Tobias Hedl: Darum wollte Rapid den Wechsel nicht verwehren
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Tobias Hedl: Darum wollte Rapid den Wechsel nicht verwehren

Zweite belgische Liga statt Hoffnung auf die Chance bei Rapid: Warum Markus Katzer die Tür aufmachte und wohl trotzdem kein neuer Stürmer kommt.

Rapid überraschte vor einigen Tagen mit einem Abgang: Tobias Hedl geht zu Zulte Waregem in die zweite belgische Liga. Leihweise - aber mit kolportierter Kaufoption.

Und das, obwohl der Bruder von Torhüter Niklas mit elf Toren in 13 Spielen für Rapid II einen heißen Herbst in der ADMIRAL 2. Liga hinlegte. Aber die Perspektive für einen Aufstieg im Frühjahr war hinter den anderen Stürmern nicht ausreichend.

"Er ist ein hervorragender Spieler, ein hervorragender Junge. Aber wir sind gewachsen, sehen Nikolaus Wurmbrand, haben Dion Beljo und Ryan Mmaee. Wie viele Spielminuten hätte er im oberen Playoff realistisch in der ersten Mannschaft bekommen? Deswegen waren wir auch offen, Wünsche zu erfüllen. Er ist schon 21, wie lang kann er in der Zweiten spielen?", erklärt Markus Katzer den vorläufigen Abgang.

Ob die Kaufoption tatsächlich existiert, will der Geschäftsführer Sport wie in der Vereinskommunikation üblich nicht preisgeben.

Mission Aufstieg

Robert Klauß betrachtet den Schritt schon mit einem weinenden Auge, hätte Hedl "sehr, sehr gerne da behalten. Wir wissen, was wir an ihm haben. Er ist ein super Charakter, ein Spieler, der Tore macht und sich super entwickelt hat. Der eine großartige Persönlichkeit ist, für die zweite Mannschaft genau wie für uns."

Aber für den Trainer war klar, "dass wir ihm das nicht verwehren dürfen, diese Chance".

Zulte Waregem habe Aufstiegschancen, spiele mit zwei Stürmern, könne Einsatzzeit bieten. Also "eine spannende Wahl, die er getroffen hat. Das finde ich schon sehr herausfordernd."

Kulturwandel auch bei Rapid II

Dass mittlerweile schon Spieler aus der zweiten Mannschaft verkauft - wie Mouhamed Gueye - und verliehen werden, ist für Katzer nur eine weitere Auszeichnung.

"Ich kann mich erinnern: Als ich gekommen bin, ist Rapid II abgestiegen, da haben wir den Spielern für einen Wechsel noch Geld mitgeben müssen, weil sie zu viel für andere Klubs verdient haben. Jetzt gibt es reges Interesse. Das zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind."

Zwei Neuzugänge, die keine sind

Trotz des Abgangs von Hedl und der tragischen Abwesenheit von Guido Burgstaller herrsche an vorderster Front ein Gedränge. Dion Beljo, Nikolaus Wurmbrand, Noah Bischof, nun auch Ryan Mmaee und bei Bedarf auch Isak Jansson. 

Für Katzer eine mehr als ausreichende Perspektive.

"Mmaee ist wie ein Neuzugang, Wurmbrand ist auch wie ein Neuzugang - weil er in der letzten Partie schon bewiesen hat, dass er uns jetzt schon helfen kann (Doppelpack gegen den FC Kopenhagen, Anm.). Ich glaube, dass man ihn mit einer Vorbereitung als Stammspieler sehen könnte", hofft der Sportdirektor auf einen entsprechenden Schritt in den nächsten Wochen.

Auch Dion Beljo habe noch nicht alles gezeigt. "Er hat in Augsburg sehr wenig gespielt, war am Anfang auch von der Körpersprache noch extrem negativ. Ich glaube, dass er sich extrem wohl bei uns fühlt und noch Riesenpotenzial nach oben hat, diese Kurve im Frühjahr weiter nach oben zeigen wird."

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