Es ist einfach so in einer Ausbildungsliga: Wer aufzeigt, der wechselt in eine größere Liga. Das führt dazu, dass Ersatz geholt werden muss. Das gilt auch für den Umstand, wenn sich ein Leistungsträger verletzt - oder es eine sogenannte "Business Opportunity" ist, einen Spieler zu verpflichten. Oder wenn auf einer Position einfach ein Neuzugang hermuss.
Was auch immer der jeweilige Beweggrund der Klubs, einen Kicker von außen zu holen, sein mag, gilt: Im Idealfall spielt er sofort eine Rolle. 90minuten hat sich pro Verein einen Spieler herausgesucht, der quasi neu zum Verein kam und schon gezeigt hat, dass er eine echte Verstärkung sein kann.
Patrik Mijić (25, Angriff, zum TSV Hartberg von NK Rogaška)
Mag sein, dass Patrik Mijić fünf seiner sieben Treffer im Cup gegen Bischofshofen (3) bzw. Lafnitz (2) erzielt hat. Ändert aber nichts daran, dass er trifft und dafür holt man einen Stürmer nun einmal. Die zwei Tore in der Bundesliga führten jedenfalls letztlich zu Punkten und damit geizt der TSV Hartberg in dieser Saison bekanntlich (noch).
Für Neo-Trainer Manfred Schmid ist es allenfalls gut zu wissen, dass es für die noch sieglosen Hartberger einen gibt, der weiß, wie das Runde wirklich hineinkommt. Mit seinen 25 Jahren ist er zudem der achtälteste Spieler der Oststeirer, was wiederum unterstreicht, dass er trotz seines Alters schon zu den erfahrenen Kickern gehört. Insofern hat der TSV hier alles richtig gemacht.
Spiele | Minuten | Startelf | Tore | Assists |
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7 | 414 | 6 | 7 | 2 |
Petar Filipović (34, Abwehr, zum GAK von AEL Limassol)
Eigentlich ist es ein Klassiker: Ein Verein holt einen Spieler, der Routine und Ligakenntnis mitbringt, dieser hilft sofort weiter. So ist es auch bei Petar Filipović. Der gebürtige Hamburger hat viel Erfahrung und bringt diese nun beim Aufsteiger GAK mit ein, spielte so gut wie jedes Spiel von Anfang an.
Dazu kommt noch ein Treffer, der gegen Blau-Weiß Linz einen Punkt sicherte. Vielleicht mag er mit 34 schon etwas alt sein, aber gerade als Innenverteidiger gehen da noch ein, zwei Jahre auf höchstem Niveau. Für einen Mann seines Alters hat er auch eine relativ überschaubare Verletzungshistorie, richtig lang warf in lediglich und logischerweise nur ein Kreuzbandriss 2018 aus der Bahn.
Spiele | Minuten | Startelf | Tore | Assists |
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8 | 676 | 8 | 1 | 0 |
Jamie Lawrence (21, Abwehr, zur WSG Tirol von Bayern München)
Es ist vielleicht wirklich keine Selbstverständlichkeit, dass ein Spieler, der bei Bayern München ausgebildet wurde und dann bei der WSG Tirol landet, sofort die Leistung bringt, die es braucht. Das ist verständlich, wenn man jung ist und von einer mondänen Adresse wie der Säbener Straße nach Wattens kommt.
Doch Jamie Lawrence ist in der wieder einmal rund erneuerten Mannschaft der WSG Tirol ein wichtiger Faktor. In der Liga spielte er bislang alle Partien durch, lediglich in der ersten Cuprunde ging er ein paar Minütchen früher vom Platz. Der über zwei Meter große Innenverteidiger stellte sich in Runde eins auch schon mit einem Tor nach acht Minuten vor. So wird er wohl nicht ewig im Dress der Tiroler herumlaufen.
Spiele | Minuten | Startelf | Tore | Assists |
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8 | 715 | 8 | 1 | 1 |
Melayro Bogarde (22, Abwehr, zum LASK von Hoffenheim II)
Verhauter Start, bekanntlich die Aufregung um den Transfer von Jérôme Boateng und auch noch ein Trainerwechsel, da könnte man als junger Spieler schon einmal underperfomen. Nur an Neuzugang Melayro Bogarde lag es aber mit Sicherheit nicht, dass die LASKler so schlecht angefangen haben.
