RLM in die 2. Liga: Ja, ja, ja, vielleicht, mal schauen
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RLM in die 2. Liga: Ja, ja, ja, vielleicht, mal schauen

Die gesamte Tabellenspitze der Regionalliga Mitte möchte in die 2. Liga aufsteigen, doch noch mehr Klubs haben Interesse. Ein 90minuten-Rundruf in Oberösterreich, der Steiermark und Kärnten.

Um in die 2. Liga aufzusteigen, benötigt ein Regionalligaverein die Zulassung sowie Rang eins oder zwei in seiner Tabelle.

Während in der Regionalliga Ost vier Vereine beim für einen Aufstieg notwendigen Workshop für Regionalligisten am vergangenen Mittwoch waren und aus der Region Westen nur zwei, waren es in der Mitte gleich derer fünf inklusive der Möglichkeit, dass eines der drei Amateurteams aufsteigt.

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Nur einmal schauen

Die Klubs aus der Regionalliga Mitte, die den Zulassungsprozess für die 2. Liga für die Saison 2025/26 gestartet haben, sind Tabellenführer DSV Leoben (25 Punkte), der erste Verfolger Hertha Wels (22), der ASKÖ Oedt (19) sowie der SC Weiz und Vorwärts Steyr (je 10).


Die Oberösterreicher mussten 2022/23 absteigen, nachdem man nicht nur am letzten Spieltag im direkten Duell mit der Admira unterlag. Von einem Wiederaufstieg ist Vorwärts Steyr als 13. sehr weit entfernt. Präsident Markus Knasmüller teilt kurz und knapp mit, dass man 2025/26 ohnehin nicht aufsteigen will, eventuell in den nächsten beiden Jahren. Man wollte sich schlicht informieren, ob bzw. was sich im Vergleich zu den vorangegangenen Jahren verändert.

Ähnlich weit weg ist der SC Weiz. Matthias Pusnik, seines Zeichens Sportlicher Leiter, erklärt den Hintergrund, warum man als Tabellen-12. am Workshop teilnimmt: "Aktuell stellt sich der Verein neu auf und der Workshop gibt einen guten Einblick, was es in der Zukunft für eine Zulassung braucht." Es gebe keinen konkreten Plan, zunächst müsse es aber einmal sportlich passen, in weiterer Folge finanziell und zudem das, was notwendig sei, um Zweitligafußball in Weiz infrastrukturell zu realisieren. "Gerade hier gibt es einige Hürden", so Pusnik. In welche Richtung investiert gehört, zeigen die Vorgaben, die man am Mittwoch übermittelt bekam.

Unklarheit in Oberösterreich und Kärnten

2018, 2019 und 2023 krönte sich der ASKÖ Oedt rund um den schillernden Ex-Pasching-Boss Franz Grad zum Landesligameister, verzichtete aber auf den Aufstieg. Im Sommer legte man den Schalter um. "Der Aufstieg ist Chefsache. Wenn Franz Grad sich für so etwas entscheidet, dann will er es auch professionell angehen", sagte im Sommer der Sportliche Leiter und Ex-Bundesligatrainer Gerald Baumgartner den Kollegen von Ligaportal. Gegenüber 90minuten gibt es vom Verein lediglich die Information, dass man sich informiert hat und die Entscheidung in den Gremien falle. Die Öffentlichkeit erfahre das dann per Presseaussendung.

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Dietmar Riegler kann sich vorstellen, dass die WAC Amateure 2. Liga spielen

Ebenfalls hinauf könnten und wollen die Amateure des WAC. Zweitvertretungen werden bekanntlich mit der ersten Mannschaft mit lizenziert. Es könnte allerdings kompliziert werden, wenn sich die Young Violets entgegen der aktuellen Planungen entscheiden, doch rauf zu wollen. Denn das Team von Ex-Bundesligaprofi Nemanja Rnic müsste in diesem Fall nicht nur die anderen Vereine der Liga hinter sich lassen, sondern auch sportlich besser als die jungen Austrianer performen. Die Jungen Wikinger Ried verneinten übrigens den Aufstiegswillen auf Anfrage, liegen mit 16 Punkten noch in Schlagdistanz zur Spitze. Die Amateure des LASK stecken mit sieben Punkten im Tabellenkeller. Auch wenn diese gegenüber 90minuten keine Angaben machten, werden sie nicht in die Verlegenheit kommen, sich damit auseinandersetzen zu müssen.

"Wir wollen rauf"

Der derzeit Tabellenzweite Hertha Wels macht hingegen kein Hehl daraus, rauf zu wollen. Sektionsleiter Wolfgang Minichshofer führt aus: "Wir wollen auf alle Fälle aufsteigen, aber nicht mit aller Gewalt." Angesprochen auf die Frage, was es noch braucht, erklärt er, man sei dahinter, dass "alles, was noch fehlt, entsteht. Wir werden die Zulassung zu 1.000 Prozent erhalten." Dabei geht es wirklich um Details, wie etwa, dass Stadiondurchsagen auch nach 21:30 erlaubt sind.

Tabellenführer DSV Leoben wurde letztes Jahr die Zulassung entzogen, Hintergrund waren finanzielle Themen. Der Club hat sich in der Regionalliga wieder gesammelt und liegt sportlich auf Aufstiegskurs. Nachdem man sich erst im September neu aufgestellt hat, ist es fraglich, ob es finanziell funktioniert. 90minuten war es leider nicht möglich, jemanden aus der Führungsriege vor das Mikrofon zu bekommen, erfuhr aber aus dem Umfeld, dass der Verein "aufsteigen will und alles versucht, damit es klappt."

Große Spannung garantiert

Die Top 4 der Regionalliga Mitte wollen rauf, Wallern und die Jungen Wikinger nicht. Vorausgesetzt, die Zulassungen für Leoben, Wels und Oedt werden erteilt, gibt es auch noch Mannschaften, die Erster oder Zweiter werden könnten und somit einen Aufstieg verunmöglichen.


Wie stehen die Dinge in den Regionalligen Ost und West? 90minuten hat nachgefragt:


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