Avdijaj, Wüthrich, Ziereis: Diese Verträge laufen im Sommer aus

Über 60 Bundesliga-Spieler stehen derzeit ohne Vertrag für die Saison 2025/26 da. In einigen Fällen sind Verlängerungsoptionen in den Verträgen verankert, in den anderen hängt die Entscheidung vom sportlichen Abschneiden der Vereine ab.

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90minuten analysiert, in welche Richtung es bei einigen wichtigen Personalien gehen könnte:

Niklas Geyrhofer (Sturm Graz)

Als einer der wenigen Eigenbauspieler, die bei Sturm Graz derzeit im oder nahe dem Profikader stehen, kommt Innenverteidiger Niklas Geyrhofer eine Rolle als Aushängeschild zu. Dabei war mit dem 25-Jährigen vor kurzem noch nicht wirklich zu rechnen, erst seit rund einem Jahr kommt er regelmäßig zu Einsätzen, 2024/25 ist schon jetzt seine persönlich erfolgreichste Saison.

Ob es für eine Verlängerung oder gar einen Karrieresprung zu einem größeren Verein reicht, ist derzeit aber völlig offen. Derzeit spielt der Grazer auf Basis einer im April 2024 gezogenen einjährigen Option. Im Rahmen der damaligen Verlängerung bezeichnete Geyrhofer Sturm als seine "sportliche Heimat" - dass man sich zusammensetzen wird, scheint also naheliegend. Gegenüber der 'Krone' betonte der Spieler im Dezember, einer Verlängerung nicht abgeneigt zu sein, meinte im Anschluss aber auch, dass ein Tapetenwechsel - zu einem Klub in einer Top-5-Liga - vielleicht nicht schlecht sei.

Phillip Verhounig (FC Liefering)

Derzeit wird der 19-Jährige von einer Adduktorenverletzung ausgebremst, mit seinen Leistungen über die bisherige Saison hat er aber schon reichlich Aufmerksamkeit auf sich gezogen. In der UEFA Youth League zählt Stürmer Phillip Verhounig zu den Topscorern, sollte Salzburg auch das Viertelfinale überstehen, winkt ihm als erstem Österreicher der Titel Torschützenkönig. In einer breit aufgestellten Liefering-Offensive liegt das ÖFB-Talent mit vier Treffern auf dem zweiten Rang der internen Torjägerliste.

Logisch wäre der Sprung zu Red Bull Salzburg im Sommer, Verhounig durfte im Winter auch schon am Trainingslager der Profis teilnehmen. Noch ist aber kein Vertrag unterschrieben. Gespräche sollen laut Medienberichten laufen, allerdings gibt es auch Gerüchte über großes Interesse anderer Vereine.

Daniel Maderner (GAK)

Am Stellenwert von Daniel Maderner für den GAK gibt es keinen Zweifel, zuletzt ist der Stürmer auch zum Kapitän aufgestiegen - es wäre demnach verwunderlich, wenn im Hintergrund nicht schon an einer Verlängerung des Vertrages gearbeitet werden würde. Ob der 29-Jährige bleiben, oder doch noch einmal eine neue Herausforderung suchen möchte, ist eine andere Frage.

Vieles hängt wohl auch am Klassenerhalt des Aufsteigers. So erklärte der neue technische Direktor, Tino Wawra, im Interview mit 90minuten (>>> Hier lesen) zuletzt: "Wir planen grundsätzlich für die Bundesliga. Aber natürlich kann man gewisse Sachen erst fixieren, wenn der Klassenerhalt feststeht."

Sportlich ist Maderner seit Oktober auch wirklich in der Bundesliga angekommen: Acht Scorerpunkte in den letzten 13 Pflichtspielen sollten die Verhandlungen für den Routinier und sein Management jedenfalls erleichtern.

Philipp Ziereis (LASK)

Vor wenigen Tagen hat Philipp Ziereis seinen 32. Geburtstag gefeiert. Daran, dass der LASK seinen neuen Kapitän beim Verein halten möchte, gibt es kaum Zweifel. Auch sportlich ist der Deutsche weiterhin ein wichtiger Faktor, nur drei Pflichtspiele hat er verletzt verpasst.

