Glasner-Reloaded bei LASK vs Altach [Spiel-Analyse]

Gegen den SCR Altach setzte der LASK auf das gewohnt schnelle Umschaltspiel und hohes Pressing. Alex Pastoor und Altach spielten im bekannten 4-4-1-1 ein Mittelfeldpressing.

Eine Spiel-Analyse von Simon Goigitzer

 

Valerien Ismael, der neue Trainer des LASK, übernahm für das erste Bundesligaspiel in dieser Saison viel von seinem Vorgänger Oliver Glasner. Sowohl die Formation, als auch das Pressing und das Umschaltverhalten sind ähnlich wie im Vorjahr. Der LASK spielte in der gewohnten 3-4-3/5-2-3 Formation. Alex Pastoor, der Altach in der letzten Saison nach dem Grunddurchgang übernahm, ließ seine Mannschaft in einer 4-4-1-1 Formation spielen und vor allem im Pressing gab es gute Ansätze.

 

LASK lotst Altach in Pressingfalle

Von Beginn an presste der LASK die Gäste hoch an, man versuchte Altach schon früh im Spielaufbau zu stören. Die Linzer wollten entweder den Ball mit einer Pressingfalle in der gegnerischen Hälfte gewinnen oder einen hohen Pass nach vorne erzwingen. Der „Trigger“ zum Anpressen war der Pass auf den Außenverteidiger. Besonders in der ersten Hälfte leitete man das Spiel der Altacher auf deren rechte Seite. Dominik Frieser (rechter Stürmer) stand etwas höher und stellte Phillip Netzer und Emir Karic zu. Dadurch wurden die Vorarlberger gezwungen über ihre rechte Seite aufzubauen. Samuel Tetteh positionierte sich weiter hinten und ermöglichte dem Gegner einen Pass auf den rechten Flügel. Sobald Manuel Thurnwald auf Anderson spielte, attackierte Tetteh den Verteidiger. Klauss positionierte sich so, dass er den ballnahen Innenverteidiger zustellte und Peter Michorl schob auf den gegnerischen Sechser. So lockten die Linzer Altach in eine Pressingfalle. Wie zum Beispiel in der 72. Minute.

Wie ging aber Altach mit dem Pressing um?

Altach baute in einer Viererkette auf und Samuel Oum Gouet positionierte sich alleine vor der Abwehr. Meist war der Sechser die erste Anspielstation und falls es möglich war spielte man von der Mitte auf die Flügel. Emir Karic versuchte dann meistens einen flachen diagonalen Pass in den Zwischenlinienraum. Auf der anderen Seite konnte Anderson selten eine gute Lösung finden. Der Außenverteidiger spielte entweder hoch nach vorne oder musste umdrehen und zurückspielen. Die Schwäche von Anderson im Spielaufbau war der Grund, dass der LASK eher den Spielaufbau der Altacher auf die rechte Seite der Gegner leitete.

Vor allem in den ersten Minuten und durch das hohe Pressing der Linzer kamen die Gäste kaum in längere Ballbesitzphasen. Sie mussten schon früh den Ball hoch nach vorne spielen. Neuzugang Ousmane Diakite rückte meist vor und agierte als Achter oder Zehner. Allerdings wurde er auch, wie Oum Gouet, von den Linzern in den Deckungsschatten genommen und war nur schwer mit einem flachen Pass anspielbar. Thurnwald, der in der ersten Halbzeit als rechter Innenverteidiger spielte, musste daher öfters einen hohen diagonalen Ball auf die ballferne Seite versuchen. Gegen Ende der ersten und der zweiten Halbzeit zog sich der LASK phasenweise weiter zurück und Altach hatte dadurch mehr Platz im Aufbau. Vor allem konnte dann Phillip Netzer mehrere Male mit einem vertikalen Pass Manfred Fischer anspielen. Fischer agierte als Zehner und bewegte sich sehr oft in den linken Halbraum, um die Pässe von Netzer zu erhalten. Fischer spielte dann auf den aufrückenden Karic. Wie zum Beispiel in der 41. Minute.

Altach mit guten Ansätzen im Pressing

Gegen das 3-4-3 der Linzer pressten die Vorarlberger in einem asymmetrischen 4-4-1-1. Fischer, der sich eigentlich hinter Gebauer (einzelne Sturmspitze) bewegte, agierte im Pressing als ein linker Achter/Zehner. Auch bei Altach gab es einen „Trigger“ zum Anpressen. Wie die Linzer, versuchten auch die Gäste den Spielaufbau gezielt auf einen Spieler zu lenken, um dort dann anzupressen. Die Vorarlberger standen rechts etwas höher und leiteten somit den Spielaufbau auf die rechte Seite von LASK. Marco Meilinger (rechtes Mittelfeld) orientierte sich an Philipp Wiesinger, sodass der Verteidiger nicht angespielt werden konnte. Der Pass zum äußeren linken Innenverteidiger (Christian Ramsebner) war das Zeichen für Fischer den Gegenspieler zu attackieren. Aus der etwas versetzten Zehnerposition presste Fischer heraus. In einem Bogen lief er den Ballführenden an und zwang Ramsebner mit seinen schwächeren linken Fuß eine Lösung zu finden. Wie zum Beispiel in der 15. Minute.

Das schnelle Umschaltspiel der Linzer

Im Ballbesitz spielte der LASK sehr ähnlich wie in der letzten Saison. Sie versuchten oft mit vertikalen Zuspielen in die Spitze zu kommen. Falls es mit flachen Pässen nicht möglich war, spielte man einen hohen Ball nach vorne und versuchte im Gegenpressing den zweiten Ball zu gewinnen. In solcher Situation sah man auch wieder, wie schnell der LASK nach Ballgewinn umschalten konnte. Beispielsweise das Tor beim 2:0. Nach einem hohen Pass in die Nähe des gegnerischen Sechzehners von Emanuel Pogatetz bekam Christian Gebauer den Ball. James Holland antizipierte, dass der Stürmer der Vorarlberger den Ball schlecht mitnahm und konnte den Ball gleich 20 Meter vor dem gegnerischen Tor erobern. Danach schickte er Klauss gleich in die Tiefe und der Stürmer konnte den zweiten Treffer erzielen. Ein weiteres Beispiel für das schnelle Umschaltspiel war in der 13. Minute.

Fazit

Der SC Rheindorf Altach hatte zwar gute Ansätze im Pressing, konnte aber keine Bälle in der gegnerischen Hälfte gewinnen. Auch in der Offensive waren sie harmlos und kreierten sehr wenige Chancen. Die Linzer ließen durch ihr schnelles Umschalten in die Defensive wenig zu und konnten oft die Konter der Vorarlberger unterbinden. Der LASK war in der Offensive durch ihr bekanntes Umschalten immer wieder gefährlich und konnten auch so den zweiten Treffer erzielen.