Momentum am Montag: Offenes Titelrennen?
Der SK Rapid hat Red Bull Salzburg die ersten Punkte abgenommen, der LASK ist nach drei Siegen in Folge knapp dahinter. Ein offenes Titelrennen also?
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Der Schlusspfiff bei Rapid gegen Salzburg schickt die Bundesliga in die Länderspielpause und die daraus möglicherweise resultierende Spannung ist unser Momementum am Montag.
Red Bull Salzburg hält bei 19 Punkten, Rapid Wien bei 17, der LASK bei 16. Diese Teams haben sich einigermaßen abgesetzt und ganz Fußballösterreich stellt sich die Frage: Haben wir ein offenenes Titelrennen? Denn beim Serienmeister kommen defensive Probleme, die schon länger bestehen, in dieser Spielzeit vermehrt zum Tragen. Nach dem Erstantritt in der Champions League-Gruppenphase in der Red Bull-Ära muss man sich ja dieses Jahr eingestehen, dass die Trauben in der Königsklasse höher hängen, Erfolgserlebnisse schwieriger zu generieren sind. Jetzt wäre es vermessen zu behaupten, der erste Verfolger Rapid würde sich in der zweithöchsten europäischen Liga mit Lorbeeren schmücken, aber für die Bundesliga reicht es derzeit, die zweite Geige zu sein. Mit dem LASK im Nacken, den die Hütteldorfer jüngst besiegten, rittern nun drei Klubs um die Tabellenführung und zwei davon um die erste Chance, den Salzburgern erstmals seit 2012/13 den Teller zu entreißen.
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Nach sieben Runden ist es schnell eng
Werfen wir einen Blick zurück in die Geschichtsbücher. 2013/14 führte Salzburg die Tabelle nach sieben Spieltagen punktgleich mit der SV Ried an, beide hielten bei 15 Zählern. Zwei bzw. drei Punkte dahinter: Grödig und die Austria. Im Jahr darauf? Die Bullen gleichauf mit dem WAC. 15/16? RBS hatte fünf Zähler Rückstand auf Rapid, die Grün-Weißen wiederum zwei Vorsprung auf die Austria und die Admira und einen Punkt vor Salzburg lag der SV Mattersburg. Auch 2016/17 führte nach sieben Spieltagen wer anderer, der SK Sturm lag einen Punkt vor Altach und zwei vor den Mozartstädtern. Ein Jahr später: Die Blackies wieder in Front, vier Punkte vor dem Titelverteidiger. 2018/19 führten der Serienmeister ausnahmsweise mit einer makellosen Bilanz, fünf Punkte vor dem LASK – so wie auch 2019/20. Quasi: Egal wie es nach sieben Spieltagen steht, am Ende war seit der Spielzeit 2013/14 immer Salzburg am Ende Meister.
Das pusht alle
Doch die beiden Verfolger Rapid und LASK haben in den vergangenen Jahren einiges richtig gemacht, die Athletiker standen schon am Ende des letztjährigen Grunddurchgangs auf Tabellenplatz eins. Die Bullen bekommen also einiges an Feuer unterm Hintern, etwas, was von Jahren – bei allem Respekt vor Ried, Grödig und dem WAC – nicht so viel Substanz hatte wie das, was in Linz entstanden ist und das, was Rapid aufgrund der zweitgrößten finanziellen Möglichkeiten zu leisten im Stande ist. Kurz: Der Weg zum achten Meistertitel in Folge könnte um einiges schwieriger werden als so mancher in der Vergangenheit. Natürlich sind die zu keinem Titel spaziert, die Gegenwehr der Konkurrenz bzw. deren Potential war aber auch schon einmal geringer.
Das ist auf alle Fälle eine gute Sache, wenn die heimischen Topklubs nicht nur ebenfalls in Europa reüssieren wie der LASK mit dem EL-Achtelfinale letzte Saison, sondern die Bullen auch national vor knifflige Rätsel stellen.