Salzburg entwickelt gegen das LASK das Fünferkettenknacken im 4-3-3 weiter

Mit einem 3:1 Sieg starteten die Salzburger Bullen souverän in die Saison. Der LASK gab sich im Pressing vorsichtig, wollte vor allem die Räume verdichten. Wenig Zugriff auf die Gegner verwehrten jegliche Ballgewinne für Konter.

Eine Spielanalyse von Simon Goigitzer

 

Im Europa League Rückspiel gegen Lazio Rom wurde es schon mal angedeutet: die Salzburger möchten das 4-3-3 forcieren. Wie oft wir dieses 4-3-3 nochmal diese Saison zu sehen bekommen bleibt abzuwarten. Wirksam ist es vor allem gegen Fünferkettenformationen, die dieses Jahr vor allem gegen Red Bull Salzburg einige Teams anwenden könnten. Zudem haben Altach, Sturm und LASK öfters beziehungsweise meistens mit einer Dreier/Fünferkette in der Vorbereitung gespielt. Auch die Austria zeigte letzte Saison ein 5-2-3 gegen die Salzburger.

 

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Ein 4-3-3 ist zu großen Teilen dem bisher gespielten 4-1-2-1-2 dahingehend ähnlich, dass die 4-3-Aufbaustruktur beibehalten wird. Die spielstarken Innenverteidiger können sich weiterhin einbringen, Andreas Ulmer und Stefan Lainer, spielmachende Außenverteidiger, verlieren ebenso nicht an Wert, die Abläufe bleiben wohl zu großen Teilen ähnlich. Der große Unterschied ist natürlich der Dreiersturm. Die Doppelspitze agierte bei den Salzburgern generell etwas breiter, als man es von anderen Formationen mit zwei Stürmern gewohnt ist. Situativ stach auch der Zehner dazwischen, wenngleich das primär im Pressing der Fall war. Nun agierte man mit Patson Daka und Reinhold Yabo auf den Flügeln und diese zwei Flügelstürmer positionierten sich auch recht breit, während Munas Dabbur das Sturmzentrum besetzte. Der Vorteil des Dreiersturms ist offensichtlich: Mit drei Stürmern können gegnerische Fünferketten besser gebunden werden. Dies bedeutet mehr Platz für die Außenverteidiger, Innenverteidiger oder zentralen Mittelfeldspieler, je nachdem wie sich der Gegner entscheidet zu pressen. Entscheidungen werden erzwungen, die Salzburger wollen im Idealfall zu allen diesen Entscheidungen Lösungen parat haben. Interessant waren zum Beispiel Positionswechsel zwischen tiefgehenden Achtern und entgegenkommenden Flügelspielern. Dies befreite das eine oder andere Mal die Salzburger und half beim Ballvortrag.

Interessanterweise wurde das Pressing dann nicht in der gewohnten Raute angelegt, da die Umformung doch recht einfach wäre. Die Salzburger pressten im 4-1-4-1 im Mittelfeld, was der Linzer Dreierkette scheinbaren Platz gab, etwas ruhiger aufzubauen. Die Flügelstürmer liefen dann nach Wechselpässen innerhalb dieser Dreierkette aggressiv an und leiteten die Linzer nach innen. Unter diesem hohen Druck schafften es die Gäste nur selten, sauber nach vorne zu spielen. Dieses 4-1-4-1 gab es jedoch nur kurz zu sehen, die roten Bullen formierten sich in einem 4-3-3-0 im Pressing, schlossen die Halbräume und waren so schwer zu bespielen. Einzig Chipbälle im Aufbau auf die Flügelverteidiger des LASK wären wohl möglich gewesen. Solche Bälle sind jedoch einfach zu verteidigen, vor allem für die intensiven und kollektiv gut organisierten Salzburger. Aufgrund dieses frühen Zustellens der Linzer, deren Aversion zum flachen Aufbau unter Druck und die Dominanz im Ballbesitz der Heimmannschaft, gab es nur wenige Situationen, in denen die Salzburger tatsächlich gegen den Ball arbeiten mussten.

Auch der LASK passt an

Letzte Saison sah man die Mannschaft von Oliver Glasner vor allem im 5-2-3. Auch diese Saison war es diese genutzte Formation, das sich in tiefen Zonen zum 5-4-1 entwickelte. Im Mittelfeldpressing wollte man mit der Doppelspitze im Pressing gegebenenfalls Druck auf die Aufbauspieler der Salzburger ausüben. Da sich der Zugriff auf die Viererkette der Salzburger jedoch als schwer herausstellte, befand man sich öfter in dieser 5-4-1-Formation als im 5-2-3. Es wäre durchaus interessant zu sehen gewesen, wie sich die Salzburger gegen einen hoch pressenden 3-2 Block geschlagen hätte. Aufgrund der Linzer Fünferkette hätte man dann durchaus stabil auf vertikale Pässe der Gastgeber herausrücken können. Vor allem der fehlende Zehner im Aufbau der Salzburger hätte genutzt werden können. In Situationen, wo man den Ball im ersten Salzburger Drittel nach vorne gebracht hatte und dort geschlossen nachgerückt war, fand man durchaus Möglichkeiten die Mannschaft von Marco Rose unter Druck zu setzen. Zählbares konnte man jedoch nicht aus diesen Situationen zeihen. Dies lag vor allem in der etwas zu langsamen Ausführung der Konter, sowie deren vom Zentrum weiter weg befindlichen Räume, in denen diese ausgeführt werden mussten. Der LASK kontert gut und gern, wenn es viel Raum gibt. Ohne viel Raum hinter der Abwehr gibt es noch nicht die geeigneten Spielzüge, um hier durchzubrechen.

Die Salzburger führten zur Halbzeit bereits mit 3:0. Konsequent hatte man die heraus gespielten Chancen genutzt, dem LASK nur wenige Möglichkeiten gelassen, sich aus dem RB-Konstrukt herauszuwinden. Der Treffer zum 3:1 von Ullmann in Minute 69 kam zu spät, um nochmal ein richtiges Aufbäumen zu entzünden.

 

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