Vor einigen Jahren haben Österreichs Erstligisten das Winter-Transferfenster wieder für sich entdeckt. Über 170 Neuverpflichtungen wurden seit der Saison 2020/21 im Jänner oder Februar getätigt, die Erfolgsquoten der Klubs gehen dabei weit auseinander.
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90minuten blickt zurück, fasst die wichtigsten Fakten zusammen und berechnet eine Transferbilanz. Dabei gilt: Transfers des derzeit geöffneten Fensters werden noch nicht beurteilt. Bei verschiedenen Klubs liegt die Latte unterschiedlich hoch: Ein Spieler, der beim SK Rapid gescheitert ist, hätte bei der WSG Tirol vielleicht einen Stammplatz gehabt. Es gibt drei Kategorien:
1 - Verstärkung: Spieler, die für ihren Verein kurz- oder langfristig eine wichtige Rolle gespielt bzw. viel Geld eingebracht haben.
2 - Mitläufer: Spieler, die hinter den Erwartungen geblieben sind. Dabei können Verletzungen eine Rolle gespielt haben. Bei manchen besteht noch Potenzial für mehr.
3 - Fehlgriff: Spieler, die keine Rolle gespielt haben und/oder schnell wieder gehen mussten.
Verein | Verstärkung | Mitläufer | Fehlgriff |
---|---|---|---|
Red Bull Salzburg | 33 % | 44 % | 22 % |
SK Rapid | 25 % | 62 % | 12 % |
Sturm Graz | 75 % | 0 % | 25 % |
Austria Wien | 50 % | 25 % | 25 % |
LASK | 35 % | 23 % | 41 % |
SCR Altach | 42 % | 28 % | 28 % |
Wolfsberger AC | 37 % | 50 % | 12 % |
WSG Tirol | 100 % | 0 % | 0 % |
TSV Hartberg | 62 % | 12 % | 25 % |
Austria Klagenfurt | 23 % | 15 % | 61 % |
Austria Lustenau | 62 % | 25 % | 8 % |
SV Ried | 30 % | 30 % | 40 % |
Admira Wacker | 60 % | 10 % | 30 % |
SKN St. Pölten | 60 % | 20 % | 20 % |
Dabei unterscheidet sich natürlich auch, wie oft die jeweiligen Vereine insgesamt zugeschlagen haben. Der erste Platz geht einigermaßen überraschend nach Vorarlberg:
Verein | Wintertransfers seit Jänner 2021 |
---|---|
SCR Altach | 24 |
Red Bull Salzburg | 22 |
LASK | 20 |
TSV Hartberg | 19 |
Austria Klagenfurt | 19 |
WAC | 10 |
Sturm Graz | 10 |
SV Ried | 10 |
Admira Wacker | 10 |
SK Rapid | 9 |
Austria Wien | 8 |
Austria Lustenau | 8 |
WSG Tirol | 5 |
SKN St. Pölten | 5 |
GAK | 3 |
Blau-Weiß Linz | 3 |
SCR Altach
Der SCR Altach hatte über die letzten Jahre mehrere sportliche Leiter: Roland Kirchler, Georg Festetics, Werner Grabherr und Christian Möckel. Was sie verbindet, ist eine Vorliebe für Wintertransfers. Kein Verein hat seit Jänner 2021 so viele Spieler geholt, wie die Vorarlberger mit ihren 24.
Das Budget für Verstärkungen war dabei sichtlich limitiert: 44 Prozent wurden überhaupt nur geliehen, 33 Prozent kamen ablösefrei, der Rest gegen mutmaßlich geringe Ablösen.
Die Altacher Transferbilanz fällt relativ ausgeglichen aus: 42 Prozent der Neuzugänge waren eine Verstärkung, 28 Prozent Mitläufer, bei 28 Prozent lag man daneben.
Beispiele für gute Wintertransfers seit 20/21: David Herold, Husein Balic, Mickael Nanizayamo, Stefan Haudum
Beispiele für (noch) enttäuschende Wintertransfers seit 20/21: Marko Lazetić, Simon Nelson, Jurica Jurcec, Danilo Carando, Julian Klar
Red Bull Salzburg
Weit mehr als 20 Millionen Euro haben die Salzburger alleine im Winter über die letzten fünf Saisonen ausgegeben. Geht man weiter zurück, wird es sogar noch deutlich teurer: 11,2 Millionen für Noah Okafor, vier Millionen für Erling Haaland und vor 10 Jahren immerhin 2,5 Millionen für Marco Djuricin. Andere Vereine kommen nicht einmal in die Nähe dieser Summen.
