Momentum am Montag: Ein Schuss, mitten ins deutsche Fußballherz
Hirving Lozano traf in der 35. Minute zum letztlich spielentscheidenden 1:0 gegen Weltmeister Deutschland und stürzt die Lieblingsnachbarn ins ballesterische Tal der Tränen. Doch auch andere (europäische) Favoriten starteten mau.
Der Moment, als Hirving Lozano einen perfekten Konter, der von einem Khedira-Ballverlust in der Nähe des mexikanischen Strafraums ausging, mit einem Schuss ins kurze Eck abschloss, ist unser Momentum am Montag.
90minuten.at-Leser wissen um die Stärke von Hirving Lozano schon spätestens seit Mitte Dezember. Da schrieb Kollege Alex Kords über "Die 7 ... möglichen WM-Stars" und erwähnte ihn als "Man to watch". Und nun verhagelte er den Deutschen den WM-Auftakt. Spätestens seit der Niederlage gegen Österreich und dem Rumpelsieg gegen Saudi-Arabien dürfte der deutschen Fußballöffentlichkeit klar gewesen sein, dass eine Titelverteidigung relativ schwierig werden könnte. Auch die bisher angetretenen Mitfavoriten auf den Pokal haben sich nicht mit Ruhm bekleckert. Das 3:3 zwischen Spanien und Portugal ist für dem Weltmeister von 2010 und dem amtierenden Europameister kein Beinbruch, aber kein Sieg. Argentinien verschoss gegen Island drei Punkte, Brasilien remisierte gegen die Schweiz. Und Frankreich? Die haben gewonnen, mehr aber auch nicht. Verloren haben eben nur die Deutschen - als erste europäische Mannschaft.
Es wird eben nicht nur in Europa (und ferner Südamerika) mehr als ordentlich gekickt. Darauf kommen die Nationen ehemaliger Kolonialherren anscheinend nur alle vier Jahre. So eine Niederlage ist ein Stich in altes und neues Selbstbewusstsein. Und die Welt außerhalb Europas schlägt zurück. So trainierten die Südkoreaner mit unterschiedlichen Nummern, weil die Schweden die Ostasiaten eh nicht auseinander halten können. Ein Ausnutzen des Imperialismus, eventuell sogar Rassismus. Ätsch.