Zur Saison 2013/14 betrat die U19 der Wiener Austria Neuland.
Die "Jungveilchen" waren eine von damals nur 32 Mannschaften, die bei der allerersten Austragung der UEFA Youth League mitmachen durften.
Doch beim Mitmachen blieb es nicht. Die jungen Austrianer wurden in einer Gruppe mit Atletico Madrid, dem FC Porto und Zenit St. Petersburg Zweiter und stießen bis ins Achtelfinale vor, wo gegen den späteren Finalisten Benfica Lissabon Schluss war.
Damals mit an Bord und gleichzeitig Schlüsselspieler: Peter Michorl.
Der Wiener spielte sich mit starken Leistungen unter anderem in den Fokus eines gewissen Oliver Glasner, der ihn im darauffolgenden Sommer zum LASK holte. Der Rest ist schwarz-weiße Fußballgeschichte.
Zehn Jahre spielte Michorl schlussendlich in Linz und wurde dort zur Klublegende. Mittlerweile kickt der 29-Jährige bei Atromitos Athen in Griechenland, wo er zurzeit an seinem Comeback nach einem im Dezember zugezogenen Mittelfußbruch arbeitet.
Anlässlich des Themenschwerpunkts Youth League hat 90minuten ein großes Interview mit Michorl geführt, in dem neben der Youth League auch die vergebene Linzer Titelchance von 2020, seine Ausbootung beim LASK und noch vieles mehr Thema ist:
90minuten: UEFA Youth League - welche Erinnerungen kommen bei dir auf, wenn du darauf angesprochen wirst?
Peter Michorl: Nur positive! Es war eine riesige Erfahrung für uns als 18-, 19-Jährige. Wir haben damals noch im Franz Horr-Stadion die Heimspiele ausgetragen. Und dann die Auswärtsspiele, die das eigentliche Highlight waren. Wir sind mit der Profimannschaft mitgeflogen und haben am nächsten Tag vormittags selber gespielt, meistens auf den Trainingsgeländen der Klubs. Am Abend haben wir dann das Champions-League-Spiel geschaut, die Champions-League-Hymne gehört - also das war schon wirklich etwas ganz Besonderes.
90minuten: Mittlerweile weiß man, dass österreichische Mannschaften in der Youth League gut mithalten können. Wie waren damals eure Erwartungen vor der Youth League?
Michorl: Man hat gar keine Referenz gehabt. Die Youth League ist ja ein U19-Bewerb, Österreich hatte aber damals schon auf ein U18-System in der Akademie umgestellt, der nächste Schritt war bereits der Amateurbereich. Wir waren eine ziemlich zusammengewürfelte Truppe aus U18- und Amateurspielern. Der 95er-Jahrgang, also meiner, war Stichtag. Das war nicht leicht für uns. Wir sind mit geringen Erwartungen reingegangen, weil wir starke Gruppengegner, was den Nachwuchsbereich betrifft, hatten. Wir sind aber fulminant reingestartet - 3:0 gegen Porto, 3:0 gegen St. Petersburg. Dann hat das eine Eigendynamik entwickelt, wo wir uns von Spiel zu Spiel gesteigert haben.
90minuten: 3:0 gegen Porto, unter anderem dank eines Traumtors von Peter Michorl. War das eines der vielleicht geilsten Tore in deiner Karriere?
Michorl: Ich habe es noch genau in Erinnerung. Ich bin mitgelaufen und habe im Sechzehner den Ball bekommen. Die Mitnahme war eigentlich nicht so berauschend, aber dann habe ich ihn volley unter die Latte gehaut. Das war ein erster richtig schöner Moment in meiner Karriere.
90minuten: Ihr habt damals als eine sehr talentierte Austria-Generation gegolten. Viele von euch waren Nationalspieler in diversen U-Nationalmannschaften. Den großen internationalen Durchbruch hat aber keiner wirklich geschafft. Hat dich das bei jemandem überrascht? Hättest du bei dem einen oder anderen gedacht, dass es noch weitergehen kann? Vielleicht auch bei dir selber?
