Zwei Veilchen für Rapid: Zurück in die Krise [Momentum am Montag]

Zwei Veilchen für Rapid: Zurück in die Krise [Momentum am Montag]

Rapid verliert das Wiener Derby gegen die Austria. Die dabei gezeigte Leistung der Hütteldorfer setzte dort an, wo man vor dem Salzburg-Match aufgehört hat. Wirklich überraschend ist das nicht.

Die Austria hat gestern schonungslos aufgezeigt, wie man spielen muss, um Rapid in Bedrängnis zu bringen: Mit schnellen Spielern im vorderen Drittel wurde die langsame Verteidigung offen gelegt.

Michael Fiala

+ + 90minuten.at PLUS - Ein Momentum am Montag von Michael Fiala + +

 

Der Schlusspfiff beim 337. Wiener Derby und der damit verbundene Sieg der Austria gegen Rapid ist unser Momentum am Montag.

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Zwei Serien waren vor dem Derby ein mediales Thema: Wird es nach den sieben Unentschieden in Folge wieder einmal einen Sieger geben? Und kann Rapid endlich ein Duell gegen die Austria im „neuen“ Allianz-Stadion gewinnen?

Die Antworten: Ja und nein.

Doch vielmehr als mit diesen Serien sollte man sich in Hütteldorf damit beschäftigen, wie Rapid in diesem Spiel aufgetreten ist. Die Mannschaft unter der Führung von Ferdinand Feldhofer hat nahtlos dort angesetzt, wo man vor dem Salzburg-Match aufgehört hat.

Dies ist aber auch keine Überraschung. Wer geglaubt hat, dass die Spiele gegen Salzburg und Wattens der Beginn einer Trendwende hätten sein können, der ist naiv. Matches gegen Salzburg lassen Rapid immer wieder mal relativ gut aussehen, da man nicht das Spiel machen muss und den Kampf in den Vordergrund stellen kann. Und auch das Spiel gegen Wattens hatte einen eher außergewöhnlichen Charakter. Zwar gab es so viele Rapid-Tore wie schon lange nicht, aber es war offensichtlich, dass dieses Spiel kein Gradmesser für eine Trendwende herhalten kann.

Die Austria hat gestern schonungslos aufgezeigt, wie man spielen muss, um Rapid in Bedrängnis zu bringen: Mit schnellen Spielern im vorderen Drittel wurde die langsame Verteidigung offen gelegt. Und Rapid? Trotz der Ruhe, die nach dem 5:0 eingekehrt ist und Zeit zur Weiterentwicklung bot, konnte man keinen wirklichen Plan erkennen, wie man dieses Derby gewinnen möchte. Zudem muss man auch die sportliche Führung stärker hinterfragen, wenn man zum Beispiel sieht, dass Pejic/Kerschbaum im Mittelfeld die Fäden hätten ziehen sollen.

Das Momentum wäre auf Seiten der Hütteldorfer gewesen: Die Austria kam mit einem 0:5-Debakel zum Derby. Rapid hingegen war ausgeruht, keine Doppelbelastung.  "Wir san net miad und wir werden net miad", brachte es Manfred Fischer nach dem Spiel auf den Punkt.

Bei Rapid passt vieles derzeit nicht zusammen. Die positive Stimmung ist nach dem Derby auch wieder verflogen, die Hütteldorfer rennen mit zwei Veilchen im Gesicht herum. Jetzt wartet der harte Kampf um die Top 6 – inklusive einem unangenehmen, selbst eingebrockten Nachtragsspiel gegen Hartberg.

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