5-Jahreswertung: Österreich zwischen Hoffen und Bangen
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5-Jahreswertung: Österreich zwischen Hoffen und Bangen

Österreich hat einen bisher durchwachsenen Europacup-Herbst hinter sich. Der Status quo konnte vorerst beibehalten werden, doch es droht Gefahr.

Die bisherige Europacup-Saison hätte durchaus besser laufen können.

Die rot-weiß-roten Eurofighter haben ihre vor der Saison gute Ausgangslage dazu genutzt, sich in vierfacher Ausführung in einer Ligaphase eines UEFA-Bewerbs zu platzieren. Zwei von ihnen spielen sogar Champions League und schrieben damit österreichische Fußballgeschichte.

Was seit dem Anpfiff zu den neuartigen Ligaphasen der UEFA passiert ist, darf aus rot-weiß-roter Sicht aber als ausbaufähig bezeichnet werden. Nur eine Mannschaft konnte bisher abliefern, was zur Folge hat, dass Österreich in der 5-Jahreswertung weiterhin am Schleudersitz des so wichtigen zwölften Rangs, der in der Vorsaison verpasst wurde, sitzt.

Nach vorne ist wenig möglich, dafür erscheint ein allzu großes Abrutschen nach hinten momentan ebenfalls unwahrscheinlich.

In der 5-Jahreswertungs-Analyse beleuchtet 90minuten die Ausgangslage Österreichs zur Ligaphasen-Halbzeit sowie jene der direkten Konkurrenz genauer:

Platz

Land

20/21

21/22

22/23

23/24

24/25

Gesamt

Teams

1

England

24,357

21,000

23,000

17,375

9,428

95,160

7/7

2

Italien

16,285

15,714

22,357

21,000

8,750

84,106

8/8

3

Spanien

19,500

18,428

16,571

16,062

7,857

78,418

7/7

4

Deutschland

15,214

16,214

17,125

19,357

8,375

76,285

8/8

5

Frankreich

7,916

18,416

12,583

16,250

8,071

63,236

6/7

6

Niederlande

9,200

19,200

13,500

10,000

6,666

58,566

5/6

7

Portugal

9,600

12,916

12,500

11,000

9,200

55,216

5/5

8

Belgien

6,000

6,600

14,200

14,400

7,400

48,600

5/5

9

Tschechien

6,600

6,700

6,750

13,500

7,500

41,050

4/5

10

Türkei

3,100

6,700

11,800

12,000

5,700

39,300

4/5

11

Norwegen

6,500

7,625

5,750

8,000

5,375

33,250

2/4

12

Österreich

6,700

10,400

4,900

4,800

6,200

33,000

4/5

13

Schottland

8,500

7,900

3,500

6,400

5,000

31,300

3/5

14

Griechenland

5,100

8,000

2,125

11,400

4,625

31,250

3/4

15

Schweiz

5,125

7,750

8,500

5,200

4,600

31,175

3/5

16

Dänemark

4,125

7,800

5,900

8,500

4,750

31,075

2/4

17

Israel

7,000

6,750

6,250

8,750

1,875

30,625

1/4

18

Polen

4,000

4,625

7,750

6,875

6,375

29,625

2/4

19

Kroatien

5,900

6,000

3,375

5,875

5,125

26,275

1/4

20

Serbien

5,500

9,500

5,375

1,400

2,300

24,075

2/5

Punkteschlüssel:

Sieg* = 2 Punkte/Anzahl der Teilnehmer zu Saisonbeginn

Remis* = 1 Punkt/Anzahl der Teilnehmer zu Saisonbeginn

*in Qualifikationsphase nur die Hälfte

Alle Infos zu etwaigen Bonuspunkten sind unter diesem Link zu finden>>>

11. Norwegen (33,250)

Europa League:

FK Bodö/Glimt - Manchester United (ENG/a), Besiktas (TUR/h), Maccabi Tel Aviv (ISR/h), OGC Nice (FRA/a)

Conference League:

Molde FK - APOEL Nikosia (CYP/h), HJK Helsinki (FIN/a), Mlada Boleslav (CZE/h)

ausgeschieden:

Brann Bergen, Tromsø

Die Norweger stellen sich als deutlich schwieriger zu überholen heraus, als vor der Saison angenommen.