Über die letzten fünf Spielzeiten wurden 22 Spieler im Winter zum Verein geholt, seit 2014/15 waren es insgesamt 43. Rund die Hälfte wird direkt aus Afrika verpflichtet, fällt tendenziell also in die Kategorie Perspektivspieler. Über die letzten 10 Jahre kamen nur 35 Prozent der Wintertransfers von europäischen Vereinen.
Nur viermal hat man in diesem Zeitraum in Österreich zugegriffen: Albert Vallci kam im Jänner 2019, Rami Tekir 2017 (beide von Wacker Innsbruck), Bojan Lugonja ebenfalls 2017, Marco Djuricin Anfang 2015.
Die Transferbilanz seit dem Wintertransferfenster 2021 fällt durchwachsen aus: 33 Prozent der Neuzugänge haben die "Bullen" kurz oder langfristig nennenswert verstärkt. 44 Prozent konnten sich keine wesentliche Rolle erarbeiten bzw. das Geld, das für sie investiert wurde, noch nicht rechtfertigen. Die Erwartungen, die Spieler erfüllen müssen, sind hier natürlich auch höher, als anderswo. 22 Prozent waren in Salzburg kein Faktor.
Beispiele für gute Wintertransfers seit 20/21: Brenden Aaronson, Dorgeles Nene, Oscar Gloukh, Flavius Daniliuc
Beispiele für (noch) enttäuschende Wintertransfers seit 20/21: Lucho Vasquez, Daniel Owusu, Jérôme Onguéné (Leihe, 22/23), Hendry Blank, Timo Horn
Blickt man weiter zurück, sind Salzburg im Winter einige Glücksgriffe gelungen: Takumi Minamino (14/15), Hee-chan Hwang (14/15), Mohamed Camara (17/18), Bernardo (15/16), Erling Haaland (18/19)
LASK
Die Linzer haben über die letzten fünf Winter-Transferfenster den zweithöchsten Gesamtbetrag der Bundesliga investiert, rund 8,5 Millionen Euro waren es - der Abstand auf Krösus Red Bull Salzburg ist klarerweise groß.
Bei der reinen Anzahl an Winter-Verpflichtungen liegen nur zwei Vereine vor dem LASK: Altach mit 24, Salzburg mit 22, die Oberösterreicher stehen derzeit bei 20. Zwei Spieler zählen in dieser Wertung doppelt: Maksym Talowjerow und Moses Usor wurden beide im Winter 2023 geliehen, ein Jahr später dann fest verpflichtet. So lassen sich die jeweiligen Entscheidungen besser beurteilen. Der Ukrainer hatte während seiner ersten Halbsaison beim LASK nur eine Nebenrolle, ging also nicht wirklich als Verstärkung durch. Nach der Fixverpflichtung war er lange Stammspieler.
Anders als die anderen großen Vereine haben die Linzer nur in Ausnahmefällen Leihen abgeschlossen. Talowjerow und Usor waren schon genannt, alle anderen Neuzugänge kamen ablösefrei oder gegen Geld.
Vor allem (süd-)östlich von Oberösterreich wurde fleißig gescoutet: Zwei Spieler kamen aus Serbien, einer aus Nordmazedonien, einer aus Kroatien, einer aus Russland, einer aus Bulgarien, einer aus der Slowakei.
Markus Schopp verantwortet gerade sein erstes Transferfenster, beurteilt wird also vor allem die Arbeit von Radovan Vujanović und seinem Team. Besonders positiv ist die Transferbilanz nicht: 35 Prozent der dazugeholten Kicker haben das Team verstärkt. 23 Prozent hatten nur eine Nebenrolle - Lucas Copado und Adil Taoui ist zuzutrauen, dass sie diese Statistik langfristig aufbessern. Insgesamt siebenmal griff man daneben.
Beispiele für gute Wintertransfers seit 20/21: Branko Jovicic, Marin Ljubičić, Moses Usor, Valon Berisha
Beispiele für (noch) enttäuschende Wintertransfers seit 20/21: Matias Succar, Metehan Altunbas, Filip Twardzik, Oumar Sako, Jovan Lukic, Metodi Maksimov
TSV Hartberg
Zumindest mit Blick auf das Winterfenster blicken die Verantwortlichen des TSV Hartberg nur selten ins Ausland: 15 von 19 Neuzugängen waren schon zuvor in Österreich aktiv.
