Sturm gegen Admira anpassungsfähig und offenbarend [Spielanalyse]
Sturm Graz zeigte eine geduldige und anpassungsfähige Leistung, während die Admira gute Ansätze zeigen konnte, jedoch weiterhin Schwächen offenbarte.
Eine Spielanalyse von David Goigitzer
Sturm Graz formierte sich im Ballbesitz im 3-1-4-1-1. Hierbei zeigte sich Deni Alar als Zehner hinter Bright Edomwonyi und bildete stets eine Raute im Mittelfeld mit Thorsten Röcher, Sandi Lovric und Jakob Jantscher. Diese Raute im Mittelfeld gab den Grazern die Möglichkeit den Viererblock im Zentrum der Admira, also die Doppelspitze und die zwei Sechser, mit den bestmöglichen Winkeln zu umspielen. Die beiden Achter ließen sich immer wieder in den Halbräumen fallen und gingen nach ihren Aktionen wieder nach vorne. So hatte man ein pendelndes Dreiermittelfeld, das gut mit dem Pressing der Mödlinger umgehen konnte. Mit geduldigem Spielaufbau wollte man den Ball nach vorne tragen, Sauberkeit war oberstes Gebot. Deswegen wurde der Ball auch öfter mal wieder zu Jörg Siebenhandl zurückgespielt, falls es keine gute Option nach vorne gab. Die sehr geduldige Spielweise, die Ballsicherheit der Dreierkette und das Besetzen der Räume zwischen den Linien und hoch auf den Flügeln ermöglichte den Grazern einen geduldigen Angriffsvortrag. Zwar wirkten die Admiraner rein von der Anzahl der Torsituationen gefährlicher. Die Grazer wollten jedoch auch nicht derart direkt nach vorne kommen und suchten lieber qualitativ hochwertigere Chancen.
Im Pressing anfangs ohne richtigen Zugriff, dann mit Anpassung
Zu Beginn spielten die Grazer im Pressing im 5-3-2 und richteten sich nicht allzu hoch aus. Etwas vor dem gegnerischen Halbkreis versuchte man den Spielaufbau der Admiraner zu stören, attackierte jedoch nicht allzu intensiv. So befanden sich die Niederösterreicher am Ball zwar etwas unter Druck, jener war jedoch nicht groß genug, um wirkliche Fehler im Aufbau zu erzwingen. Die Gäste konnten sich einige Male aus dem Pressing lösen und Schnellangriffe starten. Vor allem über den linken Halbraum waren die Grazer anfällig, Kompaktheit war nicht immer gewährt. Nach ungefähr 20 Minuten stellten die Schwarz-Weißen dann auf ein 4-4-2 Mittelelfeldpressing um. Auch die Pressinghöhe wurde angepasst, bei Rückpässen der Admira auf Tormann Leitner wurde jener angepresst und das gesamte Sturm-Konstrukt rückte mit auf. Die erhöhte Intensität und Kompaktheit verbesserte den Zugriff gegen Admiras Schnellangriffe und man ließ weniger gefährliche Situationen der Gäste zu.
Admira mit guten Schnellangriffen
Die Admira formierte sich im Aufbau im 4-2-3-1/4-3-3 und versuchte sich ebenfalls mit geduldigem Spiel am Ball. Da die Grazer nicht allzu hoch und allzu intensiv attackierten, konnten die Niederösterreicher in der ersten Aufbaulinie immer recht sauber von einer Seite zur anderen zirkulieren. Die Außenverteidiger wurden hierbei stark genutzt, um den Weg wieder in die Mitte zu finden. In der Mitte wurde es dann jedoch etwas eng für die Männer von Ernst Baumeister, sodass hier die Entscheidungsfindung etwas schneller erfolgen musste. Merkel, Toth und Vorsager boten sich immer wieder gut an, der Übergang vom ersten ins zweite Drittel konnte so sehr direkt vortragen werden. Strauss zeigte zum Beispiel einmal einen hervorragenden Pass ins Mittelfeld zu Toth, der bei der Drehung nur mit einem Foul gestoppt werden konnte. Diese direkte Spielweise durchs Mittelfeldzentrum war natürlich gegen das ebenfalls dichte Grazer Zentrum nicht einfach auszuführen. Die Gäste aus Mödling schafften es jedoch wie bereits erwähnt in der Anfangsphase schon das eine oder andere Mal. Auch der Übergang ins letzte Drittel funktionierte sehr schnell, Grozurek bewegte sich stark und über links kam man in Halbzeit eins zu drei sehr guten Aktionen, wo man durchaus ein Tor hätte erzielen können.