Schiedsrichter: Der ÖFB muss endlich handeln [Momentum am Montag]
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Schiedsrichter: Der ÖFB muss endlich handeln [Momentum am Montag]

Schon seit langem sorgen die Schiedsrichter in Österreich für Aufregung bei Spielern, Trainern und Fans. Der ÖFB muss nun endlich einmal handeln.

+ + 90minuten.at Exklusiv - Von Georg Sander + +

 

Josef Spurny gab einen Fehler zu, der Austria Klagenfurt um einen möglichen Punktgewinn brachte; unser Momentum am Montag.

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Es ist schon wieder was passiert. Ball an die Hand von Maximilian Wöber, Schiedsrichter Josef Spurny sieht es nicht und gibt den Elfmeter nicht. Im Gegenzug treffen die Bullen. Austria Klagenfurt-Trainer Peter Pacult, sonst selten um scharfe Worte verlegen, meinte nach dem Spiel: „Was soll man da noch viel mehr dazu sagen?“ Nun ist es nicht so, dass „Pacult-regt-sich-über-den-Schiri-auf“ per se eine Story wäre, aber es wird langsam wirklich zu viel des Guten. Nun schaffen es die Offiziellen nicht einmal mehr, für das Fernsehen unterschiedliche Dressenfarben zu wählen, wie bei Ried gegen die WSG Tirol.

 

VAR: Nicht das Allheilmittel, aber am Puls der Zeit

Die Einführung des Videoassistentreferees VAR wurde in Österreich heiß ersehnt, aber zumindest von offizieller Seite her nicht als das Allheilmittel angesehen. Die prinzipielle Ablehnung einiger Fans ist an Lächerlichkeit kaum zu überbieten. Dass eine Sportart, in der es um Milliarden geht, ohne auskommt, klingt noch wahnsinniger als umgekehrt. Die Ausgestaltung des VAR, wann er eingreifen darf und wann nicht, wie mit daraus resultierenden Pausen im dynamischen Fußballspiel umgegangen wird, daran kann man arbeiten. Selbst in Deutschland wird über den neuen Assistenten geraunzt und auch in England mit seinen Profischiedsrichtern kennt man diese Diskussion. Darum ab zum Kern des Problems:

 

ÖFB gefordert

Die Forderung nach Profischiedsrichtern mag populär sein. Abseits arbeitsrechtlicher Fragen und der Finanzierung stellt jedoch nicht auf den Kern des Problems ab: In den vergangen Jahren ist schlichtweg so viel schief gelaufen, alle paar Monate traut sich ein Schiri auch, Missstände öffentlich anzusprechen. Vor Reformen drückt sich der ÖFB bislang. Dass althergebrachte Strukturen aufgebrochen werden können, zeigen aber Themen wie die Akademielandschaft. Schwache Entscheidungen am Feld sind die letzte Konsequenz eines dringen reformbedürftigen Systems. Ganz abstellen wird man Fehlentscheidungen damit zwar nicht, die Rahmenbedingungen, unter denen die Offiziellen arbeiten, gehören aber endlich geändert. (>> Lesetipp: Schlechte Spielleitung)

Auf den Schiedsrichter hinzuhauen ist zwar die einfachere Lösung, aber allen Stakeholdern von Vereinen über Bundesliga bis hin zum ÖFB selbst muss klar sein, dass die Probleme tiefer liegen und endlich ernsthaft behoben gehören.

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