Seit einiger Zeit halten sich die Steirer wieder als grundsolider Bundesligist, die Transferbilanz seit 2021 unterstreicht den Eindruck: 62 Prozent der im Winter geholten Spieler haben den Kader verstärkt. Bei Julian Halwachs und Elias Scherf ist noch offen, ob sie sich in diese Kategorie entwickeln können.
Wenn Hartberg daneben greift, dann richtig: Zuletzt war Onurhan Babuscu für fast ein Jahr an den TSV verliehen, absolvierte aber kein Pflichtspiel. Auch Mario Kröpfl und Marc Andre Schmerböck konnten die Erwartungen nie erfüllen.
Beispiele für gute Wintertransfers seit 20/21: Manuel Pfeifer, Donis Avdijaj (22/23, Leihe), Patrick Farkas, Florian Flecker
Beispiele für (noch) enttäuschende Wintertransfers seit 20/21: Marc Andre Schmerböck, Onurhan Babuscu, Elias Scherf, Mario Kröpfl
Austria Klagenfurt
Obwohl Klagenfurt nicht für den ganzen Zeitraum ab 2021 in der Bundesliga antreten durfte, haben die Kärntner den Großteil der Konkurrenz mit 18 Wintertransfers überholt - fünf davon wurden im Jänner 2025 getätigt.
Viel Geld hat die Austria nicht ausgegeben, fünf Neuzugänge wurden geliehen, zehn Spieler kamen ablösefrei. Bei den restlichen drei Kickern - Nicolas Binder, Patrick Hasenhüttl und Lukas Fridrikas - gibt es keine Informationen zu den Transfermodalitäten. Viel gekostet haben, werden sie aber nicht.
Die Transferbilanz, für die sowohl Günter Gorenzel als auch Matthias Imhof verantwortlich sind, weist eine Erfolgsquote von 23 Prozent aus, weitere 15 Prozent kamen zumindest zu Nebenrollen. Gorenzels persönliche Bilanz fällt mit zwei von fünf Spielern, die als Verstärkung durchgehen, deutlich besser aus als Imhofs mit einem von acht.
Beispiele für gute Wintertransfers seit 20/21: Max Besuschkow, David Toshevski, Vesel Demaku
Beispiele für (noch) enttäuschende Wintertransfers seit 20/21: Shaoziyang Liu, Lukas Fridrikas, Patrick Hasenhüttl, Alexander Fuchs, Rajko Rep, Nicolas Binder, Laurenz Dehl
Wolfsberger AC
Beim WAC zeichnet nicht nur, aber auch im Winter ein klares Bild: Afrikanische Talente sollen in Kärnten Fuß im europäischen Fußball fassen, teilweise auch über den Umweg Israel. So kam zum Beispiel auch Emmanuel Agyemang zu den "Wölfen", nach einem halben Jahr in der Regionalliga konnte er sich im Team von Didi Kühbauer etablieren.
Inzwischen passen 60 Prozent der Winter-Neuzugänge in die oben genannte Kategorie. Vier Neuzugänge kamen aus Afrika, zwei aus Israel. Davon abgesehen verstärkt sich der WAC nur selektiv und insgesamt für eher kleines Geld: Die medial kolportierten Ablösesummen ergeben zusammen knapp 900.000 Euro.
Unter der Annahme, dass sich Zahlungen nach Israel und Afrika in Grenzen halten, bleiben unterm Strich Ausgaben im niedrigen siebenstelligen Bereich.
Was die Transferbilanz angeht: Viele Spieler sind erst seit einem Jahr beim Verein und gerade dabei, in der Bundesliga Fuß zu fassen. Stand jetzt wären rund 37 Prozent der Wintertransfers als echte Verstärkung zu werten, 50 Prozent waren oder sind derzeit nicht mehr als Ergänzungsspieler. Der erst 18-jährige Michael Morgenstern kam beim WAC überhaupt nicht zum Zug.
Beispiele für gute Wintertransfers seit 20/21: Tim Oermann, Thorsten Röcher, Emmanuel Agyemang
Beispiele für (noch) enttäuschende Wintertransfers seit 20/21: Gustav Henriksson, Cheick Mamadou Diabaté, Michael Morgenstern, Michael Zuo, Sankara Karamoko
Sturm Graz
Die erfolgreiche Arbeit von Andi Schicker bei Sturm Graz ist generell beachtlich, vor allem im Winter hat er einige seiner besten Transfers getätigt. Dabei hat sich die Tätigkeit der Grazer sogar verringert: Zehn Spieler wurden seit 2021 zum Verein geholt. Über die fünf Spielzeiten davor waren es - großteils unter Günter Kreissl - 13 Spieler.
