Diese Neuen funktionieren (noch) nicht

Die Vita des Routiniers liest sich an und für sich vielversprechend, Salzburg, New York oder Cadiz sind im Vergleich zum TSV Hartberg schon größere Nummern. Gerade aufgrund dieser Umstände zeigt sich aber, dass Youba Diarra seine wichtige Rolle noch nicht vollends angenommen zu haben scheint.

Gut, der TSV macht hier nicht so viel falsch, ist der Mittelfeldspieler doch nur geliehen, weswegen sich das finanzielle Risiko eher in Grenzen hält. Dennoch stellt sich in dieser doch von großen Umbrüchen geprägten Saison für die Oststeirer die Frage, warum man dann nicht gleich dem eigenen Nachwuchs vertraut. Diese Frage wird man spätestens im Winter stellen.

Der in der Akademie Linz ausgebildete Abwehrroutinier ist ein Weltenbummler, spielte auf Malta, in Polen und in Norwegen. Für Hibernians lief er sogar dreimal in der Champions-League-Qualifikation auf. Es ist aber wahrlich ein Pech: Im Frühjahr absolvierte er bis Juni 14 Spiele für Vålerenga Oslo, für den Bundesliga-Aufsteiger lief er erst einmal auf, da er sich im Training an der Schulter verletzte.

Martin Kreuzriegler wird wohl erst wieder angreifen können, wenn er fit ist, insofern muss man attestieren, dass er noch nicht die gewünschte Verstärkung für den GAK ist. Mit seiner umfangreichen Erfahrung sollte er aber dann bald eine größere Rolle in Reihen der Grazer spielen.

2014 zog Lukas Hinterseer in die weite Fußballwelt hinaus. Er spielte viel in der 2. deutschen Bundesliga, zwei Saisonen sogar ganz oben, 2021 kickte er in Korea. Im Sommer kehrte er nach Österreich zurück und wollte eigentlich Tore schießen, denn das ist das, was Mittelstürmer gemeinhin so tun.

Das hat er noch nicht, zudem laborierte der Mittelstürmer auch noch an einer Muskelverletzung, was die ganze Sachlage noch einmal erschwerte. Und man muss so ehrlich sein: Da wird er noch gefordert sein, denn abgesehen von Linksaußen Florian Rieder (28) sind die restlichen Mittelstürmer entweder noch sehr jung – und vermutlich noch nicht so treffsicher – oder verletzt, wie Tobias Anselm (24).

Selbst wenn man alles beiseite lässt, was Jérôme Boateng abseits des Platzes machte, bzw. welche medialen Folgen das hatte, muss man sich fragen, warum sich ein Verein das antut. Blickt man nur auf das Sportliche, dann hat sich das Ganze noch weniger ausgezahlt. Er hat zunächst ja einmal davor kaum gespielt und tut das auch jetzt nicht.

Dass ihn Trainer Markus Schopp auch noch aus dem Kader strich, unterstreicht das wohl auch, nicht einmal im Cup war er im Aufgebot. Vermutlich wird die Episode alsbald enden, nicht nur, aber auch, weil Schopp ja einen eher tempobetonten Fußball spielen lässt und er jetzt nicht gerade 25 Jahre alte ist...

Der U21-Teamspieler, der eine Zeit lang beim Karlsruher SC war und generell bei Sturm ausgebildet wurde, war letzte Saison Stammkeeper beim Floridsdorfer AC. "Er zählt auf seiner Position sicher zu den hoffnungsvollsten Talenten der Republik und nimmt bei der Austria den Kampf um einen Stammplatz auf", sagte Geschäftsführer Sport Günther Gorenzel bei der Vorstellung von Simon Spari.

Das hat mal nicht so geklappt, musste er sich doch bislang hinter dem 36 Jahre alten Routinier Marco Knaller anstellen. Erst im Cup und nun zuletzt gegen Hartberg durfte sich der Keeper beweisen. Letztlich wird sich in den nächsten Wochen weisen, ob Spari den Vorschusslorbeeren gerecht wird oder eben nicht.

Bereits mit Atdhe Nuhiu haben sich die Altacher mit dem Versuch, einen routinierten Stürmer zu holen, ein bisschen die Finger verbrannt. Für einen Mann seiner Klasse traf er schlicht zu wenig. Und das scheint zumindest nun auch bei Lukas Fridrikas der Fall zu sein. Klar, am Saisonende 2023/24 war er verletzt.

Aber nun hat er doch schon eine Handvoll Einsätze gesammelt und konnte noch keinen Scorerpunkt anschreiben. Dass es für die Altacher im Grunde gut läuft, wird Fridrikas kaum entgegenkommen, genauso wie der Umstand, dass Gustavo Santos sportlich explodiert. Da muss in den kommenden Monaten mehr kommen. Das Vertrauen scheint aber generell da zu sein, ist er doch mit einem Vertrag bis 2027 ausgestattet worden.

Auf den ersten Blick ist die Verpflichtung des Brasilianers kein großes Risiko. Er ist geliehen, wenn er einschlägt, gibt es eine Kaufoption. Das Profil, das die Veilchen nach erfolgreichem Probetraining veröffentlichten – dribbelstark, technisch versiert – klingt schon nach einem Klischee, das man über Brasilianer hat.

