Die Saison 2024/25 ist die bereits siebente Spielzeit, in der die Punkte in der ADMIRAL Bundesliga nach 22 Runden halbiert werden.
Dass es für die Vereine besonders in der Qualifikationsgruppe ums nackte Überleben geht, aber auch in der Meistergruppe Jahr für Jahr viel auf dem Spiel steht, zeigen die vielen Trainerwechsel, die in der heißesten Saisonphase über die Bühne gehen.
Erst am Sonntag trennte sich Austria Klagenfurt von Peter Pacult >>>
90minuten liefert eine Übersicht der Bundesliga-Trainer, die nach der Punkteteilung ihre Plätze räumen mussten.
Saison 2018/19
In der Spielzeit 2018/19 feierte die Punkteteilung ihre Premiere. Damals spielten der SV Mattersburg und der FC Wacker Innsbruck in der Qualifikationsgruppe gegen den Abstieg, in der Meistergruppe landete der SKN St. Pölten auf dem letzten Platz.
Vor über sechs Jahren gab es im Frühjahr zwar den einen oder anderen Trainerwechsel, so übernahm Robert Ibertsberger bei der Wiener Austria interimistisch von Thomas Letsch. Nach der Punkteteilung gab es auf den Trainerbänken jedoch keine Bewegungen mehr.
Erst nach dem Ende der Saison wurden wieder Personalentscheidungen getroffen: Nestor El Maestro löste in Graz Roman Mählich ab, beim Wolfsberger AC ging Gerhard Struber als Nachfolger von Christian Ilzer hervor.
Saison 2019/20
Klub | Trainer | Tage im Amt | Nachfolger |
---|---|---|---|
SK Sturm Graz | Nestor El Maestro | 360 | Thomas Hösele (interimistisch) |

Im Jahr darauf war es der SK Sturm, der als erster Klub nach der Punkteteilung den Trainer tauschte und damit gleichzeitig einen "notwendigen Neustart" (O-Ton von Präsident Christian Jauk) ankündigte.
Nestor El Maestro musste drei Runden vor Schluss gehen, zu diesem Zeitpunkt waren die Grazer das Schlusslicht in der Meistergruppe.
Thomas Hösele übernahm in der Folge interimistisch, ehe Christian Ilzer in der steirischen Landeshauptstadt andockte.
Nestor El Maestro ist mittlerweile Trainer in Ungarn bei Debreceni VSC. Dort arbeitet er mit Ex-Rapidler Maximilian Hofmann zusammen.
Saison 2020/21
Klub | Trainer | Tage im Amt | Nachfolger |
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SKN St. Pölten | Robert Ibertsberger | 392 | Georg Zellhofer (interimistisch) |
SKN St. Pölten | Georg Zellhofer (interimistisch) | 21 | Gerald Baumgartner |
Admira Wacker | Damir Buric | 216 | Klaus Schmidt |
In der Folgesaison wurden bei zwei Klubs in der Qualifikationsgruppe die Trainer getauscht.
Nach der Liga-Teilung war erst ein Spieltag absolviert, als Robert Ibertsberger den SKN St. Pölten verlassen musste. Das 0:1 daheim gegen die Admira war am Ende ausschlaggebend. Georg Zellhofer sprang für drei Wochen ein, danach leitete Gerald Baumgartner bis zum Saisonende die Geschicke. Der Abstieg konnte allerdings nicht verhindert werden.
Die Admira startete mit dem 1:0 in St. Pölten zwar erfolgreich in die Qualifikationsgruppe, wenige Wochen später war der Trainerposten aber auch bei den Südstädtern vakant. Für Damir Buric ging die zweite Admira-Amtszeit Ende April 2021 zu Ende. "Wir freuen uns sehr, Klaus Schmidt wieder zurück an Bord zu haben", präsentierte Geschäftsführer Sport Franz Wohlfahrt rasch einen Nachfolger.
Saison 2021/22
Klub | Trainer | Tage im Amt | Nachfolger |
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SV Ried | Robert Ibertsberger | 107 | Christian Heinle |
LASK | Andreas Wieland | 231 | Didi Kühbauer |

