Sebastian Prödl soll Talente von Österreich überzeugen
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Sebastian Prödl soll Talente von Österreich überzeugen

Die Spatzen hatten es schon von den Dächern gepfiffen, was heute im Prater im Marriott-Hotel geschehen würde: Sebastian Prödl übernimmt eine neue Rolle beim ÖFB. Er kümmert sich um den Nachwuchs.

Er sei sehr stark dahinter, gute Leute in den Verband zu holen. Das erklärte ÖFB-Sportdirektor Peter Schöttel zur Personalie Sebastian Prödl. Der langjährige Nationalteamspieler (73 Einsätze) und Legionär in Deutschland, England und Italien wird innerhalb der Direktion Sport zum Leiter der Nachwuchsnationalteams.

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Die neu geschaffene Position soll für klare organisatorische Abläufe und in sich greifende Prozesse sorgen, beim männlichen und weiblichen Nachwuchs. In Absprache mit dem U21-Teamchef ist Prödl für die Kontrolle der sportlichen Ausrichtung und der Betreuung der Nachwuchs-Teamchefs zuständig.

"Es ist logistisch nicht möglich, alles abzudecken", führte Schöttel aus. Er habe mit Prödl viele Gespräche geführt: "Er hat eine klare Meinung, hat in Topligen gespielt." Dafür wird der Ex-Bremen, -Watford und -Udinese-Legionär seine Funktion bei der Wiener Austria, wo er Aufsichtsratsmitglied ist, zurücklegen. Diese Arbeit habe ohnehin immer ein Ablaufdatum gehabt.

Dank auch an den Ex-Präsidenten

Wie kam es dazu? Prödl war schon immer im Kontakt mit Bernhard Neuhold, daraus ergab sich dann der Austausch mit Peter Schöttel. Diese Gespräche waren "intensiv. Es wurde erläutert, wo meine Stärken liegen und wo der ÖFB auch ein Augenpaar braucht, um Dinge zu verbessern."

Auch Ralf Rangnick war später involviert, der neue Leiter der Nachwuchsnationalteams bedankte sich auch bei Klaus Mitterdorfer.

Wir haben schon etwas verabsäumt, aber wir konnten auch sehr viele für uns gewinnen.

Sebastian Prödl

Erste Kontakte hat er schon geknüpft, auch zu den so wichtigen Personen, die nie oder nur sehr selten vor der Kamera stehen. Er war schon bei einer Veranstaltung der Trainerausbildung in Saalfelden dabei sowie beim letzten Perspektivspielerlehrgang. "Ich freue mich richtig auf die Aufgabe", meinte Prödl weiter, "Ich habe beschlossen, dass das ein guter Schritt ist."

"Ich möchte im ÖFB die Prozesse bestmöglich anstoßen", fuhr er fort. Was ihn dazu befähigt? Neben der langen aktiven Karriere die Ausbildung im Managementkurs bei der UEFA, die er als Jahrgangsbester abgeschlossen hatte. Gemeinsam mit Schöttel und dem neuen U21-Teamchef Peter Perchtold will er den "Pool an Talenten vergrößern, sie fördern und fordern. Ich hoffe, dass uns im Team gelingt, was wir uns vornehmen."

Zentraler Punkt: Vom ÖFB überzeugen

Ein wichtiger Aufgabenbereich für den 37 Jahre alten Grazer: Junge Talente davon zu überzeugen, für Österreich zu spielen. Das war in den letzten Jahren immer wieder ein Thema, von Rapids Mert Müldür bis Salzburgs Luka Sucic.

Schöttel schätzt, dass rund ein Drittel der möglichen ÖFB-Teamspieler für zwei (oder mehr) Nationalteams spielen könnten.

Für uns als Verband ist es ärgerlich, wenn man viel Zeit und Energie investiert, und einer dann für ein anderes Land spielt.

Peter Schöttel

"Wir haben die Nachwuchsteamchefs dahingehend sensibilisiert, aber hatten keine Person, wo das zusammenläuft", führte er aus. "Den Prozess machen andere Verbände, mit sehr vielen Emotionen. Ich war bei einer Veranstaltung in Zagreb, die Kroaten haben offen gesagt, wie sie beispielsweise mit Patriotismus an ihre Talente kommen. Wir müssen klarer aufzeigen, was wir zu bieten haben."

"Sie sollen für uns spielen wollen"

Für Schöttel ist das Überzeugen der Kicker letztlich ein langfristiger Prozess, der nicht immer das gewünschte Ende bringt: "Für uns als Verband ist es ärgerlich, wenn man viel Zeit und Energie investiert, und einer dann für ein anderes Land spielt. Das lässt sich schwer verhindern, aber es passiert anderen auch."

Das Thema werde in Zukunft wohl noch größer werden, so Schöttel: "Es gibt auch zu Recht eine öffentliche Diskussion, aber man darf eines nicht außer Acht lassen: Wenn einer nicht stolz ist, wird uns das nichts bringen."

Der Ansprechpartner für all diese Talente wird nun Sebastian Prödl sein, der aber auch einordnete: "Wir haben schon etwas verabsäumt, aber wir konnten auch sehr viele für uns gewinnen."

Für Prödl geht es des Weiteren auch um grundsätzliche Zugänge zum Fußball, etwa, dass die Kicker auch auflaufen. Er spielte auf das Achtelfinale an: "Die Türkei hat gegen uns mit sehr jungen Spielern gespielt." Dieser Pool soll nun erweitert werden, mit seiner Mithilfe.


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