Der Großteil der letzten zehn Neuzugänge - inklusive Fally Mayulu - teilt sich auf zwei Positionsgruppen auf: Torwart und Stürmer. Smail Bakhty im Jänner 2025 ist der einzige Spieler, der nicht ins Muster passt. 40 Prozent wurden aus England geholt.
Was die Ausgaben im Winter über die letzten fünf Saisonen betrifft, liegt Sturm mit insgesamt rund 3.600.000 Euro hinter Salzburg und LASK ligaweit auf Platz 3.
Die Sturm-Transferbilanz kann sich sehen lassen: 75 Prozent der acht relevanten Spieler - Bakhty ist noch nicht lange genug da - haben eingeschlagen. Nur zwei Neuzugänge haben enttäuscht: Bryan Teixeira und Luca Kronberger.
Beispiele für gute Wintertransfers seit 20/21: Kelvin Yeboah, Ramus Højlund, Arthur Okonkwo, Mika Biereth, Vitezslav Jaros, Mohammed Fuseini
Auf die Zeit vor 2021 werden Sturm-Fans weniger gut zu sprechen sein: Mit Martin Ovenstad, Igor Oshchypko, Seifedin Chabbi und Arnel Jakupovic hat man sich einige Fehlgriffe erlaubt. Auch Kevin Friesenbichler und Juan Dominguez konnten sich nicht wirklich festspielen.
SK Rapid
Ohne Markus Katzer gäbe es beim SK Rapid wohl wenig zu analysieren. Über die vergangen drei Winterfenster wurden sechs Spieler geholt, über die acht vorangegangenen Fenster waren es acht Spieler.
Dabei setzt Rapid andere Schwerpunkte als viele andere Teams: Seit 2014/15 kamen die Winter-Neuzugänge nur aus Europa, einzige Ausnahme war Srđan Grahovac 2019.
Romeo Amane ist der erste Neuzugang seit 2019, für den die Hütteldorfer einen siebenstelligen Betrag auf den Tisch legen. Damals wurde Stürmer Aliou Badji verpflichtet. Für sechsstellige Beträge kamen in den letzten Jahren Christoph Lang, Dejan Petrovič und Thomas Murg.
Die gemeinsame Transferbilanz der Sportverantwortlichen Katzer und Barišić seit 2021: Nur ein Spieler, Isak Jansson - vor einem Jahr per Leihe nach Wien gekommen - konnte den Kader bisher nachhaltig verstärken, Noah Bischof zeigt immerhin vielversprechende Ansätze. Das ist eine Erfolgsquote von 25 Prozent. Perspektivspieler wie Philipp Wydra und Nicolas Bajlicz spielen wie einige andere (noch) keine wesentliche Rolle, 62 Prozent fallen in die mittlere Kategorie. Auf den Transfer von Rene Kriwak würde man rückblickend wohl verzichten.
Beispiele für gute Wintertransfers seit 20/21: Isak Jansson, Noah Bischof
Beispiele für (noch) enttäuschende Wintertransfers seit 20/21: Christoph Lang, Ferdi Druijf, Rene Kriwak, Denso Kasius
Austria Wien
Es lag wohl an der finanziellen Situation, viel getan hat sich im Kader der Wiener Austria in den letzten Winterfenstern aber nur in Ausnahmefällen. Acht Spieler wurden seit 2021 geholt, fünf davon per Leihe, der Rest ablösefrei.
Vor allem der Draht nach Deutschland hat sich ausgezahlt: Gleich fünf Spieler kamen von dort, zwei aus Griechenland, einer aus Belgien, keiner aus Österreich.
Blickt man ein Stück weiter zurück, ändert sich das Bild, allerdings nicht unbedingt zum Besseren: 2014/15 haben die Veilchen kolportierte 1,25 Millionen für das Paket Patrizio Stronati, Raphael Holzhauser und Ronivaldo auf den Tisch gelegt. Wenige Tage zuvor hatte Franz Wohlfahrt als Sportdirektor übernommen, wobei den Ronivaldo-Deal noch sein Vorgänger Thomas Parits eingefädelt hatte. Marko Pejic, Stefan Stangl, Sterling Yakete - auch in den Jahren danach waren nicht alle Entscheidungen glücklich.
Um auch Positives zu erwähnen: Lucas Venuto (2015/16) und Michael Madl (2017/18) waren zwar keine Schnäppchen, aber zumindest phasenweise Stammspieler.
