Momentum am Montag: Der totgesagte Ballbesitz wird ewig leben

Spanien ist ausgeschieden und mal wieder wird das Ende des Ballbesitzfußballs propagiert. Das wird es aber nicht spielen.

Der Moment, als Spaniens Iago Aspas im Achtelfinalelfeelfmeterschießen an Russlands Keeper Igor Akinfejew scheitert und das Ausscheidens des Weltmeisters von 2010 besiegelt, ist unser Momentum am Montag.

Tiki-Taka hat den Topfußball jahrelang geprägt. Mit Jürgen Klopp schien der Ballbesitzfokus am Ende. Umschaltspiel heißt der neue Trend, so circa seit 2011/2012. Und spätestens seitdem wird Ballbesitzfußball in wiederkehrenden Zyklen für tot erklärt. Meistens dann, wenn Teams, die darauf setzen, bei irgendwas scheitern. Wie eben die Spanier an der russischen Mauer.

Ballbesitzfußball ist aber eine nicht ganz so erstrebenswerte Tugend, weil es ja einfachere Wege zum Tor gibt, als durch zwei Abwehrketten durch zu kombinieren. Ballbesitzfokus ergibt sich aus den äußeren Umständen. Sei es, dass die Bayern nach Darmstadt kommen, Barca und Real zu Leganes, Rapid ins Lavanttal oder eben Spanien gegen Russland ran muss. Gegen Swansea oder West Brom hat Klopp auch mehr Ballbestz. Der Underdog hat meistens einfach weniger Ballbesitz. Wegen Ehrfurcht, individueller Klasse, taktischer Unterlegenheit, egal warum. Naturgesetzt. Punkt. Ballbesitz kommt also sowie so. Also sollte man sich damit auseinandersetzen.

Zudem sollte man noch zwei Punkte beherzigen: Erstens ergibt es sich aus der einfachsten Mathematik, dass ein Team deutlich mehr Ballbesitz hat, wenn das andere nicht will. Da kann sich Spanien krumm ärgern, aber wenn die Russen nur verteidigen... Und natürlich darf nicht vergessen werden, wie viele Titel Klopp seit 2012 geholt hat (abgesehen vom Marketinginstrument Supercup): Keine.

 

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