Michorl: Als kleiner Junge und wenn du auch in der Youth League so performst, so wie wir das gemacht haben, erhoffst du dir natürlich eine größere Karriere. Ich glaube, mit Sascha (Horvath, Anm.), 'Domi' Prokop und mir haben sich nur drei Spieler langfristig in der österreichischen Bundesliga durchgesetzt. Aber sonst hat es nicht wirklich jemand geschafft. Ich habe trotzdem für österreichische Verhältnisse ziemlich oft Europacup gespielt, das kann ich mitnehmen. Aber natürlich war der Traum, mehr zu erreichen.
Wem ich schon zugetraut hätte, noch mehr zu erreichen - es ist es ja nicht so, dass er gar nichts erreicht hat –, ist Osman Hadzikic im Tor. Der hatte schon richtig viel Potenzial, hat aber auch nicht alles rausgeholt. Da kannst du aber auch Sascha oder mich nennen, wo aufgrund unserer technischen Anlagen und fußballerischen Ausbildung sicher viel mehr möglich gewesen wäre. Aber ich glaube, wir können uns trotzdem glücklich darüber schätzen, was wir bis jetzt erreicht haben. Es ist ja noch nicht zu Ende.
90minuten: Ihr seid damals bis ins Achtelfinale vorgedrungen, wo ihr an Benfica Lissabon gescheitert seid. Kurz darauf bist du sehr jung Vater geworden. Du hast in einem Interview damals gesagt, dass du es unbedingt als Profi schaffen willst, damit du deinem Sohn ein schönes Leben ermöglichen kannst.
Michorl: Ich habe schon zu einem relativ frühen Zeitpunkt in meinem Leben Verantwortung übernehmen müssen, wo andere vielleicht noch in Clubs unterwegs waren. Ich habe stattdessen die Zeit daheim mit der Familie verbracht. Natürlich willst du deinem Sohn etwas bieten. Das war nicht nur ein Riesen-Ansporn, sondern in gewisser Weise auch ein gewisser Druck. Ich glaube, dass mich das schon schneller reifen hat lassen als andere.
90minuten: Ihr habt während eurer Youth-League-Runs gegen den ein oder anderen Spieler gespielt, der mittlerweile einen großen Namen hat: Andre Silva, Lucas Hernandez und Goncalo Guedes zum Beispiel. Gibt es irgendeinen Gegenspieler, der dir besonders in Erinnerung geblieben ist? Vielleicht abseits von den dreien?
Michorl: Es hat einen gegeben bei Benfica. An ihn kann ich mich erinnern, weil er ein direkter Gegenspieler von mir war: Estrela. Der war körperlich schon ein richtiges Monster mit riesigen Oberschenkeln und auch sehr, sehr weit, was die fußballerische Reife betrifft. Da habe ich mir schon gedacht, dass das ein richtig Großer werden kann. Die Spieler, die du erwähnt hast, sind in unseren Spielen gegen sie gar nicht so wirklich aufgefallen, muss ich sagen.
90minuten: Der von dir erwähnte Estrela spielt heute in der zweiten türkischen Liga. Unterschätzt man teilweise, wie schwierig der Sprung von einer U19-Mannschaft zum Profi wirklich ist?
Michorl: Es ist unglaublich schwer. Du brauchst auch relativ viel Glück, musst zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein, der Trainer muss etwas in dir sehen, wie es bei mir mit Oliver Glasner war. Ich hatte unter ihm auch keine so leichte Anfangszeit, habe anfangs nicht viel gespielt, weil ich körperlich an mir arbeiten musste. Aber er hat viel in mir gesehen und mir das auch mitgeteilt. Ich habe an meinem Körper gearbeitet, habe aber natürlich auch das Glück gehabt, dass gerade er Trainer beim LASK geworden ist, weil er eine richtige Zukunftsvision hatte. Ich bin der festen Überzeugung, dass der LASK ohne Oliver Glasner nicht dort wäre, wo er jetzt steht.
90minuten: Du bist nach Ende der Saison, in der ihr in der Youth League so erfolgreich wart, zum LASK gewechselt. Dass die Austria dich hochzieht, war damals kein Thema?
