Wahrscheinlichkeit: Diese Teams kommen in die Meistergruppe
Foto © GEPA

Wahrscheinlichkeit: Diese Teams kommen in die Meistergruppe

Bereits früh in der Saison gibt es recht eindeutige Trends, welche Klubs in der Meistergruppe antreten werden. Zuletzt mischten Hartberg und Klagenfurt in der Meistergruppe mit. Wer ergänzt dieses Jahr die großen Klubs?

Wer an die Meistergruppe denkt, hat eigentlich fünf Teilnehmer im Kopf. Das sind der nicht-mehr-Serienmeister Red Bull Salzburg, der aktuelle Titelträger Sturm Graz sowie Rapid, die Austria und der LASK. Ein Abo auf die Meistergruppe haben sie abgesehen von Salzburg und Sturm aber nicht, die Realität bezüglich Großklubs sieht in den letzten Jahre anders aus.

In der ersten Saison der damals noch neuen Zwölferliga landete der SK Rapid in der Qualigruppe, zweimal gefolgt von der Austria und dann dem LASK. Lediglich 2023/23 waren alle fünf Großen oben mit dabei. In der im Sommer zu Ende gegangenen Spielzeit mussten zum dritten Mal die Veilchen in der Qualifikationsgruppe antreten. 

Ein "Kleiner" muss bei sechs Teilnehmern und fünf Großklubs auf jeden Fall dabei sein. Zur Erinnerung: Zuerst waren das der WAC und der SKN St. Pölten, dann wieder die Kärntner sowie der TSV Hartberg. Im Jahr darauf schafften es die Wolfsberger ein drittes Mal nach oben, gemeinsam mit der WSG Tirol. 2021/22 waren gleich beide Kärntner in der Meistergruppe, 2022/23 nur Austria Klagenfurt und letztes Jahr gleich nochmal, wieder mit dem TSV. Und ob man es glaubt oder nicht: Bereits nach fünf Runden zeichnet sich mit hoher Wahrscheinlichkeit ab, wie die Meistergruppe 2024/25 aussehen wird. 

Klub

Meistergruppen-Teilnahmen

Red Bull Salzburg

6

Sturm Graz

6

SK Rapid

5

LASK

5

Austria Wien

3

Austria Klagenfurt

3

Wolfsberger AC

4

TSV Hartberg

2

WSG Tirol

1

SKN St. Pölten

1


Frühform entscheidend?

Gemessen am Saisonstart sieht es so aus, als ob der LASK dieses Jahr schlechte Karten hat. Mit dem Trainerwechsel von Thomas Darazs zu Markus Schopp könnte ein Ruck durchs Team gehen, aber zuerst müssen erst einmal einige Punkte aufgeholt werden, vier um genau zu sein. Hinter Tabellenführer Sturm und Verfolger Rapid liegt gegenwärtig der WAC, gemeinsam mit Salzburg.

Die Bullen haben ein Spiel weniger, nach den berühmten Verlustpunkten sind sie gemeinsam mit Sturm an der Tabellenspitze – was angesichts des offenen Spiels gegen Hartberg, das am 4. Dezember nachgeholt wird, eine eher einfache Übung sein wird.

2020/21 schaffte es der WAC mit nur drei Punkten nach fünf Runden nach oben. Im Jahr darauf hatte die Wiener Austria genauso wenig Punkte und hievte sich letztlich in die Meistergruppe. Eine Saison später hielten die violetten Austrias nach fünf Spieltagen bei vier Punkten. Das ist aber die Ausnahme. Die Faustregel lautet eine andere und ist nicht schwer feststellbar.

Foto © GEPA
Didi Kühbauer legte einen sehr guten Saisonstart hin

Ohne guten Start schwierig

Wenn die kleinen (oder auch größeren) Vereine rauf wollen, ist ein guter Saisonstart wichtig. Das kostet locker sechs Euro ins Phrasenschwein, aber lässt sich nachweisen:

2018/19 startete der SKN St. Pölten mit elf Punkten, der WAC mit acht. Im selben Jahr lag der SK Rapid mit acht Punkten gleichauf hinter dem WAC und vor Sturm, verpasste am Ende die Meistergruppe.

2019/20 waren die Wolfsberger und der TSV ebenfalls nach fünf Spieltagen unter den Top6 und so sah es auch am Ende aus.

2020/21 hingegen befanden sich weder WAC, noch WSG Tirol nach fünf Spieltagen nicht über dem Strich, FAK und SKN verspielten zwei Punkte Vorsprung auf Platz sieben.

