Mo Cham: In Rangnicks Fantasie ein neuer Schmid
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Mo Cham: In Rangnicks Fantasie ein neuer Schmid

Der Wiener war zuletzt des Teamchefs erste Wahl von der Bank. Was Rangnick in ihm sieht und wie er sich entwickelt:

Bei all den Schlagzeilen rund um die Comebacks von David Alaba und Xaver Schlager ist beim 1:1 gegen Serbien im Hinspiel des Nations-League-Playoffs eine andere Rückkehr untergegangen.

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Muhammed Cham stand erstmals seit einem Jahr wieder im ÖFB-Trikot am Feld, damals durfte er beim 6:1-Triumph gegen die Türkei in der Schlussminute ran.

Rangnicks erste Wahl von der Bank

Diesmal war der 24-Jährige Ralf Rangnicks erste Wahl, als es darum ging, einen neuen Offensivspieler anstelle des angeschlagenen Christoph Baumgartner aufs Feld zu schicken.

Nicht Kevin Stöger, Marco Grüll oder Neuling Raul Florucz schenkte der Teamchef das Vertrauen, sondern jenem Mann, den er ein Jahr lang nicht einberufen hatte.

Mo Cham brachte gegen Serbien eine sehr anständige Leistung
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Mo Cham brachte gegen Serbien eine sehr anständige Leistung

Und tatsächlich gelang es Cham, frischen Wind ins Offensivspiel zu bringen, seine präzise Flanke ermöglichte Marko Arnautovic per Kopf in der Schlussphase die Riesenchance auf das Siegtor.

Nichtsdestoweniger gibt sich der Wiener selbstkritisch: "Ich bin nie zufrieden. Mein Job ist es, Chancen zu kreieren und selbst Tore zu schießen."

Gute Saison in der Türkei

Das ist ihm bei seinem neuen Klub schon gelungen. Im Sommer investierte Trabzonspor vier Millionen Euro in den Offensivspieler von Clermont Foot.

Mit fünf Toren und neun Assists in 26 Pflichtspielen hat er das Vertrauen zurückgezahlt. In der Süper Lig ist Cham mit elf Scorerpunkten unter den Top 20 zu finden, im von Fatih Tekke trainierten Team hinter Goalgetter Simon Banza sogar auf Rang zwei.

Bei ihm geht es darum, dass er seine Waffen gezielter einsetzt, sich seiner Stärken auch bewusst ist.

Ralf Rangnick

Rangnick erkennt an: "Wir haben seit seinem Wechsel zu Trabzonspor gesehen, dass er einige richtig gute Spiele gemacht hat, sich gut entwickelt hat. Eine Verletzung hat ihn ein bisschen zurückgeworfen, aber zuletzt hat er wieder gespielt."

"Wenn ich Spaß habe..."

Und offenbar auch im laufenden ÖFB-Lehrgang Eindruck hinterlassen.

Cham erklärt seine Herangehensweise: "Ich habe diesmal versucht, den Lehrgang einfach zu genießen, mir keinen großen Kopf zu machen, sondern im Training einfach zu zeigen, dass ich kicken kann, dass ich Spaß habe. Wenn ich Spaß habe, bin ich die beste Version von mir selbst."

Dass diese Version dem ÖFB-Team weiterhelfen kann, daran hat Rangnick keinen Zweifel: "Wir wissen um das Potenzial, das in ihm schlummert. Er ist ein technisch sehr bewanderter Spieler mit einem guten linken Fuß und guten Tempodribblings."

Rangnick sieht viel Potenzial in Cham
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Rangnick sieht viel Potenzial in Cham

Aber: "Bei ihm geht es darum, dass er seine Waffen gezielter einsetzt, sich seiner Stärken auch bewusst ist."

Dass es durchaus möglich ist, sich in der Offensive in diese ÖFB-Elf reinzuspielen, hat vor rund einem Jahr Romano Schmid erst bewiesen. Das kommt auch dem Teamchef in den Sinn, wenn er an Cham denkt.

Romano Schmid hat's vorgezeigt

"Ich habe bei ihm die Hoffnung, dass da in den nächsten ein, zwei Jahren nochmal der nächste Entwicklungsschritt kommt. Wenn ich mir Romano Schmid anschaue, der vor der EURO noch alles andere als ein potenzieller Stammspieler war, das jetzt aber ist, habe ich bei Mo die Fantasie, dass der nächste Entwicklungsschritt auch kommt", sagt der Deutsche.

Das deckt sich mit den Ambitionen, die der Kicker selbst hat: "Ich will meinen Platz in diesem Team haben, ihn festigen."

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