Karim Onisiwos Stärken und Schwächen [Legionärs-Check]
Karim Onisiwo konnte in letzter Zeit immer Scorerpunkte sammeln, was ihn auch regelmäßig in die Startelf bringt. Beim 3:3 gegen Leipzig erzielte er in einer Halbzeit ein Tor, wurde in der Halbzeit mit Verdacht auf Gehirnerschütterung ausgewechselt.
Ein Legionärs-Check von David Goigitzer
Der FSV Mainz 05 setzt unter Trainer Sandro Schwarz schon seit längerem auf eine 4-3-1-2 Formation, also mit Raute im Mittelfeld. Im Sturm spielt oftmals Karim Onisiwo, der in diesem Spiel gemeinsam mit Sturmpartner Robin Quaison aufgestellt wurde. Diese Formation liegt dem gebürtigen Wiener aus mehrerlei Gründen: Die primären Stärken des Stürmers umfassen seine Athletik. Er ist schnell und wendig, kann so immer wieder Eins-gegen-Eins Duelle auch im Dribbling für sich entscheiden. Zudem bringt er seine Schnelligkeit immer wieder mit Läufen in die Tiefe ein, hier sucht er stets nach Räumen hinter der gegnerischen Abwehr.
Durch den Zehner in der Mitte sowie den tieferen Achtern und dem Sturmpartner hat er immer wieder Möglichkeiten auch auf die Seiten auszuweichen. Die Achter im Zwischenlinienraum können Druck von der Abwehrkette anlocken, während der Zehner und sein Sturmpartner das Zentrum halten und den Gegner dort binden. So entstehen immer wieder Räume für Onisiwo auf der Seite, die er sehr gerne beläuft. Seine erste Tormöglichkeit hatte er jedoch bei einem Eckball, als er am höchsten stieg und per Kopf den Ball im recht hohen Bogen über das Tor brachte. Nur wenige Minuten später hab es zwei Situationen, in denen er, wie vorhin erwähnt, auf die Seite auswich. Von dort konnte er nur wenig bewirken, und zeigte sogar eine seiner Schwächen: Das Erkennen von „unkonventionellen Räumen“. Der ehemalige Mattersburger läuft gern in die Tiefe und hat auch seine Stärken im Konterspiel. Dennoch erkennt er oftmals Räume nicht, die eher untypisch für seine Position sind. Meist beläuft er den Rücken von Außenverteidigern oder die Schnittstellen zwischen den Innenverteidigern. In folgendem Beispiel erkennt er einen vielversprechenden Raum vor sich nicht.
In Minute 37 erleidet Onisiwo bei einem Kopfballduell eine Kopfverletzung und bleibt mehrere Momente liegen. Es wird entschieden, dass er weiterspielen soll. Eine durchaus riskante Entscheidung, wie man in der Champions League bei Vertonghens Kopfverletzung ebenfalls sehen konnte. Trotz der gefährlichen Entscheidung des Ärzteteams schaffte es Onisiwo sogar ein Tor zu erzielen. In Minute 43 erhält er den Ball am Strafraum, nach herrlichem Pass von Danny Latza. Onisiwo dreht sich etwas unsauber, kann sich jedoch eine Schussbahn erarbeiten und netzt zum zwischenzeitlichen 1:2. In der Pause wird er auf Verdacht auf Gehirnerschütterung ausgewechselt.