Johann Gartner nach der Flut: "Wir werden unser Möglichstes tun"
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Johann Gartner nach der Flut: "Wir werden unser Möglichstes tun"

Niederösterreichs Fußballpräsident Johann Gartner gibt im Interview mit 90minuten einen ersten Überblick über die weitere Vorgehensweise nach der Flutkatastrophe.

Die Unwetterkatastrophe hat Niederösterreich mit voller Wucht getroffen. Tausende Häuser stehen unter Wasser, persönliches Leid und Schicksale sind die Folge, auch Todesopfer sind zu beklagen. Die Aufräumarbeiten haben bereits begonnen, und erst die kommenden Tage werden wohl das volle Ausmaß zeigen.

Schwer gezeichnet ist auch der niederösterreichische Fußball. Dutzende Fußballplätze standen und stehen unter Wasser, Vereinsgebäude sind schwer beschädigt. 90minuten hat mit Niederösterreichs Fußballpräsident Johann Gartner über die aktuelle Situation gesprochen.

„Menschenleben retten“

„So wichtig der Fußball auch ist: Bei allem Verständnis, aber jetzt aktuell geht es zunächst darum, Menschenleben zu retten und unmittelbare Schäden zu verhindern“, sagt Gartner. Auch die Geschäftsstelle des niederösterreichischen Verbands in St. Pölten steht mitten im gefluteten Gebiet, und ist über den herkömmlichen Weg derzeit nicht zu erreichen.

„Wir sind bemüht, den Geschäftsbetrieb so rasch wie möglich wieder aufzunehmen. Bis Mittwoch bzw. Donnerstag wollen wir uns dann ein Bild verschaffen, um zu sagen, wie es weitergehen kann. Wir haben auch die Gruppenobmänner angewiesen, die Verbandsregeln, was etwa Nachtragsspiele, etc. betrifft, hinten an zustellen.“

„Massiver Schaden“

Über das Ausmaß des Schadens auf Niederösterreichs Fußballplätzen kann Gartner derzeit noch keine konkreten Aussagen machen. In den kommenden Tagen will sich Gartner gemeinsam mit der Geschäftsstelle einen Überblick verschaffen. „Wir müssen uns jetzt zunächst einmal stabilisieren. Wenn es Vereine gibt, die am Wochenende spielen können, muss man schauen, ob man das alles auf Schiene bekommt.“

Wenn man aber zum Beispiel die Bilder gesehen hat, was in Zwettl (Anm.: siehe Facebook-Video oberhalb) oder bei anderen Plätzen passiert ist, „ist schnell klar, dass hier ein massiver Schaden entstanden ist. Ein Platztausch für ein paar Spiele ist hier keine Lösung. Hier wird dann in weiterer Folge für den Betrieb Kollegialität und Partnerschaft notwendig sein. Fair play ist gefragt, wann, wenn nicht jetzt“, appelliert Gartner.

Wir werden unser Möglichstes tun, aber wir haben leider auch keinen Millionenbetrag bei uns liegen

Johann Gartner

„Haben keinen Millionenbetrag“

Doch ans Fußballspielen selbst denkt man derzeit nicht. Nach der ersten Phase des Überblicks müssen die Schäden festgestellt werden. „Die Vorgehensweise ist dann überall gleich: Die Schäden müssen durch eine Kommission von Gemeinde und Land festgestellt werden.“

Und können betroffene Vereine mit finanziellen Hilfen rechnen? „Wir werden unser Möglichstes tun, aber wir haben leider auch keinen Millionenbetrag bei uns liegen“, dämpft Gartner die Hoffnungen.

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