Momentum am Montag: David Alaba – G.O.A.T., fußballerisch und menschlich

Seit gestern Abend ist David Alaba doppelter Triple-Sieger mit dem FC Bayern München. Der vermutlich beste Spieler, den Österreich je hatte, agiert aber auch menschlich in einer Topliga.

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Der Moment des Jubels nach dem Schlusspfiff, in dem David Alaba zunächst Neymar tröstete und für 'Black Lives Matter'' demonstrierte, ist unser Momentum am Montag.

G.O.A.T. - greatest of all times. Der Beste aller Zeiten. Auf den heimischen Fußball umgemünzt kann das nur David Alaba sein. Vielleicht Austria-Legende Matthias Sindelar. Da kann man ruhig den Bayern-Star und den 'Papierenen' nehmen. Aber mit der Hingabe, mit der Alaba Fußball lebt, kommen die „Helden“ von Cordoba wohl nicht mit, auch wenn es sicherlich den einen oder anderen gibt, der nun sagt: Aber Prohaska und Krankl sind genau so gut. Sei's drum. Keiner hat so viel gewonnen wie David Alaba. Man kann einwenden, dass er bei einem der weltbesten Teams spielt, geschenkt. Allerdings muss man sich dort auch erst einmal durchsetzen und so lange halten. Das erste Triple – Meisterschaft, Pokal, Champions League – datiert aus 2013. Damals wie heute: Stammspieler. Doch Alaba ist nicht nur fußballerisch eine Klasse für sich.

 

Größe, auch im Sieg

„Der wahre Charakter eines Menschen zeigt sich darin, wie er mit einer Niederlage umgeht“, lautet ein Sprichwort. Doch auch im Erfolg gilt das. Denn so absurd das Champions League-Finale ohne Fans, im sportlichen Vergleich zwischen zwei Teams, die mit Qatar mehr oder weniger stark verbunden sind, auch war: Die Sportler haben eine Bühne. Und Alaba hat sie genutzt. Zuerst tröstete der Kicker aus Wien Neymar. Unnötig zu erwähnen, dass der Brasilianer noch dazu einer der Profis im internationalen Fußball ist, der wohl am stärksten polarisiert.

 

'Black Lives Matter'

Ja, David Alaba hat es in den letzten Wochen schon öfters betont, dass er als Sportler auch Zeichen setzt. Das auch am Zenit der Karriere, beim vermutlich größtmöglichen Erfolg mitzudenken, zeigt auch deutlich, dass er ein reflektierter Kicker ist. Auch hier ist es unötig zu erwähnen, dass er, anders als so manch anderer Spieler, nicht mit Goldsteaks protzt oder mit dem Privatjet herumfliegt. Oder das zumindest nicht in den sozialen Medien breit tritt.

 

GOAT ist mehr

Um der Beste aller Zeiten zu sein, braucht es eben noch mehr als sportlichen Erfolg. Niemand spricht das einem Thomas Müller oder einem Manuel Neuer ab. In der Öffentlichkeit haben sie aber wohl nicht ein derartiges Image wie David Alaba, auch wenn sie punkto Erfolg um nichts nachstehen, ja sogar Weltmeister sind.

Und das ist vermutlich das einzige, was David Alaba niemals werden wird. Sonst hat er alles.