Das ÖFB-Team bricht mit dem, was es einmal stark gemacht hat
Die zweite Niederlage in Folge hat die WM 2018 in weite Ferne rücken lassen. Dabei geht es derzeit weniger darum, die Fehler der Spieler zu analysieren, sondern darum, sich die Stärken aus der EM-Quali wieder in Erinnerung zu rufen. Eine Taktik-Analyse von Momo Akhondi.
Die Nationalmannschaft konnte nur einen Punkt aus den letzten drei Spielen holen und ist damit in einer denkbar schlechten Ausgangssituation für die WM 2018 in Russland. Nach dem Spiel entlud sich viel Frust und Kritik an Teamchef Koller. Die zwei Hauptbrennpunkte waren dabei einerseits Kevin Wimmer, der statt David Alaba als Linksverteidiger auflief und erneut nicht überzeugen konnte. Andererseits musste sich die österreichische Offensivabteilung rund um Marc Janko und Marcel Sabitzer viel Kritik gefallen lassen. Dabei gaben gegen Irland ganz andere Sachen den Ausschlag.
Marcel Koller musste im Vorfeld der Partie den Ausfall von Zlatko Junuzovic verkraften, fast alle rechneten dementsprechend damit, dass Alessandro Schöpf die Position im offensiven Mittelfeld übernimmt. Schöpf stand auch tatsächlich in der Startelf, agierte aber am rechten Flügel während, Marcel Sabitzer auf die Zehner-Position rutschte. Koller begründete dies damit, dass sowohl Schöpf als auch Sabitzer bei ihren Vereinen auf den Positionen zum Einsatz kommen, doch es war trotzdem ein kleiner Bruch mit der Vergangenheit. Koller ist eigentlich nicht dafür bekannt, Rücksicht auf die unmittelbare Vergangenheit bei den Klubs zu nehmen und die Entscheidung, die Positionen von Schöpf und Sabitzer zu tauschen, hatte durchaus negative Auswirkungen auf das Spiel der Österreicher.
Marcel Koller unter Druck (Foto: Gepa Pictures/tipp3)
Die Geschichte des Spiels ist schnell erzählt: Österreich kommt sehr gut aus den Startlöchern und setzt Irland sehr früh stark unter Druck. Mit Fortdauer der ersten Halbzeit verschieben sich die Kräfteverhältnisse jedoch und das Spiel wird ausgeglichener. Kurz nach Wiederanpfiff geht Irland in Führung und spätestens dann kommt zum Bruch im österreichischen Spiel. Die Gründe hierfür sind vielfältig und doch so simpel.
Sturm und Drang in der Anfangsphase
Die Spielweise der irischen Nationalmannschaft ist außergewöhnlich. Mit ihrem starken Fokus auf hohe Bälle ignorieren sie den Spielaufbau teilweise komplett und konzentrieren sich nur darauf, dorthin zu kommen, wo der Ball als nächstes aufspringen wird. Selbst wenn sich die Möglichkeit ergibt, wird der sinnvolle kurze Pass ignoriert und der lange Ball geschlagen. Dabei sind alle Spieler in diesem Kick and Rush geschult und haben klare Aufgaben. In gewisser Weise spielen die Iren fast schon eine eigene Sportart, die sie dem Gegner aufzwingen und in der sie besonders gut sind. Nicht umsonst hat Irland in der letzten Qualifikation sogar Deutschland mit dieser Spielweise bezwingen können. Dabei haben sie klare Schwächen, welche sie konstant zu kaschieren versuchen, doch den Österreichern gelang es gestern kaum, diese offenzulegen. Stattdessen ließ man sich auf den physischen Krieg mit den Iren ein und hoffte darauf, sie in ihrem eigenen Spiel zu schlagen.
Bild 1 – Österreicher gegen den Ball forsch wie schon lange nicht mehr
Österreich startete mit einer sehr offensiven Ausrichtung ins Spiel. Vor allem gegen den Ball wurden die Iren konstant unter Druck gesetzt und dementsprechend oft zu Fehlern gezwungen. Es war eine kluge Entscheidung von Marcel Koller, ein solch aggressives Pressing zu betreiben, da die Iren nur wenige beschlagene Fußballer in ihren Reihen besitzen. Die ersten fünfzehn Minuten gehörten dementsprechend den Österreichern und man kam durch Janko und Sabitzer auch zu mehreren kleinen Chancen. Doch damit kaschierten die Österreicher nur ihre eigene große Schwäche, die an diesem Abend noch eklatant werden sollten: der Spielaufbau.
