Momentum am Montag: Qualität ist nicht alles, Mentalität ist nichts
„Dann haben wir aber mit Ferserl und so begonnen“, diktierte Sevilla-Abwehrspieler Maximilian Wöber nach der 2:4-Niederlage in Haifa in die Reportermikrofone.
Die bittere Selbsterkenntnis der ÖFB-Teamspieler, die eigene Qualität nicht auf den Platz gebracht zu haben und nach zwei Spielen in der EM-Qualifikation mit 0 Punkten dazu stehen, ist unser Momentum am Montag.
Grasshoppers – Hertha BSC, Bayer Leverkusen, Eintracht Frankfurt, Sevilla, RB Salzburg – Leverkusen – Leipzig, Anderlecht, RB Salzburg – West Ham United. Und in der Startelf fehlten noch aus diversen Gründen Kicker von Bayern, Schalke 04, Watford, Augsburg oder Köln. Kurz: Eine derartige Dichte an Arbeitgebern, die in den nationalen Ligen oder im Europacup für Furore gesorgt haben oder sorgen, hatte noch nie ein Nationalteamtrainer zur Verfügung.
Gut, das Spiel gegen Polen stand Spitz auf Knopf, das hätte auch 1:0, 0:0, 1:1 aber auch 0:2 ausgehen können. Aber selbst der Spielverlauf spielte Team Austria in Israel in die Karten. Ein frühes 1:0 ist schließlich der Traum eines jeden Trainers. Aber dann?
Da müssen sich die Spieler – wie sie es auch taten – an der eigenen Nase nehmen. Doch das hakt nicht erst seit dem Israel-Spiel. Nachdem die Trainingsweltmeister Deutschland im Juni 2018 geschlagen hatten, kam Sand ins Getriebe. Ja, Bosnien und Nordirland haben auch Qualität – 0:1, 1:0, 0:0 und 2:1 in der Nations League aus ÖFB-Sicht sind aber kein Ruhmesblatt. Das setzt sich nun in der EM-Qualifikation noch schlimmer fort.
„In diesem Spiel ging es um Mentalität und Leidenschaft“, sagte der Teamchef nach dem Spiel. Auch so mancher Spieler stieß in das Horn. Verwunderlich, war die Mentalitäts-Frage bei den Spielern in ihren Klubs doch eigentlich nie ein Problem.
Stellt sich am Ende die Frage: Wenn das Nationalteam die Qualität nicht auf den Platz bringt – liegt es dann an der Mentalität oder doch an was oder jemand anderem?