So richtig gerecht wurde Cristiano dem noch nicht. Natürlich, man holt nur dann einen mehr oder weniger Ergänzungsspieler von außen, wenn es intern keine Lösungen für diese Position gibt. Das ist letztlich ein langfristigeres Problem. Wenn er aber nicht den gewünschten Impact bringt, müssen sich alle fragen, warum man die bislang wenige Einsatzzeit nicht irgendeinem violetten Talent gegeben hat.

Der 24-jährige Japaner verletzte sich im Trainingslager in Saalfelden bei der Vormittagseinheit ohne Fremdeinwirkung am linken Knie und erlitt einen Innenbandriss. Demzufolge konnte Takumu Kawamura noch keine Minute spielen. Ein Flop ist er deswegen natürlich noch lange nicht. Allerdings ist es klar, dass, wenn Red Bull Salzburg einen Spieler holt, der schon so alt ist, er sofort helfen sollte.

Die Bullen haben in dieser Übertrittszeit keinen einzigen Spieler neu geholt, der auch nur annähernd so alt ist wie er, sieht man von Keeper Blaswich ab. Wenn die Überschrift dieses Beitrags ist, welcher Neuzugang sich noch beweisen muss, dann trifft das auf in zu. Das ist besonders schmerzhaft, weil er als zentraler Mittelfeldmann genau der Mosaikstein sein könnte, der dem jungen Team Stabilität verleiht.

Nach drei Jahren in Deutschland unterschrieb der routinierte Außenbahnspieler im Sommer beim SK Sturm, ist aber noch nicht zur Gänze an der Mur angekommen. Vielleicht war es zunächst einfach Pech, dass er beim verpatzten Bundesliga-Auftakt gegen Rapid dem Spiel keine Wende mehr geben konnte.

Allerdings gibt es mit Dimitri Lavalée und auch Jusuf Gazibegovic sehr starke Konkurrenz auf seiner Position als Außenverteidiger. Spielfit sollte Emir Karic eigentlich sein, lief er doch letzte Saison in nur sieben Bundesliga-Spielen nicht auf. Ein Mann mit seiner Erfahrung sollte schon den Anspruch haben, sofort Stammspieler zu werden und nicht mit Gelb-Rot vom Platz zu fliegen.

Definiere Vorschusslorbeeren: Alexander Schmidt zeigte erstmals in der Youth League 2017/18 auf. 2019/20, nach Engagements bei Liefering und dem WAC, schoss er 2020/21 für den SKN St. Pölten 13 Tore und davon zehrt der Stürmer noch. In drei Jahren beim LASK bzw. in Portugal und zuletzt bei der Wiener Austria konnte er aber nie wieder an diese Leistung anschließen.

Diesen Sommer holte Blau-Weiß Linz den Stoßstürmer, Ronivaldo wird schließlich nicht ewig kicken. Hinter dem muss er sich anstellen, in den insgesamt 210 Einsatzminuten konnte er aber nur ein Tor erzielen und das in der ersten Cuprunde gegen Wildon. Will er dem gerecht werden, wofür er geholt wurde, muss er auch in wenig Einsatzminuten zu treffen anfangen.

Zugegebenermaßen hat der WAC diesen Sommer am Transfermarkt sehr viel richtig gemacht. Die Wolfsberger sind sehr gut in die Saison reingestartet und da hat auch David Atanga unbestreitbar seinen Anteil daran. Vielleicht tut man ihm hier unrecht, weil das Niveau beim WAC generell sehr hoch ist, aber ein Spieler mit Atangas Qualitäten und der Erfahrung muss wohl andere Ansprüche haben, als zwei Tore und einen Scorerpunkt.

Der Vergleich macht sicher: Es springen andere ein, etwa Thierno Ballo (4 Treffer), Erik Kojzek (4) oder Dejan Zukic (4). Nehmen wir vielleicht den Punkt her: Der Ghanaer hat bislang zweimal die Gelbe Karte gesehen, jeweils in der Anfangsphase der Partie. Das muss nicht sein und unterstreicht, dass von ihm noch mehr Besonnenheit gefordert ist.

Der "verlorene Sohn" ist wieder in Wien-Hütteldorf. Auch wenn der Sprung nach Deutschland generell ein großer ist, blieb ihm der große Durchbruch im Herkunftsland seines Vaters leider verwehrt. Insgesamt absolvierte er dort 37 Spiele in der höchsten Liga, die letzten zwei Saisonen aber "nur" in der 2. Bundesliga.

Klar, der SK Rapid muss sich auf die Zeit nach Guido Burgstaller vorbereiten, Maximilian Hofmann und Roman Kerschbaum haben auch nur noch Vertrag bis Sommer 2025. Es gibt mit Lukas Grgic und Nenad Cvetkovic grundsätzlich noch Routine, aber eben ein paar Linien weiter hinten. Zu Vorbereitungsbeginn stoppte Louis Schaub noch eine Erkrankung, dass nach sieben Bundesliga- und vier Europacup-Einsätzen nur der eine, zugegebenermaßen wichtige, Assist im Derby zu Buche steht, ist für ihn aber noch zu wenig.