Wurscht [Momentum am Montag]
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Wurscht [Momentum am Montag]

Gebannt starrte Österreich am Samstagabend auf den Fernseher. Dort passierte aber nichts, was letztlich überraschend war. Also nach 20 Uhr.

+ + 90minuten.at Exklusiv – Von Georg Sander + +

 

Der Moment, als das 2:0 des ÖFB-Herrennationalteams gegen die Färöer per Schlusspfiff besiegelt wurde, ist unser Momentum am Montag.

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Am Samstagabend blickte Österreich gebannt auf die Fernsehschirme. Wie würde sich die Bubenpartie verhalten? Im Endeffekt komplett erwartbar: Franco Fodas teilweise Ersatzelf besiegte die Färöer mit 2:0, Konrad Laimer und Marcel Sabitzer trafen. Auf der Atlantikinsel, so heißt es, könne man nur verlieren, weil so gut wie jede halbwegs große Nation dorthin fährt, um knifflige drei Punkte abzuholen. Diese Pflichtübung hat das Herrennationalteam absolviert, weiter geht es nach Dänemark, eine 0:4-Heimschmach gilt es auszumerzen. Vermutlich wird alles, was kein ähnlich gelagertes Debakel ist, als Erfolg verkauft werden. Letztlich ist es aber eben eines: Wurscht. Denn für Österreichs Hoffnungen auf eine WM-Qualifikation durch die WM-Qualifikationsspiele wurde im März quasi ein Grab ausgehoben, im September wurden die Träume von Qatar dann reingelegt.

 

Wirklich wurscht

Jetzt bleibt nur noch die Hintertür Nations League. Wobei: Natürlich gibt es noch eine rechnerische Möglichkeit: Nämlich, dass Österreich in den ausstehenden drei Spielen mehr Punkte holt und die zweitplatzierten Schotten, die vier Zähler Vorsprung haben. Da die aber am Dienstag schon gegen die Färöer spielen, während Österreich in Dänemark Außenseiter ist, kann man das eher in den Bereich der Fantasie ablegen. Abgesehen davon, dass Österreich als Gruppenzweiter sowieso im Playoff antreten müsste. Also wirklich wurscht.

 

Im Oktober wird’s entscheidend

Man mag sich in Details ja nun an die österreichische Innenpolitik erinnert fühlen, wenn man sich vergegenwärtigt, dass auch beim ÖFB die Landesverbände, vulgo die dortigen Präsidenten, das letzte Wort haben. Und egal, was am Dienstag in Kopenhagen passiert, der gesamte ÖFB wird sich unter der neuen Führung, fix ist es am 17. Oktober, entscheiden müssen, ob Franco Foda der richtige Mann ist, um das Herrennationalteam weiter zu entwickeln. Schließlich ist das A-Nationalteam nicht die einzige Baustelle, Stichworte: Trainingszentrum, Nationalstadion und - das sollte allen klar sein, eine Verbandsreform.

Vermutlich kann man sich mit der Teamcheffrage sogar noch länger Zeit lassen, vielleicht wird man es im März einfach drauf ankommen lassen. Bis dahin ist alles, was ums Herrennationalteam und die WM-Quali geschieht wurscht.

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