Michorl: Ich war ja im Kader der Profimannschaft, habe mittrainiert, aber wie so oft liegt es an einem selber und ich war körperlich einfach nicht in der Verfassung, dass ich mich bei der Austria durchsetzen hätte können. Damals war das Mittelfeld der Austria auch ziemlich gut bestückt. Sie sind kurz davor Meister geworden, haben Champions League gespielt. Also das war nicht die leichteste Zeit, um oben anzudocken. Dann hat der LASK zugeschlagen.
90minuten: Ich glaube, man könnte mit dir über viele Themen, die mit dem LASK zu tun haben, sprechen. Ich mache einen Zeitsprung zum Valentinstag 2020. Ich kann mich noch genau daran erinnern, wie ich damals in der Red Bull Arena gesessen bin – ihr habt damals Salzburg mit 3:2 geschlagen, obwohl ihr nicht die bessere Mannschaft wart – und mir sicher war, dass ihr Meister werdet. Ging es dir nach diesem Spiel ähnlich?
Michorl: Das war der Knackpunkt, wo auch wir in der Kabine gesagt haben: Wenn wir es uns jetzt nehmen lassen, sind wir selber schuld. Wir waren in der ersten Halbzeit klar unterlegen, haben richtig viel Glück gehabt, sind aber mit einer 2:1-Führung in die Kabine gegangen. In der zweiten Halbzeit haben wir es, das muss man schon sagen, sehr souverän runtergespielt. Aber nach dem Spiel war für uns klar, dass bei all dem Glück, das wir in Halbzeit eins hatten, selber schuld sind, wenn wir die Tabellenführung noch hergeben.
Wir sind ja dann bis zum berühmten Corona-Gate durch die Liga und Europa durchmarschiert. Es hat uns tatsächlich nichts aufhalten können - bis dann eben Corona gekommen ist. Ich bin der festen Überzeugung, wenn Corona nicht zu diesem Zeitpunkt aufgetreten wäre, wären wir in diesem Jahr Meister geworden. Mit dem Flow, mit dem Teamspirit, den wir hatten, hätte uns nichts mehr passieren können.
Gefühlt war ganz Österreich gegen dich. Du probierst, Statements wie 'Von denen schüttele ich keinem mehr die Hand' auszublenden, aber es macht etwas mit dir.
90minuten: Waren es nur die sogenannten "verbotenen Trainings", die euch so durcheinandergebracht haben? Wie kann man das erklären, dass nach dem Lockdown plötzlich nichts mehr ging?
Michorl: Wir Fußballer sind ja auch Menschen. Du versuchst natürlich, dieses Corona-Gate wegzuwischen und dich aufs Wesentliche zu konzentrieren. Aber gefühlt war ganz Österreich gegen dich. Du probierst, Statements wie 'Von denen schüttele ich keinem mehr die Hand' auszublenden, aber es macht etwas mit dir. Es hat dann nicht mehr viel zusammengepasst. Wir haben es dann einfach auch nicht mehr hinbekommen, diesen Flow mitzunehmen.
90minuten: Du hast im Sommer 2020 ein Angebot des HSV vorliegen gehabt, hast dich aber dafür entschieden, beim LASK zu bleiben. Hat es jemals bei dir den Gedanken im Kopf gegeben: 'Wenn ich das gemacht hätte, wäre vielleicht noch mehr möglich gewesen'?
Michorl: Im Nachhinein ist man immer schlauer. Ich habe es immer wieder betont und werde es auch weiterhin tun: Ich habe mich immer pudelwohl beim LASK gefühlt, vielleicht manchmal auch zu wohl. Ich hätte dann vielleicht wieder mal einen Arschtritt gebraucht. Natürlich träumst du als Kind und auch als erfahrener österreichischer Bundesligaspieler davon, dass du ins Ausland kommst. Der HSV wäre natürlich eine coole Adresse gewesen, aber ich habe die Entscheidung beim LASK zu bleiben, nie bereut, weil er ein unglaublich ambitionierter, großer Verein ist, der meiner Meinung nach, auch wenn es die Saison gerade nicht so gut läuft, absolut das Zeug zur Top 3 in Österreich hat.
