Marco Friedl: "Bei Konkurrenten wie Bernat und Alaba stellt man in meinem Alter keine Ansprüche"
Der Tiroler Marco Friedl gilt als eines der größten österreichischen Talente. Mit seinen erst 19 Jahren hat er nun den (leihweisen) Sprung vom FC Bayern zu Werder Bremen gewagt um sich in der deutschen Bundesliga zu etablieren. Im 90minuten.at-Interview spricht Friedl über die Unterschiede zwischen München und Bremen, das bayerische Selbstbewusstsein und die Vergleiche mit Kumpel David Alaba.
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Das Gespräch führte Michael Graswald
Die vergangenen Monate hatten es in sich für den österreichischen U21-Teamspieler Marco Friedl. Beim Auswärtsmatch des FC Bayern in der Champions League-Gruppenphase in Anderlecht durfte er erstmals von Beginn an auf der linken Abwehrseite ran. Auch bei der Niederlage der Münchner in Mönchengladbach stand der 19-jährige Tiroler auf dem Platz. Mit dem Regionalliga-Team der Bayern feierte Friedl zudem einen prestigeträchtigen Derbysieg gegen Lokalrivale 1860 München und im Jänner schloss er sich leihweise, für eineinhalb Jahre, dem SV Werder Bremen an. Mit seinem neuen Klub geht es nun gegen den Abstieg anstatt um Titel. Das hat den aus Kichbichl stammenden Friedl jedoch nicht abgeschreckt. Nur wenige Stunden nach der bitteren 2:4-Niederlage nach Verlängerung im DFB-Pokal-Viertelfinale bei Bayer Leverkusen nimmt sich der Werder-Neuzugang Zeit für das Gespräch mit 90minuten.at. Dabei fällt eines sofort auf: Der immer größer werdende Hype um seine Person lässt Friedl kalt. Das Interview absolviert er bereits mit 19 Jahren wie ein langjähriger Profi.
90minuten.at: Herr Friedl, wie waren die ersten Tage in Bremen?
Friedl: Auf jeden Fall sehr intensiv. Natürlich ist man zunächst aufgeregt was einen erwarten wird. Die Umstellung wird sicher noch ein wenig Zeit brauchen aber ich wurde von meinen Mitspielern und von den Verantwortlichen bei Werder sehr gut aufgenommen. Das hat mir den Einstand definitiv erleichtert.
90minuten.at: Warum haben Sie sich für das Abenteuer Werder Bremen entschieden?
Friedl: Werder Bremen ist einfach eine Top-Adresse in der Bundesliga. Da hat die aktuelle Tabellensituation nichts damit zu tun. Hier wird anständig gearbeitet und junge Spieler bekommen ihre Chance. Außerdem bin ich jetzt in einem Alter, in dem es extrem wichtig ist, Spielpraxis auf hohem Niveau zu bekommen. Als ich von dem Angebot aus Bremen gehört habe, fand ich das sofort spannend. Völlig überzeugt haben mich dann die Gespräche mit den Verantwortlichen des SV Werder.
90minuten.at: Also hat Sie der Abstiegskampf, in dem Werder aktuell steckt, nicht abgeschreckt?
Friedl: Nein, im Gegenteil. Ich habe ja auch im Herbst schon fast alle Bundesligaspiele verfolgt und sehe Werder von der Qualität her sicher nicht in der hinteren Tabellenregion. Die Art und Weise wie hier Fußball gespielt wird, gefällt mir. Zudem denke ich, dass viele Spiele unglücklich verlaufen sind und unnötig verloren wurden. Daran wollen wir jetzt arbeiten, um schnellstmöglich nichts mehr mit dem Abstieg zu tun zu haben.
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