Seitdem Ziereis sich 2022 für einen Wechsel zum LASK entschieden hat, ist bei den Linzern viel passiert - es waren nicht die entspanntesten Jahre der Vereinsgeschichte. Der Innenverteidiger hätte wohl die eine oder andere interessante Option, um seine Karriere anderswo fortzusetzen. Im 90minuten-Interview (>>> Hier lesen) gab Ziereis im Herbst zu verstehen, nicht zu lange bis zu einer Entscheidung warten zu wollen: "Natürlich will ich nicht gegen Saisonende da sitzen und überlegen, was in vier Wochen passiert." Ein klares Bekenntnis zum Verein vermied er damals.

Als möglichen Ersatz hat der LASK bekanntlich bereits Paul Komposch vom TSV Hartberg im Auge, der einem Wechsel auch nicht abgeneigt wäre, wie er gegenüber 90minuten angedeutet hat (>>> Hier lesen).

Andreas Gruber (Austria Wien)

Nach einer produktiven Saison 2023/24 mit 23 Torbeteiligungen sind Andreas Grubers persönliche Statistiken in dieser Spielzeit rückläufig. Nach sieben Ligaspielen in der Startelf war er zuletzt vor allem als Joker im Einsatz, über die letzten 14 Pflichtspiele verbucht er einen Schnitt von 32 Minuten pro Partie - der letzte Scorerpunkt vor dem Tor gegen die WSG Tirol am Wochenende gelang im Oktober.

Da sein Vertrag einen Tag nach seinem 30. Geburtstag mit Ende Juni ausläuft, sollte sich Grubers Saisonbilanz schnell verbessern. Eine Verlängerung mit einem routinierten Backup ist zwar denkbar und wohl auch abhängig von den Entwicklungen bei anderen Personalien wie Dominik Fitz, Maurice Malone und Nik Prelec. Die besten Karten hat der Offensiv-Allrounder aber nicht mehr.

Stefan Hierländer (Sturm Graz)

Sollte Stefan Hierländer weiterhin bei Sturm Graz bleiben wollen, wird sich vermutlich ein Weg finden, um das möglich zu machen. Der seit kurzem 34-Jährige spielt sportlich keine Rolle mehr, sein längster Einsatz am ersten Spieltag gegen den SK Rapid dauerte 45 Minuten, in der Halbzeit wurde er ausgewechselt. Eine Vertragsverlängerung mit der ersten Mannschaft wäre dementsprechend überraschend.

Der Kapitän des Doublesiegers gab bis jetzt immer zu verstehen, dass er sich grundsätzlich noch fit fühlt. Naheliegend wäre ein Wechsel in die zweite Mannschaft.

Maximilian Ullmann (WAC)

Der WAC zählt zu den positiven Überraschungen der Bundesliga-Saison 2024/25, daran hat auch Linksverteidiger Maximilian Ullmann seinen Anteil. Nachdem der 28-Jährige bei seiner Ankunft im vergangenen Sommer nur einen Einjahresvertrag unterschrieben hat, ist seine Zukunft vorerst unsicher. Eine Verlängerung mit dem unumstrittenen Stammspieler scheint aber grundsätzlich naheliegend, vor allem wenn die Wolfsberger mit einer Europacup-Qualifikation auch in der kommenden Saison eine sportlich interessante Perspektive bieten können. Auch einen zu großen Umbruch, abgesehen von den heißesten Aktien, wird man vor diesem Hintergrund vermeiden wollen.

Tomi Horvat (Sturm Graz)

Auch wenn eine offizielle Bestätigung weiterhin ausständig ist, wäre es eine Überraschung, wenn Sturm die Option auf Verlängerung von Horvats Vertrag nicht zieht. Der 26-Jährige ist ein verlässlicher Leistungsträger, auch wenn er in der laufenden Saison nicht immer in erster Reihe stand.

Die "Kleine Zeitung" zitierte Sturm-Sportchef Michael Parensen zuletzt so: "Was seine Vertragssituation angeht, ist mit Tomi und seinen Beratern ganz klar besprochen, dass wir uns seine Entwicklung in den kommenden Wochen genau ansehen und dann gemeinsam entscheiden, wie es ab Sommer weitergeht."

Donis Avdijaj (TSV Hartberg)

Donis Avdijaj ist eine von mehreren Personalien, die wohl noch abwarten, wohin sich die Saison des TSV Hartberg entwickelt. Bei den Steirern spielt der Kosovare weiterhin erfolgreich Fußball und könnte gemeinsam mit dem Verein über Cup oder Liga den Europacup-Einzug für 2025/26 fixieren.

