Taktik-Round-Up 16: Austrias Ballbesitzspiel und Mattersburgs Verspielen
Austria Wien überzeugt in der ersten Halbzeit mit Ballbesitzspiel. Der SV Mattersburg probiert viel, scheitert aber an sich selbst.
Von Simon Goigitzer
Die Wiener Austria begann die Partie mit einem 4-1-4-1. James Jeggo wurde von Thomas Letsch als Sechser aufgestellt und Dominik Prokop und Uros Matic besetzten die Achterpositionen. Im Spielaufbau versuchten die Gastgeber gegen der anfangs tief stehende SKN St. Pölten mit Seitenverlagerungen den Gegner zum Verschieben zu zwingen, sodass sich Räume öffneten. Die Austria lockte die Niederösterreicher auf eine Seite und bespielte dann, nach einer kurzen Seitenverlagerung, mit einem vertikalen Pass den Halbraum oder mit einem diagonalen Ball die andere Seite an. Die St. Pöltner spielten mit einer 3-4-3 Formation, die in der Defensive in eine 5-4-1 Aufstellung wechselte.
Die Gäste konzentrierten sich in der Offensive vor allem in der ersten Halbzeit auf Konter. Zwar konnten sie einige Male das Gegenpressing der Austria überspielen und bis in das letzte Drittel kommen, aber kamen kaum zum Abschluss. Auch in den Ballbesitzphasen mussten sie oft, durch das hohe Pressing der Austria, früh zum hohen Ball zu den Spitzen oder in die Tiefe greifen. Dadurch hatten sie keinen kontrollierten Spielaufbau. Allerdings änderte es sich nach dem zweiten Treffer der Wiener und in der zweiten Halbzeit. Durch die zwei-Tore Führung schaltete die Austria ein wenig zurück und hatten dann mehr Möglichkeiten im letzten Drittel über Konter zu Chancen zu kommen. St. Pölten hatte dann auch mehr Ballbesitz konnte aber nicht viel daraus machen und so blieb es beim 2:0 für die Wiener Austria.
Der Führungstreffer der Austria
Die Austria hatte am rechten Flügel den Ball und da Florian Klein keine Chance hatte Richtung Tor zu spielen, drehte er um und passte zu Jeggo, sodass man den Angriff neu aufbauen kann. Durch die Seitenverlagerung auf Cristian Cuevas wurden die Gäste gezwungen zu verschieben.
Cuevas spielte zurück auf Jeggo, der Prokop im Halbraum, der sich durch das Verschieben öffnete, bespielte. Durch das Kreuzen der beiden zentralen Mittelfeldspieler der St. Pöltner konnte sich Matic zwischen den Linien positionieren. Dort bekam er auch den Ball und konnte von dort zum 1:0 Treffer abschließen.
Mattersburg verschießt drei Punkte in letzter Minute
Der SV Mattersburg begann im Aufbau mit einem 3-4-3, wobei die Außenspieler oft sogar bis auf die Abwehrlinie der Gegner rückten. Die Gäste aus Mödling verteidigten anfangs im 4-3-3 mit hohem mannorientiertem Pressing. Trotz des hohen Attackierens versuchten es die Burgenländer mit einem flachen Aufbau und klärten erst die Situation mit einem hohen Ball als die Admiraner sie sehr weit nach hinten in die eigene Hälfte drängten. Jedoch sah man, auch schon in den Spielen davor, dass Mattersburg mehr Wert auf Ballbesitz legt und dadurch auch mehr Chancen herausspielte. In der 7. Minute zum Beispiel konnten sie das Pressing der Gäste überspielen und den freien Raum auf dem anderen Flügel nutzen. So konnten sie bis in das letzte Drittel kommen und auch zur ersten Chance des Spieles. Jedoch taten sie sich danach schwer überhaupt Möglichkeiten herauszuspielen, da man schon im mittleren Drittel zu viele technische Ausführungsfehler machte.
Auch die Burgenländer pressten in den Ballbesitzphasen der Gäste die Niederösterreicher hoch an. Die Admira kam vor allem in der ersten Halbzeit kaum zu langen Ballbesitzphasen und mussten früh mit einem hohen Ball die Situation auflösen. Allerdings kamen die Mödlinger auch eher über Konter in das letzte Drittel, wie zum Beispiel in der 23. Minute Sinan Bakis, der sich gut durchsetzte, aber im Sechzehner zu eigensinnig war und selbst abschloss, anstatt auf Dominik Starkl zu spielen. In der zweiten Hälfte konnte Mattersburg in der 82. Minute die Partie drehen, jedoch schlug Admira in der gleichen Minute wieder zurück und schoss direkt wieder den Ausgleichstreffer. Kurz vor Spielende hätte Mattersburg das Spiel für sich entscheiden können, doch Marko Kvasina traf per Elfmeter nur die Latte.
Mattersburgs Aufbau zum Ausgleichstreffer
Mattersburg hat auf der rechten Spielhälfte den Ball und Florian Hart wird am Flügel per vertikalen Pass angespielt. Andreas Gruber bewegte sich in den Halbraum und bekam den Ball zugespielt. Zwar macht er keinen Schulterblick jedoch konnte er sich mit seiner Ballmitnahme direkt in die Mitte vom Gegner lösen und Richtung Tor dribbeln. Am 16er wurde der Stürmer dann gefoult. Der Freistoß führte dann zum 1:1 Ausgleichstreffer.
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