90minuten: Der Arschtritt ist in gewisser Weise einige Jahre später gekommen, als du unter Thomas Sageder plötzlich keine Rolle mehr gespielt hast und nicht für die Europa League nominiert wurdest. Im Rückblick: War das die schlimmste Zeit deiner Karriere?
Michorl: Ja, mit Sicherheit. Im Unterschied zu jetzt war ich nicht verletzt. Gerade in der Sommerzeit unter Thomas Sageder war ich absolut topfit. Ich habe mir selbst diesen Arschtritt verpasst, um im Sommer wieder so richtig auf ein Top-Level zu kommen - dort war ich auch. Natürlich hat es weh getan. Ich habe lange, bis zur jetzigen Verletzung, damit gehadert. Es waren immer Fragezeichen bei mir im Kopf drinnen: 'Warum das Ganze? Wieso?'
Aber so eine Verletzung birgt auch Chancen. Du hast Zeit für andere Dinge, die du während der Meisterschaft nicht machen kannst. Ich habe einfach mal wieder den Reset-Knopf gedrückt und merke jetzt auch, wie sehr der Hunger auf Fußball wieder kommt. Also der Bruch war für mich natürlich ungünstig, aber irgendwie auch goldeswert, weil ich mental jetzt wieder auf einer Höhe bin, um zu sagen: Ich kann wieder voll angreifen.
90minuten: Wie ist die Verletzung passiert?
Michorl: Es war ein Ermüdungsbruch. Mein letztes Jahr beim LASK war nicht so leicht, ich habe acht Monate keinen Profifußball gespielt, bin dann auch erst ein Monat später in die Vorbereitung bei Atromitos eingestiegen. Ich wollte wie immer zu viel, so wie ich halt bin, dann ist es passiert: Ein Ermüdungsbruch ohne Fremdeinwirkung. Ein schlechter Schritt, dann hat es geknackst.
Unter Oliver Glasner, der dieses Spiel beim LASK implementiert hat, war ich absoluter Stammspieler und Leistungsträger. Wieso hätte ich das dann nicht mehr spielen können?
90minuten: Die Begründung warum du unter Sageder plötzlich nicht mehr gespielt hast, war, dass du nicht ins Spielsystem passen würdest. Unter Oliver Glasner hast du auch ins Spielsystem gepasst, das war wohl noch ein bisschen intensiverer Fußball. Hast du mittlerweile eine Antwort auf die von dir angesprochenen Fragezeichen in deinem Kopf, warum du plötzlich außen vor warst, gefunden?
Michorl: Ich für mich weiß warum. Das ist aber nichts für die Öffentlichkeit. Wie du erwähnt hast: Unter Oliver Glasner, der dieses Spiel beim LASK implementiert hat, war ich absoluter Stammspieler und Leistungsträger. Wieso hätte ich das dann nicht mehr spielen können? Da waren ja Aussagen dabei, dass sie auf Jüngere bauen wollen. Wenn man sich aber anschaut, wer auf meiner Position gespielt hat, mit Sascha Horvath, der ein Jahr jünger ist als ich, mit Ivan Ljubic, der ein Jahr jünger ist als ich, mit Branko Jovicic, der älter ist als ich...
Wie gesagt, es waren lange Fragezeichen da. Mittlerweile bin ich mental wieder stark genug, dass ich damit abschließen kann und nach vorne schaue. Trotzdem möchte ich betonen, dass der LASK für mich eine unglaubliche Erfolgsgeschichte war, diese zehn Jahre und auch das letzte Jahr. Das ist etwas, was ich im Nachhinein als positiv mitnehmen kann, weil man trotzdem immer selber seines Glückes Schmied ist. Die zehn Jahre beim LASK waren die schönsten meines Lebens.
90minuten: Was natürlich auch für dich spricht, ist, dass während der Zeit, in der du nicht gespielt hast, die Fans immer auf deiner Seite waren, dir mit einer Choreo einen unglaublich schönen Abschied bereitet haben.
Michorl: Das ist absolut nicht selbstverständlich. Ich wüsste nicht, welcher Spieler in Österreich das letzte Mal so eine Choreo bekommen hat. Ich kann das gar nicht hoch genug wertschätzen. Mir hat es die Tränen rausgedrückt, wie ich das Bild rauffahren gesehen habe. Das zeigt einfach auch, dass ich die letzten zehn Jahre nicht viel falsch gemacht habe beim LASK.
