"Ich glaube, Didier Deschamps war froh, dass das Spiel aus war", sagt Ralf Rangnick. Das ÖFB-Team hat Frankreich zum Start in die EURO 2024 einen harten Kampf geliefert, am Ende aber doch mit 0:1 verloren.
Grundsätzlich herrscht einigermaßen Zufriedenheit über die eigene Leistung. "Wir haben ein gutes Gesicht gezeigt, können ein Stück weit stolz sein. Der Wille und der Einsatz waren da. Aber trotzdem haben wir null Punkte, das haben wir uns anders vorgestellt", sagt Florian Grillitsch.
Patrick Pentz meint sogar: "Wenn man sich die zweite Hälfte anschaut, hätten wir uns einen Punkt verdient."
Es waren einige Kleinigkeiten
Im Vorfeld war die Rede davon, dass das ÖFB-Team zumindest an sein Leistungslimit, wenn nicht sogar darüber hinaus gehen müsse, um gegen Frankreich zu punkten. Es sind eben die berühmten Kleinigkeiten, die auf diesem Niveau den Unterschied ausmachen.
Etwa die Riesenchance von Christoph Baumgartner in der 36. Minute. "Normalerweise macht er den", weiß Rangnick.
Oder eben das unglückliche Eigentor von Maximilian Wöber keine zwei Minuten später. "Kein Vorwurf", so Trainer und Mitspieler unisono.
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Und auch die Anfangsphase des Spiels, die das ÖFB-Team in den vergangenen Matches so ausgezeichnet hat, ist diesmal weitaus weniger aggressiv ausgefallen.
Pentz rätselt: "Vielleicht waren wir ein bisschen überrascht, keine Ahnung wovon, vom Turnier oder dass es jetzt losgegangen ist."
"Die Franzosen haben für ihre Verhältnisse schon richtig gut gespielt, das war keine Durchschnittsleistung von ihnen"
Phillipp Mwene wiederum hat durchaus eine Erklärung dafür: "Wir haben die ersten zehn Minuten gebraucht, um ins Spiel zu kommen. Du musst schauen, die Geschwindigkeit aufzunehmen, ein Gefühl für die Räume bekommen. Die haben einfach brutale Geschwindigkeit, wenn du zu nah dran bist, sind die mit einer Bewegung weg. Du musst erst herausfinden, wie nah du kommen kannst."
Auch der Spielaufbau funktionierte vor der Pause nicht wie gewünscht. Grillitsch sagt: "Wir können mit dem Ball ein paar Dinge verbessern. Wir müssen besser die Räume finden, wo wir aufrdrehen können, auf die letzte Kette dribbeln. Ein bisschen mehr vertikal spielen."
Jammern auf hohem Niveau nötig
Es ist Jammern auf hohem Niveau. Aber eben auf diesem hohen Niveau will das ÖFB-Team bei dieser Europameisterschaft reüssieren.
Wobei freilich allen klar ist, dass der Auftaktgegner schwieriger nicht sein hätte können. Grillitsch betont: "Das war Frankreich, nicht irgendein Jausengegner, das war der Turnier-Favorit."
Und das war ein Turnier-Favorit, der am Punkt da war, wie Rangnick verdeutlicht: "Die Franzosen haben für ihre Verhältnisse schon richtig gut gespielt, das war keine Durchschnittsleistung von ihnen."