Zwar mag der Wechsel von Sinsheim nach Linz im Gegensatz zu vielen anderen, die aus dem Ausland hierherkommen, vom Umfeld her ein Upgrade sein, aber in einer dahin schwächelnden Mannschaft anzukommen, ist nicht so leicht. In seiner Vita stehen Feyenoord Rotterdam und die TSG 1899 Hoffenheim, so schlecht kann er also keinesfalls sein und das stellt er bislang auch unter Beweis, stand lediglich zweimal nicht in der Startelf.
Spiele | Minuten | Startelf | Tore | Assists |
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10 | 748 | 8 | 1 | 0 |
Niklas Szerencsi (24, Abwehr, zu Austria Klagenfurt von der Kapfenberger SV)
Er kam, sah und spielte. Zum Erwachsenenkicker beim Wiener Sportclub gereift, kam Niklas Szerencsi im Sommer von Kapfenberg zu Austria Klagenfurt. Vielleicht ein bisschen ein Bundesliga-Spätstarter, das merkt man ihm aber eher nicht so sehr an.
Beim 2:2 gegen den TSV Hartberg musste er wieder Thorsten Mahrer den Vortritt lassen, zu Schulden kommen hat sich der 24-Jährige im Großen und Ganzen nichts lassen. Bei Austria Klagenfurt ist ja Zu- und Abgangs-mäßig immer etwas los, aber diese besondere Rolle zu übernehmen, steht doch wohl ein bisschen über den Leistungen von den anderen Neuzugängen wie Tobias Koch, Ben Bobzien oder Jonas Kühn.
Spiele | Minuten | Startelf | Tore | Assists |
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7 | 630 | 7 | 0 | 0 |
Vesel Demaku (24, Mittelfeld, zum SCR Altach zum SK Sturm)
Eigentlich ist Vesel Demaku nur ein halber Neuzugang, war er doch schon zuletzt vom SK Sturm ausgeliehen. Insofern muss sich dieser Text ein bisschen verbiegen, aber die meisten anderen Neuzugänge der Vorarlberger haben noch nicht so eine große Rolle gespielt. Unter den meist eingesetzten Spielern ist mit Rapid-Leihgabe Oliver Strunz nur ein weiterer Neuzugang. Anscheinend haben die sportlich Verantwortlichen viel Vertrauen in den Kader, der relative Erfolg gibt ihnen recht.
Bevor er am 18. Spieltag der letzten Saison das erste Mal auflief, hatten die Vorarlberger neun Spiele verloren. Danach nur noch vier - der relativ gesehen gute Saisonstart liegt auch am Mittelfeldspieler. Persönlich ist das auch fein. Bei den Altachern läuft es für Demaku endlich, nachdem es seit seinem Weggang von der Austria 2022 eher schwierig war, Fuß zu fassen.
Spiele | Minuten | Startelf | Tore | Assists |
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8 | 619 | 8 | 0 | 1 |
Abubakr Barry (24, Mittelfeld, zu Austria Wien von Bnei Yehuda)
Während das gesamte violette Wien auf die Rückkehr von Aleksandar Dragović wartete, vermeldete Austria Wien die Verpflichtung von Abubakr Barry. Ohne dem Spieler zu nahezutreten, war der Leistungsnachweis von unter anderem 124 Spielen in der zweiten israelischen Liga wohl nicht das, was man sich am Verteilerkreis erwartet hatte.
Doch der 24-Jährige strafte alle Lügen, die hier einen eher unnötigen Transfer orteten. Der Mittelfeldmann lief in allen Spielen auf, traf sogar beim Out gegen Ilves Tampere in des Gegners Tor und ist eigentlich aus der Startelf der Veilchen nicht wegzudenken. Wie auch immer die Austria auf ihn aufmerksam wurde, Barry ist angekommen und möglicherweise sogar ein Spieler, der im kommenden Sommer Ablösesumme einbringen könnte.
Spiele | Minuten | Startelf | Tore | Assists |
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11 | 862 | 11 | 1 | 1 |
Janis Blaswich (33, Tormann, zu Red Bull Salzburg von RB Leipzig)
Eine schwierige Kiste bei den Bullen. Takumu Kawamura war abgesehen von Janis Blaswich einer der wenigen Neuzugänge, die früh in der Saison kamen und somit schon einiges zeigen hätten können. Der deutsche Keeper kam nun als Leihspieler und wurde nicht nur dem ÖFB-Teamgoalie Alexander Schlager (zuächst?) vor die Nase gesetzt, sondern auch noch Kapitän.
Eine Bürde, wie sich in den letzten Wochen zeigen sollte. Super sattelfest ist der Keeper nicht, in Prag war er am 0:1 nicht unschuldig, aber da hat sich auch der Rest des Teams nicht wirklich mit Ruhm bekleckert. Dennoch muss man sich der Situation in Salzburg einmal stellen und das hat er okayisch erledigt. In ein paar Wochen würde an dieser Stelle aber vermutlich ein anderer Name stehen, so ehrlich muss man auch sein.