Mit dieser Choreo bereiteten die LASK-Fans Michorl einen emotionalen Abschied:
Peter Michorl über eine mögliche Rückkehr zum LASK, auch in einer anderen Funktion:
— 🏴☠️ manges (@mangesnet) September 5, 2024
„Auf jeden Fall. Der LASK ist mein Verein. Und das wird er auch immer bleiben.“
Ahhh herrlich! 🥰 Petzi - Immer einer von uns🖤🤍 pic.twitter.com/d9ldTVNuFW
90minuten: Nach dem Abgang beim LASK hat es Interesse des WAC gegeben. Es ist dann Atromitos Athen geworden. Wie ist das zustande gekommen?
Michorl: Es war erstmal eine schwierige Zeit, zwei Monate praktisch arbeitslos zu sein und zu warten. Für mich war aber auch schon während der Zeit bei den LASK-Amateuren klar, dass ich raus aus Österreich möchte, dass ich jetzt was anderes sehen und nicht zum hundertsten Mal aufs Tivoli oder zum hundertsten Mal nach Altach oder was weiß ich wohin fahren will. Irgendwann kam dann der Anruf aus Griechenland, dass Interesse besteht. Ich habe mich lange mit Patrick Salomon (von 2020 bis 2022 bei Atromitos, Anm.) unterhalten, der dem Sportdirektor nur Gutes über mich berichtet hat. Für mich war dann relativ schnell klar, dass ich das machen will.
Athen ist eine schöne Stadt, die Leute sind sehr nett, der Verein an sich hat gute Trainingsmöglichkeiten und ist ambitioniert. In Griechenland wird die Tabelle seit heuer nach dem Grunddurchgang in drei Gruppen aufgeteilt. Für uns gilt es jetzt, in die zweite Gruppe, die die Plätze fünf bis acht beinhaltet, zu kommen. Unser Saisonziel ist Platz fünf. Atromitos ist im Vergleich zu den drei großen Athener Vereinen (AEK, Panathinaikos und Olympiakos, Anm.) natürlich ein kleinerer Verein, aber einer mit Ambitionen.
90minuten: Du wirst heuer 30. Das ist ein Alter, in dem viele Profifußballer langsam überlegen, in welche Richtung es langfristig geht. Du auch schon?
Michorl: Diese Thematik ist durch die Verletzung im Winter erstmals aufgekommen. Ich habe mir wirklich lange Gedanken darüber gemacht und mir dann gesagt: 'Das ist jetzt deine erste gröbere Verletzung. Und es ist jetzt auch kein Kreuzbandriss.' Ich war davor noch nie verletzt und werde auch danach (klopft auf Holz) nicht mehr verletzt sein. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass ich noch fünf, sechs oder sogar sieben gute Jahre habe. Mein Hunger nach Fußball ist wieder richtig groß. Aber natürlich, ich bin mein Leben lang dem Fußball verbunden gewesen und glaube auch, dass es danach im Fußball weitergehen wird. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Peter Michorl ohne Fußball funktioniert.
90minuten: Du wärst durch deinen Onkel (Josef Michorl, Anm.) ja familiär vorbelastet, was eine Trainerkarriere anbelangt. Wäre das etwas, was dich interessiert?
Michorl: Wenn ich an die aktuelle Fußballer-Generation denke, wird das - so wie ich mich kenne - schwierig (lacht). Aber natürlich ist auch das Trainer-Dasein in meinem Kopf. Ich habe noch keine genaue Vorstellung, was ich zukünftig im Fußball machen werde oder will, aber was ganz sicher ist, ist, dass ich dem Sport auch nach meiner aktiven Karriere erhalten bleiben möchte. Was mich auf jeden Fall sehr reizen würde, wäre die Position des Sportdirektors. Das kann ich mir schon ganz gut vorstellen. Aber wie gesagt, in naher Zukunft gibt es für mich gar kein anderes Leben als eine aktive Karriere.
90minuten: Danke für das Gespräch!