Verworrene Wege nach Europa
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Verworrene Wege nach Europa

Der SK Sturm kann sich die Qualifikation zur Champions League in Ruhe anschauen. Der FC Salzburg muss für die sechste Königsklassenteilnahme in Folge in die Quali. Dort treten auch der LASK, Rapid und die Austria an. So kommen sie in die Ligaphasen.

Alles neu macht das Jahr 2024. Statt drei Bewerben zu 32 Teams, gibt es drei Bewerbe mit jeweils 36. Champions League und Europa League haben acht Spieltage in der Ligaphase, die Conference League (ohne Europe) derer sechs. Danach folgen KO-Runden-Playoffs und die normalen KO-Runden ab dem Achtelfinale. Und zum Drüberstreuen wird nach dem „Schweizer System“ gespielt. Die 36 Mannschaften werden auf vier Töpfe mit je neun Mannschaften verteilt, dann werden die je vier Heim- und Auswärtsspiele gelost. Weitere Details gibt es hier.

So weit, so kompliziert. Österreich ist dank der Leistungen in den Saisonen 2018/19 bis 2022/23 zehntbeste Nation in der Saison 2024/25, weswegen der Meister Sturm Graz fix in der Königsklasse kickt, der Vizemeister sich für diese qualifizieren kann, es zwei Starter in der Europa League gibt und nur einen in der Conference League. 90minuten bietet einen Überblick, wie sich der FC Salzburg, der LASK, Rapid und die Austria für die drei Hauptbewerbe qualifizieren können und welche Möglichkeiten es gibt, auch bei verlorenen KO-Duellen weiter zu kicken. Die gute Nachricht ist, dass die Qualifikation relativ ähnlich ist wie bisher.

Austrias langer Weg nach Europa

Die Veilchen treten am 25. und 31. Juli gegen Tampereen Ilves (FIN) in der 2. Qualifikationsrunde an. Die Finnen wurden wie Austria Wien Zweiter in der Abstiegsrunde der 12er-Liga in Finnland, allerdings gewannen sie im September 2023 den finnischen Cup. Die Austria ist in dieser Runde gesetzt. In der dritten Qualifikationsrunde geht sich die Setzung ganz knapp nicht aus. Steigen die Veilchen auf, treffen sie auf den Sieger der Partie Djurgårdens IF (SWE) gegen Progrès Niederkorn (LUX).

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Manfred Fischer hat die Conference League im Visier. Einfach wird das allerdings nicht.

Im Playoff steigen dann Klubs wie Chelsea (ENG), die Fiorentina (ITA) oder Real Betis (ESP) ins Rennen ein. Sollten die Veilchen aber bei einem Aufstieg auf die Schweden treffen, vermeiden sie zumindest diese Kaliber. So „erben“ sie deren besseren Koeffizienten und wären somit im Playoff gesetzt. 

Müsste man wetten, sollte man sein Geld eher nicht auf eine Ligaphasen-Teilnahme der Austria setzen. Nur um es erwähnt zu haben: Fliegt die Austria raus, ist die europäische Reise zu Ende. Für die Ligaphase würde man aus Topf fünf oder eher sechs gezogen werden.

Rapid international?

Dass die Hütteldorfer letztes Jahr gegen den späteren Finalisten Fiorentina hinausgeflogen sind, kann als Trost für das peinliche Ausscheiden gegen Vaduz (LIE) im Jahr davor angesehen werden. Immerhin war Rapid das einzige Team neben Olympiakos Piräus (GRE) war, das die Italiener besiegen konnte, Rapid tritt in der 2. Qualifikationsrunde der Europa League an und trifft am 25. Juli und 1. August auf den polnischen Zweitligisten Wisła Krakau (POL). Dieser spielt schon sein drittes Jahr zweite Liga, hat aber gegen Pogon Stettin das Cupfinale gewonnen.

Die Hütteldorfer sind in dieser Runde, in der auch Ajax Amsterdam (NED), Molde (NOR) und Sporting Braga (POR) um Europa kämpfen, gesetzt. In der dritten Qualirunde ist das auch der Fall. Man trifft auf den Sieger der Partie Ružomberok (SVK) gegen Trabzonspor (TUR). Im Playoff könnte sich die Setzung vielleicht ausgehen, je nachdem, welche besser gesetzten Teams ausscheiden.