Robert Ibertsberger kehrte nach seinem Aus beim SKN zur SV Ried zurück. Im Innviertel war er schon von 2010 bis 2017 in verschiedenen Funktionen tätig. Die Zeit als Cheftrainer der Oberösterreicher dauerte allerdings nur rund viereinhalb Monate. Nach elf Spielen und einem Punkteschnitt von 1,36 war für Ibertsberger schon wieder Schluss. Christian Heinle übernahm das Ruder.
Wenig später gab es in Oberösterreich einen weiteren Trainerwechsel. Didi Kühbauer löste beim LASK Andreas Wieland ab. Wieland ging im Sommer 2022 nach Belgien zu Beerschot und ist mittlerweile als Technischer Direktor wieder zurück bei den Linzern. Kühbauer verließ den LASK im Sommer 2023.
Saison 2022/23
In der Saison 2022/23 gab es einige Trainerwechsel: Zoran Barisic löste beim SK Rapid Ferdinand Feldhofer ab. In Hartberg musste Klaus Schmidt seinen Platz für Markus Schopp räumen. Bei der Wiener Austria übernahm Michael Wimmer von Manfred Schmid.
Alle Personalentscheidungen wurden allerdings bereits vor der Punkteteilung getroffen. Den letzten Trainerwechsel vor dem Start der Meister- und Qualifikationsgruppe gab es beim SCR Altach, wo Klaus Schmidt Miroslav Klose beerbte. In den letzten zehn Bundesliga-Runden blieben in der Folge alle Trainersessel besetzt.
Saison 2023/24
Klub | Trainer | Tage im Amt | Nachfolger |
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LASK | Thomas Sageder | 284 | Thomas Darazs (zunächst interimistisch, dann fix) |
FC Red Bull Salzburg | Gerhard Struber | 259 | Onur Cinel (interimistisch) |
FK Austria Wien | Michael Wimmer | 496 | Christian Wegleitner (interimistisch) |

In der letzten Saison herrschte nach der Punkteteilung wieder mehr Betrieb.
Vor dem 26. Spieltag trennte sich der LASK von Thomas Sageder. Ursprünglich präsentierten die Linzer Maximilian Ritscher als Nachfolger. Diesem fehlte jedoch die notwendige Lizenz, weshalb schließlich Thomas Darazs als Interimstrainer fungierte. Ende Mai 2024 entschieden sich die Oberösterreicher dann dazu, Darazs zum Cheftrainer zu machen. Mittlerweile ist der gebürtige Wiener ohne Verein - und Ritscher Interimstrainer des LASK.
Die Linzer spielten auch bei einem weiteren Trainerwechsel eine Rolle: Der FC Red Bull Salzburg beurlaubte Gerhard Struber nach einer 1:3-Niederlage beim LASK. Bei den "Bullen" sprang in der Folge Onur Cinel als Interimslösung ein, er konnte die Salzburger am Ende aber nicht mehr zur Meisterschaft führen. Der Titel ging an Sturm.
Rund einen Monat nach dem Struber-Aus war die Amtszeit von Michael Wimmer beim FK Austria Wien zu Ende. Ein 0:4 daheim gegen den WAC besiegelte das Aus. Christian Wegleitner war folglich für die Mannschaft zuständig und bestritt nicht nur den letzten Bundesliga-Spieltag gegen Blau-Weiß Linz, sondern auch das Europacup-Playoff erfolgreich. Unter Stephan Helm kehrte Wegleitner bei der Austria wieder in die Co-Trainer-Rolle zurück.
Saison 2024/25
Klub | Trainer | Tage im Amt | Nachfolger |
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LASK | Markus Schopp | 230 | Maximilian Ritscher (interimistisch) |
SK Rapid | Robert Klauß | 521 | Stefan Kulovits (interimistisch) |
SK Austria Klagenfurt | Peter Pacult | 1577 | Carsten Jancker |

In der laufenden Saison sind noch vier Spieltage ausständig, bislang mussten nach der Punkteteilung bereits drei Trainer gehen - alle drei innerhalb einer Woche.
Am Montag sorgte der LASK mit der Entscheidung, die Zusammenarbeit mit Markus Schopp vorzeitig zu beenden, für eine Überraschung. Ritscher betreut die Mannschaft nun in der Schlussphase der Saison interimistisch. Ein Schopp-Nachfolger steht aktuell noch nicht fest.
Am Donnerstag folgte die nächste Trainerentlassung: Robert Klauß durfte nach der 1:2-Niederlage gegen den FC Blau-Weiß Linz nicht mehr bei Rapid weiterarbeiten. Stefan Kulovits steht übergangsweise bis zum Saisonende an der Seitenlinie. In dessen erstem Spiel als Interimscoach gab es ein torloses Remis gegen Blau-Weiß.
Am Sonntag wurde schließlich auch Peter Pacult vor die Türe gesetzt. Die Kärntner haben nach dem 0:6 bei Ritschers LASK die Reißleine gezogen und prompt den Nachfolger präsentiert: Carsten Jancker darf sich nun als Trainer in der ADMIRAL Bundesliga beweisen. Pacult war bei der Klagenfurter Austria 1577 Tage tätig und hat damit von allen Trainern, die nach der Punkteteilung entlassen wurden, die mit Abstand längste Amtszeit.