Solange die Österreicher also in der gegnerischen Hälfte auf Balljagd gehen „durften“, hatten sie die klare Überhand. Die Iren waren mit dem Druck der Österreicher und das konstante Anlaufen des Sturmduos Janko/Sabitzer überfordert und Coach O’Neill sagte nach dem Spiel auf der Pressekonferenz auch, dass man froh sein durfte, diese Phase unbeschadet zu bestehen.
Dass die Österreicher immer wieder in solche Pressingsituationen kamen, lag vor allem daran, dass plötzlich auch das ÖFB-Team jeden Ball Richtung gegnerischen Sechzehner wegschlug, dabei fiel vor allem Tormann Özcan mit seinen vielen hohen Bällen auf.
Ob dies so beabsichtigt war, ist nicht überliefert, denn die Iren betrieben ihrerseits ebenfalls ein sehr offensives und aggressives Pressing und unternahmen alles, um die Österreicher zu hohen Bällen zu zwingen. Unser Nationalteam kam dieser Einladung ohne mit der Wimper zu zucken nach.
Österreichs Selbstaufgabe im Spielaufbau
Bild 2 – Özcan schickt seine Vordermänner nach vorne und schlägt einen hohen Ball
Es ist im Kalenderjahr 2016 bereits ein bekanntes Bild: der Gegner stellt den Spielaufbau der Österreicher Mann gegen Mann zu und legt diesen damit fast vollständig lahm. Gegen Irland wurde daher fast schon systematisch auf hohe Bälle zurückgegriffen.
Das ist vor allem deshalb bemerkenswert, weil Willi Ruttensteiner vor nicht einmal einem Jahr, eine Presseaussendung zum neuen Spielstil der Österreicher aussendete. Darin wurden Daten veröffentlicht wie Ballbesitz, gespielte Pässe und durchschnittliche Passgeschwindigkeiten. Der Sportdirektor wollte seinerzeit zeigen, wie das ÖFB-Team mit einem guten Positionsspiel und hohen Ballbesitzwerten drauf und dran ist, jedes Spiel und jeden Gegner mit dem eigenen Spielaufbau zu dominieren. Doch seitdem hat sich viel geändert, der vorläufige Tiefpunkt dieser traurigen Entwicklung war gegen Irland erreicht, die Österreicher ließen sich fast gar nicht mehr auf das Aufbauspiel gegen einen manndeckenden Gegner ein, sondern schlugen die Bälle meist gleich nach vorne.
Selbstverständlich waren die Iren nicht immer in der Lage, alle Spieler der Österreicher Mann gegen Mann zuzustellen und so schon bei Özcan einen hohen Ball zu provozieren. Vor allem, wenn die Iren zuvor am eigenen Sechzehner verteidigen mussten und sich nur per Befreiungsschlag helfen konnten, waren die österreichischen Innenverteidiger Hinteregger und Dragovic anspielbar.
Bild 3 - Dragovic am Ball, aber davor ist wieder alles gedeckt.
