Momentum am Montag: Der würdige Meister heißt Red Bull Salzburg

Ein abgefälschter Schuss vom abwandernden Hannes Wolf beschert den Salzburgern den sechsten Titel in Folge.

Der Moment, als Hannes Wolf das Leder via Austria-Verteidigung zum 2:1 ins Tor beförderte und Red Bull Salzburg den Meistertitel sicherte, ist unser Momentum am Montag.

Und schon wieder steht der Meister Red Bull Salzburg schon vor Ende der Meisterschaft fest. Ein bisschen passend, dass man ihn just gegen den Gegner sicherte, der zuletzt Meister werden konnte. Es ist der sechste Titel in Folge und mittlerweile fallen einem außer Langeweile wenig Argumente gegen die Bullen ein.

Denn der Fußball ist ansehnlich und in Europa wettbewerbsfähig. Das zeigten nicht zuletzt die zwei Spielzeiten in der Europa League. Holt sich jetzt auch noch der „richtige“ Klub die Champions League, haben die Salzburger auch das leidige Thema rund um die Königsklasse vom Hals geschafft. Böse Zungen sprechen da von der „längsten Champions League“-Quali der Welt. Sei's drum.

Weiters kann man klugen und erfolgreichen Personen wie Trainer Marco Rose, Mittelfeldmotor Xaver Schlager oder „Feierprofi“ ( © Marco Rose) Andre Ramalho wenig vorwerfen. In den letzten Jahren, man könnte sagen, seit der Rangnick-Wende 2012, entwickelte sich mitten im Herzen Europas in Österreich eine beinahe schon europäische Spitzenmannschaft, die Spieler im mehrfachen Gegenwert des Vizemeisters nicht nur verkauft, sondern heran züchtet.

Wo Licht ist, ist freilich auch Schatten. Es ist ein beinhartes Geschäft. Ohne die aberwitzigen Champions League-Millionen, die die Schere zwischen normalen und superreichen Fußballklubs immer weiter aufgehen lässt, könnte Salzburg kaum diese Summen lukrieren. Denn diese kommen an, wenn europäische Topklubs Spieler aus Salzburg holen. Oder ohne die Perspektive des an der Salzach ohnehin nicht sonderlich beliebten RasenBallsport Leipzig.

Dass es hierzulande nebst europäischer Meriten ein bisschen langweilig geworden ist, liegt aber am Ende nicht einmal nur an der Stärke der Salzburger. Heimische Fußballfans wissen um die Probleme bei den Herausforderern aus Wien und Graz.

Ändert aber alles nichts: Salzburg ist ein würdiger (Serien-)Meister. Geld haben schließlich viele, einsetzen muss man es halt klug. Das tun sie in der Mozartstadt und das muss man mittlerweile neidlos anerkennen.