoffs gegen Austria Lustenau mit 5:0. Ein notwendiger, wichtiger Sieg für die Veilchen.
+ + 90minuten.at PLUS - Von Georg Sander + +
Der Schlusspfiff in Wien-Favoriten ist unser Momentum am Montag.
„Mein Fuß hoch und sein Kopf war niedrig. Ich weiß nicht, ob es eine Rote Karte ist. Es ist sicher, dass die Rote Karte das Spiel entschieden hat“, sprach der zum 1. FC Magdeburg wechselnde Jean Hugenot nach dem Spiel. In Minute 17 musste er nach VAR-Eingriff runter, dann traf Manfred Fischer (19.) und nach der Pause gab es gleich noch vier Trümmer für die Ländle-Kicker. Bei ihnen geht eine tolle Bundesliga-Saison etwas gar mit einer Watschn zu Ende, respektabel war es allemal. Die Veilchen wiederum können nun Richtung Europacup denken. Das ist auch mehr als notwendig.
Rucksack
Es war eine, sagen wir, zache Saison für die Veilchen. Rein gestartet als Dritter der Vorsaison, mit Millionenschulden und drei Punkten Minus. Zu Erinnerung: Ohne hätte man sich eine Europa Conference League-Qualifikationsrunde erspart und wäre Vierter gewesen. Oder man hätte irgendwo anders mehr Zähler als Rapid gesammelt. Der kontroversiell diskutierte Trainerwechsel von Vereinslegende Manfred Schmid auf Michael Wimmer hat sich jedoch letztlich ausgezahlt. Nun muss man in der zweiten Qualifikationsrunde ran, es warten, Stand heute, Vereine wie Tobol Kustanai aus Kasachstan oder Torshavn von den Färöern. Immerhin: Ungesetzt hätte man in Q2 schon Aufgaben wie Brügge, Basel, Gent oder Twente Enschede bekommen können. In Q3 wird sich die Setzung nicht ausgehen. Es ist ein weiter Weg nach Europa, auch wenn man anmerken muss, dass – siehe Rapid vs Vaduz – im Europacup in beide Richtungen alles passieren kann.
Intensiver Sommer
Bei den Veilchen haben einige Spieler aufgezeigt. Haris Tabakovic oder Matthias Braunöder sind gefragt, andere könnten es auch sein. Um sich durch die Qualimühlen zu mühen ist die Möglichkeit auf Europa wichtig, so können der eine oder andere Spieler vermutlich leichter gehalten werden. Zumindest, bis klar ist, ob die Austria es in die Gruppenphase schafft. Geld, das können die Favoritner sehr gut gebrauchen, aber eben auch Qualität am Platz. Die Vereine, die in der Tabelle hinter der Austria landen, haben die zwei, vier oder sechs Spiele nicht zusätzlich. Das soll kein Jammern über die Doppelbelastung sein, sondern eine Zustandsbeschreibung. Während die Topklubs Salzburg, Sturm und LASK viele Wochen der Findung haben und die „Kleinklubs“ einmal in der Woche kicken, sind die Qualispiele ein Spagat. Mehr Fokus auf Europa und Geld oder auf das tägliche Brot. So oder so, ein intensiver Sommer, an vielen Fronten.
Schritt für Schritt
Die Veilchen müssen eben auf vielen Ebenen Schritte nach vorne machen. Auf das letztjährige Toptrio fehlt viel, nach hinten gibt es wenig Spielraum. Es muss jetzt weiter Schritt für Schritt gehen. Die Führung ist quasi runderneuert, dass man als einer der erfolgreichsten Klubs des Landes aktuell weit hinter der nationalen Spitze liegt, nimmt sogar noch ein bisschen Druck raus. In der abgelaufenen Saison ist die Austria für mutige Schritte durchaus belohnt worden, der Unterschied zwischen Mut und Dummheit definiert sich letztlich aber nur durch den daraus resultierenden Erfolg.
Der nächste Schritt auf dem Feld kann es jetzt nur sein, eine ordentliche ECL-Quali zu spielen. Das heißt: die erste Runde gut zu überstehen, auch wenn es gegen vermeintliche Nonames gehen sollte...
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