Momentum am Montag: Endlich Meisterkampf. Vielleicht
Nach Verlustpunkten ist Sturm Graz Tabellenführer, die bereits dritte Saisonniederlage von Serienmeister Salzburg schiebt die Tabelle ganz vorne zusammen.
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Der Moment, als Eliel Peretz das 2:3 für den Wolfsberger AC in der Red Bull Arena erzielte, ist unser Momentum am Montag.
In der Bundesliga hat man bei Salzburg immer mal wieder das Gefühl, dass der Serienmeister in diesem Herbst es stets mit dem vierten Gang versucht, ab und an den fünften einlegt und – wenn es gegen den Lieblingsfeind aus Hütteldorf geht – auch einmal den sechsten einlegt. Nun, die Konkurrenz lässt das aber nicht mehr so gerne zu. Auch wenn die Bullen das 2:2 recht schnell erzielten und genauso gewinnen hätten können. War man in der Südstadt noch mit Halbgas unterwegs, haben sowohl Sturm, als auch der WAC die gegenwärtigen Schwächen der Bullen bei defensiven Umschaltmomenten eiskalt analysiert und ausgenutzt. Zack, drei Saisonniederlagen, enge Tabelle.
Meistervierkampf
Nachdem die letzten Jahre vergeblich nach einem echten Herausforderer gesucht wurde und Salzburg sich mal elegant (7:2 in Hütteldorf, vor dem Spiel sechs Punkte Vorsprung mit vier noch zu spielenden Runden), mal weniger elegant (Rückholaktion von Oberlin 16/17, als Altach Winterkönig war) oder auch ohne Zutun (LASK-Trainingsskandal) aus der Affäre gezogen hatte, sieht man sich nun plötzlich gleich mit drei Herausforderern konfrontiert. Und gegen alle drei hat man schon Punkte abgegeben. Sind der LASK, Sturm oder Rapid echte Konkurrenten? Die Linzer entwickeln sich, die Steirer bekommen einfach so gut wie keine Tore und bei den Hütteldorfern wechseln sich Genie und Wahnsinn durchaus ab, pendelt man zu ersterem, warum nicht?
Aber vorsicht!
Inwiefern die drei genannten wirklich reif genug sind, zum Angriff auf die Bullen zu blasen, wird sich weisen. Und eines darf man nicht vergessen: Es sind erst zwölf von insgesamt 32 Runden inklusive Punktehalbierung nach 22 Spieltagen absolviert. In Zeiten der Zehnerliga war es im Winter oft schon weit nach Halbzeit. In den letzten beiden Jahren gab es sechs Spieltage mehr als in dieser Saison – Es braucht mit einer sehr kurzen Winterpause bei kleineren Kadern bei den Herausforderern also eine viel längeren Atem als früher.
Natürlich bekommen die Salzburger unter Jesse Marsch mehr Tore – aber man könnte es ja auch positiv sehen: Die Salzburger werden nicht schwächer, sie bleiben gleich stark. Aber der Rest holt auf. Ob dem wirklich so ist und ob Salzburg nach 18 Runden nicht doch schon wieder weit enteilt ist, wissen wir dann 2021. Bis dahin darf man aber von einem Meister, der nicht Salzburg heißt träumen.
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