Momentum am Montag: Europäische Träume und nationale Realitäten

Es ist beinahe unmöglich, in den vergangenen sieben Tagen einen einzigen Moment heraus zu picken. Es zeigt sich aber grundsätzlich ein Gegensatz zwischen Europa und der Bundesliga.

Zwei Galanächte von Red Bull Salzburg und dem WAC plus ein Linzer Arbeitssieg stehen im krassen Gegensatz zur Situation in manchen Stadien. Dieser Gegensatz ist das Momentum am Montag.

Grazer Zornbinkel im schlecht besuchten Pappelstadion in Mattersburg, eine unangemeldete und somit teure Pyroshow am Tivoli inklusive (unabsichtlichem) Wurf auf einen Gegenspieler, die weitgehend leere BSFZ-Arena in der Südstadt, eine nicht einmal halb leere Generali Arena in der 1,87-Millionen-Einwohner-Stadt Wien.

Natürlich läuft's, wenn's läuft. Der LASK, dessen drei Punkte gegen Rosenborg eben eher unter „Arbeitssieg“ fallen, spielte engagiert gegen eine Salzburger B-Elf und brachte diese an den Rand einer Niederlage, der WAC besiegte die ansonsten weitgehend gut in Schuss befindlichen Hartberger.

Man könnte nun freimütig argumentieren, dass die gegenwärtigen heimischen Topklubs gut sind, weil es rennt und Ausfälle und Peinlichkeiten eben dort geschehen, wo es nicht rennt. Aber das greift freilich viel, viel zu kurz.

Europäische Träume hat man eben nur dann, wenn man national seriös und klug arbeitet. Kann man sich beispielshalber vorstellen, dass jahrelange Verfehlungen wie bei der Austria oder die Peinlichkeiten des SK Sturm in einem 4:0 in Mönchengladbach münden oder nur in einem erarbeiteten 1:0 gegen Trondheim? 

Das Schöne an diesem Spiegel, der den meisten anderen Klubs Österreichs vorgehalten wird, ist, dass das Geld-Argument, das bei Salzburg gern angewandt wird, beim LASK und dem WAC einfach nicht simmt. Dort wird gegenwärtig gut gearbeitet.