Salzburger Machtdemonstration [Momentum am Montag]
Das 4:2 von Red Bull Salzburg gegen den SK Rapid macht deutlich, wer die Nummer eins ist. Der LASK und Überraschungsteam Sturm ließen ja bereits Federn.
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Das schnelle 1:0 durch Patson Daka nur 95 Sekunden nach dem nicht gegebenen Fountas-Tor ist unser Momentum am Montag.
Nach einer furiosen Anfangsphase muss man aber so ehrlich sein, dass Rapid mit dem 0:0 nach einer halben Stunde gut bedient war, man hatte sich in die Partie rein gekämpft. Wie das Spiel ausgegangen wäre, hätte der Schiedsrichterassistent Taxiarchis Fountas' Treffer nicht im Abseits gesehen, weiß man natürlich nicht. Vermutlich hätten 50 Prozent der Linienrichter auf Tor, die anderen auf Abseits entschieden, der Schiedsrichterassistent fiel in letztere Kategorie. Auch die Sky-Bilder konnten es kaum auflösen. 95 Sekunden später schlug Red Bull Salzburg zu, das Endergebnis von 4:2 spiegelt vermutlich nicht die realen Verhältnisse an diesem Tag wieder, es hätte noch deutlicher ausgehen können, vielleicht sogar egal, wie es nach einer halben Stunde gestanden hätte. Was auch immer sich Rapid vorgenommen hatte für dieses Auswärtsspiel, es war nicht genug, die Bullen zertrampelten die nationale Nummer zwei.
Aus vier mach eins
Es braucht nach dem Jahreswechsel schon eine sehr gut besetzte und von Trainerfuchs Unai Emery perfekt eingestellte Mannschaft wie Villarreal, um die Salzburger in die Schranken zu weisen. Der Serienmeister hatte unter der Woche auch nicht den besten Tag. Wenn die Salzburger sich an der Leistung vom Sonntag aufrichten, dann sind sie auch in Spanien für zwei, drei Treffer gut; auch das hat man international in den letzten Monaten bewiesen. Mit Rapid hat man sich jetzt – vielleicht vermutlich vor allem psychologisch – den schärfsten Verfolger vom Hals geschafft. Klar, nach dem 7:2 in Hütteldorf in der Meistergruppe schafften die Rapidler im Herbst in der Liga ein Heim-1:1, vor Weihnachten filletierten die Bullen den SCR im Cup aber wieder mit 6:2, jetzt mit 4:2. Eine klare Ansage, dass Rapid dem Serienmeister kaum näher kommt.
LASK und Sturm lassen Federn
Die Athletiker haben sich mit den zwei Niederlagen gegen die WSG Tirol und just Rapid ein bisschen selbst aus dem gegenwärtigen und unmittelbaren Titelrennen genommen. Wie nahe sie am 21. März zum Abschluss des Grunddurchgangs noch kommen werden, wird sich weisen. Zwar gibt es mit Hartberg, Altach und Ried bis dahin Teams aus der unteren Tabellenhälfte als Gegner für den LASK, aber Pflichtsiege sind bekanntlich die schwierigsten. Dass die Personaldecke zudem immer dünner wird, hilft da auch nicht. Zu den Verletzungen kommen bei den so wichtigen Trauner und Michorl kommende Woche Gelbsperren hinzu. Sturm wiederum konnte die eigenen hohen Erwartungen nach einem überraschend guten Herbst nicht bestätigen, vier Niederlagen aus sechs Spielen sprechen eine deutliche Sprache und kommenden Sonntag warten noch dazu die Bullen.
Ja, die Tabelle wird halbiert, aber die im Herbst leicht aufkeimenden Hoffnungen, der Meister könnte erstmals seit 2012/13 nicht Salzburg heißen, müssen nach humorlosen Pflichtsiegen und der Machtdemostration vom Sonntag wohl begraben werden.