Die violette Transferbilanz seit 2021: 50 Prozent der Spieler waren Verstärkungen - wenn auch aufgrund von Leihen zum Teil nur bis Saisonende. 25 Prozent hatten einen Platz im Kader, 25 Prozent haben keine Rolle gespielt.
Beispiele für gute Wintertransfers seit 20/21: Marco Djuricin, Eric Martel, Lucas Galvão
Beispiele für enttäuschende Wintertransfers seit 20/21: Martin Pecar, Agim Zeka, Andreas Poulsen
WSG Tirol
In aller Kürze: WSG-Manager Stefan Köck hat sich in keinem der letzten fünf Wintertransferfenster einen Fehlgriff geleistet. Fünf Spieler wurden seit 2020/21 geholt, vier davon ablösefrei, einer per Leihe. Dass im Gegensatz zur Konkurrenz wohl kaum Budget für Transfers da war bzw. ist, soll nicht unerwähnt bleiben.
Der im November nach Tirol geholte Jonas David zählt in dieser Wertung als Winterneuzugang, es ist der erste für die Tiroler seit 2022. Das Budget, um sich vor dem Abstiegskampf im Frühjahr noch einmal zu verstärken, fehlt. Im Vergleich mit der Konkurrenz mit Sicherheit kein Vorteil.
Die Winter-Transferbilanz der WSG ist über die letzten fünf Spielzeiten makellos: 100 Prozent der Neuzugänge haben als Stammspieler - teils über mehrere Jahre - Leistung gebracht.
Beispiele für gute Wintertransfers seit 20/21: Sandi Ogrinec, Kofi Schulz, Julius Ertlthaler, Tim Prica
Blau-Weiß Linz
Sportdirektor Christoph Schößwendter hat sich seit dem Bundesligaaufstieg im Winter zurückgehalten: 2024 wurde João Luiz verpflichtet, der Brasilianer konnte wegen eines Achillessehnenrisses aber erst vier Einsätze absolvieren. Elias Bakatukanda kam 2025 per Leihe aus Köln, dazu Torwart Thomas Turner aus St. Pölten. Eine Bewertung der Neuzugänge ist in diesem Fall also noch nicht sinnvoll möglich.
Die Ex-Bundesligisten
Austria Lustenau war über zwei Winterfenster in der Bundesliga mit von der Partie, 2023 wurden zwei Spieler geholt, 2024 waren es sechs. Hohe Ablösen wurden nicht bezahlt, 75 Prozent der Neuzugänge kam per Leihe oder ablösefrei. Mehr als die Hälfte - 62 Prozent - der neuen Spieler konnten die Mannschaft verstärken. Beispiele sind Kennedy Boateng oder Nemanja Motika. 25 Prozent waren Mitläufer, Emrehan Gedikli war aufgrund verschiedener Probleme kein Faktor.
Eine eher schwache Winter-Bilanz hat die SV Ried vorzuweisen. Drei von insgesamt neun Neuzugängen hatten einen nennenswerten Einfluss: Christoph Lang, Roko Jurišić und Dorgeles Nene - das ergibt eine Erfolgsquote von 33 Prozent. Der Rest der Wintertransfers blieb weitgehend hinter den Erwartungen, hier wären unter anderem Richard Strebinger, Robin Ungerath, Josef Weberbauer und Patrick Möschl zu nennen.
Auch die Admira war bis zum Abstieg 2022 im Winter aktiv, 10 Neuzugänge wurden über zwei Fenster verzeichnet. Die Bilanz: 6 Spieler waren Verstärkungen, darunter Stefano Surdanović, David Atanga, Andrew Wooten und Niko Datković. Dreimal haben die Südstädter daneben gegriffen, bei Maximilian Sax, Vladmir Nikolov und Sámuel Major. In die Kategorie Mitläufer fällt Luan.
Im Jänner 2021 tätigte der SKN St. Pölten seine bislang letzten Transfers als Bundesligist. Mit Taylor Booth, Samuel Tetteh und Lukas Tursch konnten drei Spieler im Abstiegskampf eine wesentliche Rolle übernehmen, Brendon Servania stand nur eingeschränkt zur Verfügung. Pirmin Strasser absolvierte in der Rückrunde kein Spiel für die Niederösterreicher.
In seinem ersten Bundesliga-Winterfenster hat der GAK schon dreimal zugeschlagen, für eine Bewertung ist es aber noch zu früh.