Der WAC ist ein Topklub [Momentum am Montag]
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Der WAC ist ein Topklub [Momentum am Montag]

Mit zwei Torschüssen gewinnt der Wolfsberger AC 3:0 bei Sturm Graz und lacht mit ein bisschen Vorsprung von Tabellenplatz drei. Der WAC ist ein Topteam. Punkt.

+ + 90minuten.at Exklusiv – Von Georg Sander + +

 

Der Moment, als Amadou Dante den Ball zum 0:2 über die eigene Torlinie bugsierte, ist unser Momentum am Montag.

 

Red Bull Salzburg, Sturm Graz, der LASK und eben der WAC – das sind die vier Teams, die seit der Umstellung auf die Zwölferliga in der Saison 2018/19 immer mit oben dabei waren. 29 bzw. 30 Punkte braucht es dafür nach zwölf Runden, der Wolfsberger AC hat nach 13 Spieltagen derer 21, das wird sich mit hoher Wahrscheinlichkeit ausgehen. Nach einem sehr holprigen Saisonstart unter Neo-Coach Robin Dutt gewann man zuletzt vier Mal, das Werk'l rennt, das zeigt auch das Spiel gegen Sturm Graz. Während die Blackies 19 Mal Richtung Tor schossen, brauchten die Wölfe nur zwei Torschüsse für drei Tore. Gerade in einer so dermaßen engen Liga braucht es eben auch solche Dreier, um sich nach oben zu arbeiten.

 

Die Ergebnisse sprechen für sich

Natürlich gibt es Parameter, die beim WAC dazu geführt haben, dass man mit den Plätzen 3, 3 und 5 und aktuell wieder dem dritten Rang zu den Topklubs gehört. Etwa, dass Michael Liendl und Christian Ilzer so perfekt harmonierten, als sie 2018 (wieder) ins Lavanttal kamen. Präsident Dietmar Riegler dürfte als Geschäftsmann denkend die Jahre zuvor abgespeckt haben, um dann voll zu investieren. Rund um Ilzer/Liendl formierte sich eine Mannschaft, dann kam 2019 Shon Weissman und der Erfolg explodierte. Nicht einmal die schwache letzte Saison mit dem Feldhofer-Rauswurf und Rang 5 und dem verlorenen ECL-Playoff konnte anscheinend was am Umstand ändern, dass es läuft.

 

Der Kader ist stimmig

Natürlich steht über allem Edelpratscherl Michael Liendl. Der ist mittlerweile 36 Jahre alt und wird nicht ewig kicken, aber auch rundherum gibt es offenbar ein gutes Gerüst, mit einem Mix aus Erfahrung und Jugend. Eigengewächse wie Kai Stratznig (19 Jahre alt) oder Adis Jasic (18) dürfen mitmachen, dazu gibt es zugekaufte Youngster wie Matthäus Taferner (20) oder RBS-Leihgabe Amar Dedic (19). Heimische Routiniers wie eben Liendl (36), Kofler (34), Leitgeb (33) oder Wernitznig (31) sind lange da. Die Legionäre sind, mit Ausnahme von Cheikhou Dieng (27) vielleicht einerseits Verstärkungen, andererseits in einem Alter, in dem man sie auch noch verkaufen könnte, beispielsweise Tai Baribo (23), Dario Vizinger (23), Eliel Peretz (24) oder Luca Lochoshvili (23).

 

Wirklich ein Topklub?

Da wird also im Süden des Landes viel richtig gemacht. Logischerweise gibt es einige Fragen, die über „Wie lange spielt Liendl und was passiert dann?“ hinaus gehen. Das Stadion ist alles andere als Meistergruppen-tauglich, ab nächstem Sommer soll gebaut werden. Es braucht eine Infrastruktur, die wirklich zu einem Topklub passt, die Talente aus dem Nachwuchs müssen nach und nach eingebaut werden, es gibt ein Potential, das genutzt werden muss.

Theoretisch könnte man sagen: Alles egal, im Fußball geht es um die Ergebnisse. Und wenn man sich so den Rest ansieht, dann passen die, der WAC ist ein Topklub.

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