Die Iren konnten – wie schon viele andere Gegner auch – mit simplen Mannorientierungen das Zentrum der Österreicher zustellen. Wie schon in vielen anderen Analysen beschrieben, führen Mannorientierungen nur zu einer Art Pseudo-Druck für die angreifende Mannschaft. Wie auf Bild 3 zu erkennen ist, sind die Iren gezwungen, die Bewegungen der Österreichischen Mittelfeldspieler nachzumachen und bewegen sich dementsprechend alle auf die rechte Seite des ÖFB-Teams. Damit sind sie jedoch gezwungen, den Raum hinter ihnen freizugeben, was natürlich logisch ist: in der Manndeckung ist dein primärer Fokus der gegnerische Mann, in der Raumdeckung ist es dir vor allem wichtig den Raum zu besetzen. Um gegen so eine Mannschaft effektiv angreifen zu können, ist es wichtig zu wissen welchen Fokus der Gegner in seinem Defensivspiel hat. Weiß man dies erstmal, muss es das Ziel sein, dem Gegner die Anhaltspunkte zu nehmen, auf die er sich fokussieren möchte und ihn so vor erhebliche Probleme zu stellen. Gegen eine raumdeckende Mannschaft sollte es das Ziel sein, mit effektiver und schneller Ballzirkulation durch die gegnerischen Linien zu kommen. Gegen eine manndeckende Mannschaft hingegen ist die Herangehensweise jedoch eine andere:
Hier sollten nicht die schnellen und strukturierten Bewegungen des Balles im Vordergrund stehen, sondern die raschen, aufeinander abgestimmten Freilaufbewegungen derjenigen Spieler, welche üblicherweise manngedeckt werden. Zusammengefasst: gegen Raumdeckung lässt du den Ball clever laufen, gegen Manndeckung lässt du deine Spieler sich clever freilaufen, um möglichst effektiv Raum zu gewinnen.
In weiterer Folge ließ sich unser Nationalteam aber sehr einfach das Zentrum wegnehmen und folgerichtig auf den Flügel leiten. Dorthin wollten die Iren die Österreicher auch locken.
Bild 4 – Wimmer spielt Arnautovic am Flügel an, die Iren belauern diesen Pass aber schon mit mehreren Spielern
Bild 5 – Arnautovic kriegt den Ball und wird gleich unter Druck gesetzt, noch in der eigenen Hälfte ist damit bereits Endstation.
Generell hatten die Iren an diesem Abend den Plan, die österreichischen Außen (vor allem die Verteidiger Klein und Wimmer) an der Seitenline zu isolieren und somit zu Ballgewinnen kommen, das gelang ihnen ganz gut; auch weil die Österreicher teilweise ins offene Messer reinliefen.
Bild 6 – Klein wird angespielt und gleich von drei Iren unter Druck gesetzt, man sieht sehr schön wie die Gäste mehr als das Hälfte des Spielfelds geräumt haben
Am Flügel hatten die Österreicher gestern Abend dann ein folgenschweres Staffelungsdilemma. Kam der Ball zu einem der beiden Innenverteidiger, so besetzen sowohl der ballseitige Außenverteidiger als auch der Flügelspieler auf dieser Seite die Outlinie. Beide Spieler standen dabei auf einer Linie und erleichterten den Iren das Leben damit deutlich. Für Hinteregger wurden dadurch aus zwei Passoptionen nur mehr eine, weil sich die beiden Außenspieler dadurch gegenseitig aus dem Spiel nahmen.
Bild 7 – Wimmer und Arnautovic werden beide eng gedeckt und behindern sich gegenseitig. Sabitzer reagiert.
Auf Bild 7 ist zu sehen, wie sich doppelte Besetzung der Outlinie negativ auf das Aufbauspiel der Österreicher auswirkt, die Szene aus der 37. Minute ist jedoch auch ein seltener Lichtblick. Hier kann sich nämlich Sabitzer geschickt vom Gegner lösen und den Raum zwischen den Linien besetzen. Es ist jedoch bezeichnend, dass bei einem seltenen Angriff der Österreicher, bei dem der Gegner auch wirklich überspielt werden konnte statt nur umspielt zu werden, Schöpf beschließt, aus fast hoffnungsloser Position abzuziehen statt die entblößte Abwehr der Iren auszuspielen.
Eine andere Gute Szene hatte auch noch Aleksander Dragovic. Der Leverkusen-Legionär nahm seinen Mut zusammen und dribbelte den forsch manndeckenden Gegner einfach an. Das ist gegen solch einen Gegner besonders effektiv, weil jeder Spieler in der Hintermannschaft der Iren prinzipiell einen fixen Gegenspieler hat, den man nicht verlassen darf. Dribbelt nun der österreichische Innenverteidiger an, stehen die Iren vor einem kleinen Dilemma: Sollen sie ihren Gegenspieler aus den Augen verlieren, um Dragovic zu stellen oder bleiben sie bei ihrem Gegenspieler und gewähren Dragovic freie Fahrt?
