Die angekündigte Scheiße ist Realität [Momentum am Montag]
Der Fußballklub Austria Wien ist Letzter. An und für sich wären die Veilchen ja unter den Top5 des Landes zu vermuten, die Realität sieht gänzlich anders aus.
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Mit dem Schlusspfiff am Sonntag-Abend war klar: Die Wiener Austria ist nach fünf Runden Tabellenletzter, das ist unser Momentum am Montag.
Man kann ja kaum behaupten, dass – einer guten Leistung bei der Mannschaft der Stunde zum Trotz – die Austria Wien-Verantwortlichen den Anhang nicht auf weitere maue Zeiten vorbereitet hätten. „Es können ein, zwei Scheiß-Jahre werden“, hatte Trainer Manfred Schmid ja bereits im Juni bei Amtsantritt bekannt gegeben. Das trat schnell ein: Peinliches Out gegen Breidablik in der Europa Conference League-Quali, drei Pünktchen aus fünf Spielen gegen die WSG Tirol, Austria Klagenfurt und nun eben Sturm Graz, der einzige Saisonsieg gelang gegen RLM-Klub Spittal an der Drau. Nach fünf Spieltagen auch nur einen Punkt vom Abstieg entfernt. Die angekündigte Scheiße ist also Realität geworden.
Formkurven und so weiter
Dass die Herren in Violett es besser können, haben sie gegen Sturm Graz angedeutet, auch gegen Breidablik im Hinspiel oder beim Auswärtsspiel in Salzburg, wo man entgegen der Erwartungen nicht filletiert wurde. Die Formkurve könnte also schon als ein ein klein wenig nach oben gehend beschrieben werden, aber es hat eben bis auf im Cup noch nicht für einen Sieg gereicht. So ist es eben viel Stückwerk, das Manfred Schmid und sein Team erst langsam zusammen fügen, um die Niederungen der Tabelle zu verlassen. Klar, nach fünf Spieltag Letzter zu sein mag noch nicht viel aussagen, das kann sich schnell ändern, der sechstplatzierte LASK ist nur drei Punkte entfernt. Dennoch gibt es ein paar Abers.
Meistergruppe außer Reichweite?
Bei der Einführung des neuen Ligamodus hat man sich wohl gedacht, dass nebst der klassischen vier großen Klubs der LASK mitmischen könnte, der Rest darf gegen den Abstieg spielen. Die Realität sieht so aus, dass sich der WAC heftig darum bemüht, bei den Topteams anzudocken, mit dem SKN, Hartberg und der WSG schauten stets „Kleine“ zulasten der „Großen“ in der Meistergruppe vorbei. 18/19 erwischte es Rapid, die letzten zwei Spielzeiten die Austria. Nicht nur die allgemeine Finanzmisere beutelt die Veilchen, wenn jetzt schon mehr oder weniger fünf Plätze an Klubs vergeben sind, wird es schwierig, überhaupt oben mit dabei zu sein.
Wettlauf mit der Zeit
Die letzten Jahre zeigten eben auch, dass ein verhauter Saisonstart einen Wettlauf mit der Zeit auslöst. Früh verlorene Punkte bis Runde 22 wieder zu finden wird schwierig, beispielsweise auf die SV Ried, gegenwärtig Fünfter. Mit Rapid, dem LASK und auch Altach vor der Brust scheint die Wahrhscheinlichkeit auf einen raschen Punktezuwachs in den nächsten Runden gering, vor allem, wenn man die Top6 nicht aus den Augen verlieren will. Vielleicht hilft aber auch ein Blick auf die gegenwärtige, direkte Abstiegskonkurrenz.
Denn auch wenn einige Anlagen da sind, dass die Veilchen im Laufe der Saison wieder in höhere tabellarische Gefilde aufsteigen werden, gab es in der Historie immer wieder Klubs, die glaubten, sie könnten nie und nimmer absteigen...