Spiele | Minuten | Startelf | Tore | Assists |
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11 | 990 | 11 | 0 | 0 |
Emanuel Aiwu (23, Abwehr, zum SK Sturm von Cremonese )
Der Österreicher David Affengruber ist gegangen, sein Landsmann Emanuel Aiwu wurde geholt. Dass das alles so gut funktioniert, ist keine Selbstverständlichkeit. Das Team des SK Sturm feierte die national größtmöglichen Erfolge, da muss man sich erst einmal ein- und zurechtfinden. Und das schaffte er: Der Ex-Legionär fügte sich quasi nahtlos in die Mannschaft des Doublesiegers ein und bringt trotz jungen Alters die Erfahrung von je einer Saison in der Serie A bei Cremonese und einem Jahr Birmingham in der Championship mit.
Dass die Blackies gegenwärtig ein bisschen Probleme haben, sieht man anhand der Ergebnisse, es dem 23-Jährigen umzuhängen, greift aber wohl zu kurz.
Spiele | Minuten | Startelf | Tore | Assists |
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10 | 769 | 8 | 0 | 0 |
Anderson (26, Abwehr, zu Blau-Weiß Linz von Austria Lustenau)
Wenn es für Außenbahnspieler ein paar Boxen gibt, die man abhaken kann, wenn sie mit Mitte 20 neu zum Verein kommen, dann Spielzeit und Assists. Genau das liefert Anderson, der von Austria Lustenau in Vorarlberg zu Blau-Weiß Linz nach Oberösterreich gewechselt ist. Im Grunde genommen kann sich ein Trainer kaum mehr erwarten.
Der Mann auf der rechten Außenbahn weiß offenbar auch sehr gut, wann und wie er assistieren muss. Neben der wichtigen Vorlage zum 1:0 gegen den GAK legte er sowohl im Cup gegen Hertha Wels als auch im Derby gegen den LASK das Goldtor auf. Eine Sache muss er allerdings noch beweisen: Dass er mit seinen Vorlagen jemand anderen findet als Ronivaldo, der all diese drei Treffer erzielte – allerdings ist das Kritik auf hohem Niveau.
Spiele | Minuten | Startelf | Tore | Assists |
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9 | 781 | 9 | 0 | 3 |
Dejan Zukić (23, Mittelfeld, zum Wolfsberger AC von Vojvodina Novi Sad )
Der WAC ist allgemein gut in die Saison gestartet, Dejan Zukić hat bewerbsübergreifend schon sieben Scorerpunkte erreicht, viermal hat er selber getroffen. In einer funktionierenden Mannschaft ist immer alles leichter, aber dafür, dass er das erste Mal bei einem anderen Klub als dem Heimatverein spielt, ist das eine mehr als ordentliche Leistung.
Die Leistung wirkt noch besser, wenn man sich vergegenwärtigt, dass er in 44 Spielen in der letzten Saison auf zwölf Scorerpunkte gekommen ist. Derzeit hält er bei einem Assists oder Tor pro Einsatz. Man kann sich ausrechnen, was das bedeutet, wenn das so bleibt. Vielleicht gelang da dem WAC ein Transfer, der sich in die "Tradition" von Shon Weissman, Mohamed Bamba und Augustine Boakye einreiht.
Spiele | Minuten | Startelf | Tore | Assists |
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8 | 661 | 8 | 4 | 3 |
Serge-Philippe Raux-Yao (25, Abwehr, zum SK Rapid von Rodez AF )
Serge-Philippe Raux-Yao kam, sah und hielt den Laden dicht. Natürlich, die Hütteldorfer mussten auf einige Abgänge in der Innenverteidigung reagieren, allen voran Leopold Querfeld. Dass sich ein Kicker aber so nahtlos einfügt und das Niveau noch einmal anheben kann, spricht schon sehr für den Weitblick bei der Verpflichtung.
Ohne allzu sehr in Jubelstürme zu verfallen, macht er die Nebenleute schon noch ein Stück weit besser, da er ein anderes Element als etwa die Physis von Nenad Cvetkovic mit rein bringt. Der 1,97 Meter große Innenverteidiger hat nicht nur noch keine einzige Minute verpasst, sondern ist auch bei Offensivstandards ein Unruheherd. Getroffen hat er bereits zweimal.
Spiele | Minuten | Startelf | Tore | Assists |
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12 | 1350 | 12 | 2 | 0 |