Bild 8 – Dragovic dribbelt an und kann damit effektiv viel Raum für die Österreicher gewinnen.
Leider hören an dieser Stelle auch schon die positiven Aspekte im Offensivspiel der Österreicher auf. Der Halbzeitstand mit 0:0 war dabei durch den Lattentreffer der Iren kurz vor dem Ende durchaus gerechtfertigt, zuvor hatten die Österreicher noch die eine oder andere Chance.
In der zweiten Halbzeit kommt es zu einem Bruch
Die zweite Halbzeit begann gleich mit einem schweren Rückschlag für das ÖFB-Team. Und während sich viele Medien und Zuschauer auf Kevin Wimmer eingeschossen haben, sind die Gründe für das Gegentor wohl woanders zu suchen.
Bild 9 – Alaba am Ball, doch die Offensivspieler haben sich alle im Strafraum der Iren verschanzt. Alaba hat nur mehr zwei Optionen, entweder eine Halbfeldflanke in den Strafraum oder den Pass zu Wimmer. An dieser Stelle sei gesagt: eine Flanke aus dem Bereich führt statistisch in 0.5% der Fälle zu einem Tor (siehe Grafik).
(Grafik @statlurker)
Bild 10 – Alaba spielt folgerichtig zu Wimmer, der den Ball jedoch verliert. Österreich muss in der Restverteidigung ein 3 gegen 2 verteidigen. So weit so gut. Klein müsste sich nur auf Hoolahan konzentrieren und damit den Angriff der Iren im Keim ersticken. Stattdessen lässt er sich von McClean ablenken und bleibt zwischen den beiden Iren stehen. Damit ermöglicht er zunächst das Zuspiel auf Hoolahan. Nachdem der Ire den Ball hat, rückt Klein raus und öffnet damit McClean endgültig.
Bemerkenswert bei diesem Tor: Florian Klein ist ein Ex-Spieler von Roger Schmidt. Dieser ist nicht nur bekannt für seine klaren Regeln im Spiel gegen den Ball, sondern hat auch immer solche Situationen in der Restverteidigung genau vorgegeben. Der Leverkusen-Trainer verlangt von seiner Restverteidigung einerseits numerische Überzahl und andererseits ein striktes Verhalten Mann gegen Mann. Dass Schmidt dies dann auch rigoros einfordert, musste Dragovic gegen Mainz bereits am eigenen Leib erfahren und wurde folgerichtig zur Halbzeit ausgewechselt.
Nach dem Rückstand kam es endgültig zum Bruch. Die Österreicher mussten jetzt gezwungenermaßen vermehrt über den eigenen Spielaufbau kommen. Die Iren stellten ihre Herangehensweise zwar nicht konkret um, zogen sich aber schneller zurück, sobald die erste Pressinglinie überspielt wurde. Dabei standen sie nicht nur extrem tief, sondern ließen dem Gegner auch noch kaum Platz zwischen den Linien.
Bild 11 – Szene aus der ersten Halbzeit. Raum zwischen den Linien eng. Österreich dabei aber auch komplett auseinandergerissen in Ballbesitz
Bild 12 – ähnliches Bild in der zweiten Halbzeit: die Iren stehen so eng, dass man die beiden Linien schwer auseinanderhalten kann. Alaba hat wie am vorigen Bild Baumgartlinger keine wirklichen Optionen außer den hohen Ball.
Die Bilder 11 und 12 zeigen jedoch schon, welches Problem die Österreicher mit Fortdauer der Partie vermehrt daran hinderte, Torchancen zu erspielen: Je länger die Partie ging desto größer wurde der Abstand zwischen Abwehr und Angriff der Österreicher.
Bild 13 – Abwehr hinten, Angriff vorne, dazwischen nichts und Hinteregger hat fast kaum Optionen, außer einen hohen Ball oder einen extrem gefährlichen Flachpass zwischen die Linien.
Immer öfter verschanzten sich die Offensivspieler beim ÖFB an der letzten Linie des Gegners. Dabei waren hohe Bälle für Schöpf, Sabitzer, Schaub und Co. die wohl schlechteste Option, um gegen die robusten Iren zu Torchancen zu kommen.