20 Torbeteiligungen in 26 Pflichtspielen sind jedenfalls ein starkes Argument in Vertragsverhandlungen, Avdijaj sollte auf der To-Do-Liste von Erich Korherr, Brigitte Annerl und Manfred Schmid weit oben stehen.

Manuel Pfeifer (TSV Hartberg)

Schon vor einem Jahr wurde der Linksverteidiger mit Sturm Graz und dem SK Rapid in Verbindung gebracht, im Jänner hat zudem Diósgyőri VTK aus Ungarn angeklopft. Die Möglichkeit für einen Karrieresprung im Sommer dürfte es also geben. Pfeifer ist in Hartberg unumstrittener Stammspieler, ein Wechsel zu einem größeren Verein wäre mit Einbußen an Spielzeit verbunden.

Grundsätzlich ist von einem Pfeifer-Abgang auszugehen, intern stehen die Zeichen schon länger auf Trennung. Ähnlich wie bei Donis Avdijaj gilt aber auch in seinem Fall: Gelingt dem TSV die Qualifikation für einen europäischen Bewerb, gibt es vielleicht doch noch einmal gute Argumente, um sich wieder an den Tisch zu setzen.

Gregory Wüthrich (Sturm Graz)

Wüthrich wurde in Graz zum zweifachen Cupsieger und Meister, der Verteidiger hat sich in seiner Zeit bei Sturm bis in die Schweizer Nationalmannschaft hochgearbeitet. Wechsel zum 1. FC Köln und FC Augsburg scheiterten an den Medizinchecks, der Wunsch, noch einmal in einer größeren Liga zu spielen, ist aber dokumentiert.

Verletzungen setzten den 30-Jährigen 2024/25 für 14 von 33 Pflichtspielen außer Gefecht, Angebote für die kommende Saison wird es trotzdem geben. Um einen seiner routiniertesten Profis halten zu können, wird sich der Titelverteidiger finanziell strecken müssen.

Marvin Potzmann (Austria Wien)

Der Allrounder hat seinen Stammplatz unter Trainer Stephan Helm verloren, den letzten Einsatz über 50 Minuten hat er Anfang August absolviert. Als weiteres Argument gegen eine Vertragsverlängerung kommt hinzu, dass die Rolle von Philipp Maybach und einiger anderer Austria-Talente kommende Saison wachsen wird.

Sollte der Verein Potzmann trotzdem als Backup halten wollen, kann er von einer Verlängerungsoption Gebrauch machen.

Adis Jašić (Wolfsberger AC)

Als junger, bundesligaerprobter Außenverteidiger sollte Jašić einige Optionen in Österreich und im Ausland offen haben. Im Sommer 2024 wurde er in Medien bereits mit dem LASK in Verbindung gebracht, zuletzt auch mit HNK Rijeka.

Jašić hat bis dato alle Saisonspiele der Kärntner absolviert, sich um eine Verlängerung zu bemühen, liegt also nahe. Sollte sich der WAC auf ein Wettbieten mit größeren Klubs einlassen, wäre das aber eine Überraschung.

Manuel Maranda (Blau-Weiß Linz)

Trainer Gerald Scheiblehner, Kapitän Fabio Strauss und Sportdirektor Christoph Schößwendter haben ihre Verträge bereits verlängert. Als nächster an der Reihe sein sollte Abwehrchef Manuel Maranda.

Schößwendter stellte Mitte Februar gegenüber 'Sky' klar, dass "sehr gute Gespräche" geführt werden, Blau-Weiß Linz werde jedenfalls alles tun, um den Spieler zu halten. Vielleicht war der Einzug in die Meistergruppe Argument genug, um den 27-Jährigen von einem Verbleib zu überzeugen.

Roman Kerschbaum (SK Rapid)

Der Mittelfeldspieler wird den SK Rapid verlassen. Unter Robert Klauß kam er 2024/25 nicht über eine Rolle als Reservist hinaus: Fünf Einsätze über 114 Spielminuten - der längste, im Cup gegen Stripfing, dauerte 76 Minuten - ist eine magere Bilanz.

Im Jänner berichtete die 'Krone' über Interesse des GAK, der sich seitdem allerdings mit László Kleinheisler verstärkt hat. Parallel zu seiner Spielerkarriere konnte Kerschbaum im Rapid-Nachwuchs erste Erfahrungen als Trainer sammeln - ein Wechsel an die Seitenlinie im Sommer ist aber unwahrscheinlich.

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