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Sollte man gegen Krakau aus dem Bewerb ausscheiden, geht es in die 3. Qualirunde der Conference League. Dort würde man auf den Sieger der Partie Spartak Trnava (SVK) und FK Sarajevo (BIH) treffen. Verliert man in der 3. Europa-League-Qualifikationsrunde, geht es im Playoff zur Conference League weiter. Dort „erbt“ man den schlechteren (!) Koeffizienten, das gibt die UEFA vor. Treffen die Hütteldorfer wie erwartet auf Trabzonspor, ginge sich der Koeffizient der Türken aber sehr wahrscheinlich für eine Setzung im Playoff aus. Würden sie schon vorher in die Conference-League-Quali hinabrutschen, wären sie aufgrund ihres eigenen hohen Koeffizientens im Playoff sowieso gesetzt.

In die Ligaphase der Conference League schaffen es die Hütteldorfer auch, wenn sie im Playoff zur Europa League ausscheiden. In der Europa League würde Rapid von Topf vier (von vier) die Gegner bekommen, in der Conference League eher im dritten.

LASK kann für Ligaphase planen

Die Athletiker erfahren ihre Gegner für das Playoff zur Europa League am 5. August und spielen am 22. und 29. August. Dort ist man auf alle Fälle gesetzt und vermeidet somit einige starke Klubs. Allerdings sind mit Anderlecht und Besiktas Vereine ungesetzt, die deutlich besser sind als etwa die Heart of Midlothian (SCO) oder Backa Topola (SRB). Möglich sind aber auch noch kleinere Teams wie Klaksvik (ISL) oder Lincoln Red Imps (GIB), je nachdem, wie die Quali verläuft.

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Valon Berisha hat bislang 20 Europacup-Quali-Spiele und 36 Auftritte in der Europa League in den Beinen.

Gewinnt der LASK, ist man logischerweise in der Europa League und dort aller Wahrscheinlichkeit nach in Topf 2. Zur Orientierung: Das bedeutet Gegner wie die Roma (ITA) oder Manchester United (ENG, Topf 1), Bodø/Glimt (NOR) oder Union Saint-Gilloise (BEL, Topf 3) bzw. Hoffenheim (GER) oder Nizza (FRA, Topf 4). Am Ende aber egal, man bekommt sowieso je zwei Gegner aus jedem Topf.

Bei einem Ausscheiden geht es in die Conference League, dort wäre man im ersten Topf.

Salzburg wieder in der Quali

Der FC Salzburg hat Glück. Wegen des besten Klubrankings sind die Bullen (und auch Slavia Prag, CZE) von der zweiten in die dritte Qualifikationsrunde des Platzierungswegs der Champions-League-Qualifikation aufgerückt. Das liegt daran, dass der Europa-League-Sieger Atalanta Bergamo (ITA) sich schon über die Serie A für die Ligaphase der Champions League qualifiziert hat. Die Salzburger sind in Q3 gesetzt und treffen auf Twente Enschede (NED).

Eine schwierige Aufgabe, wer in die Champions League will, muss aber den Dritten der niederländischen Liga schlagen. Selbiges betrifft das Playoff: Wer mit den Besten kicken will, muss Klubs wie die Rangers (SCO) oder Slavia schlicht besiegen. Ob Salzburg im Playoff gesetzt ist, hängt natürlich vom Ausgang der anderen Partien ab, von den acht Klubs in der dritten Runde hat man den zweitbesten Koeffizienten.

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Pepijn Lijnders will in die Königsklasse und muss dazu zunächst seine Landsleute aus dem Bewerb werfen.

Scheitern die Salzburger, sind sie fix in der Ligaphase der Europa League. Hätte man in der zweiten Qualirunde antreten müssen und wäre dort ausgeschieden, wäre es in der dritten Qualirunde der Europa League weiter gegangen. Kurios: Teams, die in der zweiten CL-Qualirunde des Platzierungsweges ausscheiden, steigen in den Championsweg der EL-Quali um. Scheitert man dort, gibt es noch die Chance, in die Conference League zu kommen.

Doch damit müssen sich die Bullen nicht befassen. Das Playoff zur Champions League funktioniert wie gewohnt: Wer siegt, ist in der Königsklasse, wer verliert, kommt in die Europa League. Kurz gesagt: Salzburg ist wie der LASK und natürlich Sturm in einer Ligaphase vertreten.

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