2021/22 lagen beide Kärntner Klubs nach fünf Spieltagen außerhalb der Top6, Austria Wien war sogar letzter. Altach, Ried und der LASK verspielten ihren besseren Saisonstart. Allerdings hatten die Vorarlberger und die Rieder (wie der drittplatzierte SCR) nur sieben Punkte, die Athletiker derer sechs, die elftplatzierte Admira hatte vier Zähler.

2022/23 waren die beiden Austrias zu Beginn auch noch außerhalb der Meistergruppe, dafür jene aus Lustenau sowie die WSG, die aber auf gleich vier Verfolger (FAK, Klagenfurt, Altach, Ried) drei Punkte Vorsprung hatte. Am Ende schafften es die beiden violetten Teams in die Meistergruppe.

2023/24 lag Austria Klagenfurt früh weit vorne, der TSV war knapper dran und konnte Altach noch ein- und überholen.

Foto © GEPA
Austria Klagenfurt war in den letzten Jahren oben mit dabei

Schaut man sich alle bisherigen Zwölferligaspielzeiten nach fünf und 22 Runden an, so waren von den bislang 36 möglichen Meistergruppenteilnehmern nur neun Klubs nach fünf Runden, aber nicht am Ende auch unter den besten Sechs. Sprich: Die Wahrscheinlichkeit in der Meistergruppe zu kicken, wenn man nach fünf Runden unter den ersten Sechs liegt, beträgt 75 Prozent.

Offensive und Defensive

Weiter geht es mit dem Zahlenspiel. Ab elf Punkten aus den ersten fünf Spielen war man immer in der Meistergruppe dabei, die Lustenauer hatten in ihrer Aufstiegssaison zehn Zähler, verpassten aber dann die Qualifikation zur Meistergruppe, ansonsten reichten neun Zähler nach fünf Runden immer, nur einmal musste ein Team mit acht Zählern nach fünf Spieltagen später Qualifikationsgruppe spielen. 

Zudem zeigen die letzten Spielzeiten auch die Wichtigkeit eines guten Torverhältnisses. Nur der SK Rapid 2018/19, der SKN St. Pölten 2020/21 und Austria Lustenau 2022/23 schafften es, trotz positivem Torverhältnis unten antreten zu müssen. Die Austria scheiterte 2020/21 genauso wie die WSG Tirol 2022/23 trotz ausgeglichenem Torverhältnis, der SK Sturm kam 2018/19 mit 8:8 nach oben. Kurzum: Von 36 Teams, die nach fünf Runden unter den Top6 lagen und dann auch nach 22 Runden, hatten alle bis auf einen Klub ein positives Torverhältnis. 

Foto © GEPA
Die Altacher waren noch nicht in der Meistergruppe. Das könnte bzw. sollte sich ändern

Insgesamt zeigt sich: Wer nach fünf Runden unter den Top6 liegt, ein positives Torverhältnis und acht oder mehr Punkte gesammelt hat, ist sehr wahrscheinlich in der Meistergruppe mit dabei. 

Diese Teams sind mit dabei

Kommen wir zu dieser Saison. Sturm und Salzburg (dank der Verlustpunkte durch das ausstehende Spiel gegen Hartberg) haben zwölf Punkte, ein positives Torverhältnis. Der SK Rapid hat zehn Zähler und ebenfalls öfters getroffen als ins eigene Netz greifen zu müssen, der WAC erfüllt alle bisherigen Anforderungen.

Bei der Wiener Austria fehlt (auf Basis der vorangegangenen Jahre) noch ein Pünktchen, allerdings schoss man zwei Tore mehr als man kassierte. Dann folgen drei Teams mit je sieben Punkten. Klagenfurt und Blau-Weiß Linz haben allerdings ein negatives Torverhältnis, der SCR Altach nicht. 

Klub

Spiele

Sieg

Remis

Niederlage

Torverhältnis

Punkte

1

Sturm Graz

5

4

0

1

10:4

12

2

Rapid Wien

5

3

1

1

7:6

10

3

Wolfsberger AC

5

3

0

2

14:9

9

4

Red Bull Salzburg

4

3

0

1

11:6

9

5

Austria Wien

5

2

2

1

7:5

8

6

SCR Altach

5

2

1

2

7:6

7

Wenn Überraschungsteam bedeutet, dass man nicht zu den großen Fünf gehört und dennoch Meistergruppe spielt, dann heißen die Meistergruppenteilnehmer neben Sturm, Salzburg, Rapid und der Austria eben WAC und Altach - auch, weil mit dem LASK, Stand heute, ein großer Klub auslässt. 


Kommentare