Bild 14 – Österreich erneut ohne Verbindungen ins letzte Drittel
Bild 15 – Teilweise war es schon dramatisch
Doch nicht nur die fehlenden Verbindungen aus der Abwehr und aus dem Mittelfeld nach vorne waren ein Problem, auch die Verbindungen aus dem Flügel in das Zentrum hinein waren oft nicht vorhanden. Dadurch konnte der Ballführende oft gar nicht anders als mit Flanken oder hohen Bällen zu agieren. Das spielte wiederum den Iren in die Karten.
Bild 16 – nicht nur Verbindung vorne-hinten fehlt. Auch Verbindungen vom Flügel ins Zentrum sind nicht vorhanden.
Doch die Iren hatten auch ihre Schwächen im Defensivspiel. Ein potenzieller Weg, um diese tief stehende, robuste und unangenehm verteidigende Mannschaft zu knacken, wäre das konsequente Hochschieben der Außenverteidiger gewesen. Dadurch, dass die Iren so mannorientiert agieren, bildeten sie dadurch eine Sechser-Kette und waren gezwungen, extrem flach am Sechzehner zu verteidigen und damit auch den Rückraum und die offensiven Halbräume zu entblößen.
Bild 17 – Wimmer und Klein zwingen McClean und Hendrick nach hinten. Aus dem 4-4 welches auf Bild 13 zu sehen ist wird ein 6-3. Das öffnet Räume (rot)
Doch die Österreicher konnten solche Situationen erstens nur sehr selten provozieren und wenn waren sie nicht in der Lage die offenen Räume konsequent zu bespielen.
Fazit
Die Österreicher kassieren die zweite Niederlage in Folge und sind seit der Europmeisterschaft kaum wiederzuerkennen. Die Frage sollte jedoch nicht lauten: „Was macht das ÖFB-Team zurzeit falsch?“, sondern „Was hat die Nationalmannschaft in der EM-Qualifikation denn besonders gut gemacht?“ (siehe Analyse hier)
Es scheint, als ob Koller sich nicht ganz im Klaren darüber ist, welche Mechanismen und Vorgänge das Team in die Top 10 der Weltrangliste gespült haben. Das fokussierte und besonders zielstrebige Ballbesitzspiel der EM-Qualifkation basierte auf klugen Überladungen und effektiven Anlockmanöver im Spielaufbau. Diese sind jedoch abhanden gekommen. Dass einfache Mannorientierungen dazu führen, dass die Mannschaft den Gegner fast nicht mehr durch das Zentrum überspielen kann, könnte ein Indiz dafür sein, dass die genauen Vorgänge, welche die Mannschaft zuvor so stark gemacht hat nicht ausreichend analysiert bzw. verstanden wurden.
Dabei ist es irrelevant einzelne Personalien wie Wimmer, Alaba und Janko in Frage zu stellen.
Janko ist im Angriffsspiel der Österreicher essentiell. Dadurch, dass das Team nicht in der Lage ist die Linien des Gegners sauber zu überspielen, ist man darauf angewiesen, dass Janko trotz fehlender Unterstützung der Mitspieler entweder mit seiner starken Technik direkte Ablagen spielt oder den Ball solange hält, bis die restliche Mannschaft nachrücken kann. Aufgrund seiner Köpergröße wird Janko gerne auf seine Abschlussqualitäten reduziert, seine größten Stärken hat Janko jedoch mit dem Ball am Fuß und dem Rücken zum gegnerischen Tor, eine Stärke, die übrigens Guardiola bereits bei Peter Crouch hervorhob.
Teamchef Koller muss es wieder schaffen, die Stärken der Mannschaft zum Vorschein zu bringen. Wenn man weiterhin auf ein dominantes Spiel setzen will, müssen notwendige Anpassungen gemacht werden. Die Gegner haben sich nämlich bereits auf das Angriffsspiel der Österreicher eingestellt. Es liegt jetzt an Koller, die Manndeckungen und Anpassungen der Gegner wiederum zu kontern.
Zum Autor: Momo Akhondi ist neben seiner Tätigkeit bei 90minuten.at auch Analyst beim deutschen Taktik-Portal Spielverlagerung.de und hat bereits mit Bundesligatrainern aus Österreich und Deutschland zusammengearbeitet.