Das liegt vor allem am FK Bodö/Glimt. Das nördlichste Team im Europacup hat die Skandinavier quasi in Eigenregie in diese Höhen der 5-Jahreswertung getrieben und gibt momentan alles, um sie auch dort zu halten. In der Europa League hat der norwegische Meister bisher mit Siegen gegen die portugiesischen Top-Teams FC Porto und SC Braga aufgezeigt, gegen Saint-Gilloise konnte immerhin ein Punkt erzielt werden. Auch wenn es am jüngsten Spieltag eine völlig überraschende Heimniederlage gegen Qarabag Agdam setzte, dürfte Bodö zumindest das Erreichen der Zwischenrunde und damit verbundene Bonuspunkte für Norwegen nicht mehr zu nehmen sein.

Molde FK wird eine Etage tiefer um das Überwintern noch kämpfen müssen. Der Start in die Conference League lief mit einem fast schon erwartbaren Sieg über den nordirischen Europacup-Neuling Larne FC noch nach Plan, danach setzte es Pleiten gegen die KAA Gent und den polnischen Meister Jagiellonia Bialystok. Die verbleibenden Gegner würden für Molde, das mit 1. Dezember bereits Saisonende in der norwegischen Ganzjahresmeisterschaft hat, einen Aufstieg aber möglich erscheinen lassen.

Prognose:

Ihr Viererteiler hat dafür gesorgt, dass die Norweger nach wie vor die Nase vorne behalten. Und er macht eine Prognose schwierig.

Man muss davon ausgehen, dass sowohl Bodö als auch Molde ihre jeweilige Ligaphase überstehen und dadurch noch einige Bonuspunkte sammeln werden. Wie hoch die Ausbeute an Bonuspunkten sein wird, hängt davon ab, wie weit oben in ihrer jeweiligen Tabelle sich die Teams schlussendlich platzieren.

Geht man davon aus, dass Österreich nur eine Mannschaft in eine K.o.-Phase bringt - und danach sieht es momentan leider aus - erscheint es als schwer denkbar, dass wir uns die Norweger trotz ihres Minimalvorsprungs noch schnappen können.

Das bringt Platz 11 (Saison 2026/27):

  • Meister im Champions-League-Playoff (=Fixplatz in der Europa League)

  • Vizemeister in Quali-Runde 2 der Champions League

  • Cup-Sieger (oder Liga-Dritter) im Europa-League-Playoff (=Fixplatz in der Conference League)

  • Liga-Dritter bzw. -Vierter in Quali-Runde 2 der Europa League

  • Liga-Vierter bzw. -Fünfter in Quali-Runde 2 der Conference League


12. Österreich (33,000)

Champions League:

Sturm GrazGirona (ESP/h), LOSC Lille (FRA/a), Atalanta Bergamo (ITA/a) und RB Leipzig (GER/h)

FC Salzburg - Bayer Leverkusen (GER/a), Paris St. Germain (FRA/h), Real Madrid (ESP/a), Atlético Madrid (ESP/h)

Conference League:

LASK - Borac Banja Luka (BIH/a), Florenz (ITA/a), Vikingur (ISL/h) 

SK Rapid - Shamrock Rovers (IRL/h), Omonia Nikosia (CYP/a), FC Kopenhagen (DEN/h)

ausgeschieden:

Austria Wien

So richtig zufrieden kann man mit der bisherigen Europacup-Saison Österreichs nicht sein. So richtig unzufrieden aber auch nicht.

Was feststeht ist, dass in den Ligaphasen bisher mehr drinnen gewesen wäre. Das gilt speziell für die Champions League - auch wenn das ein wenig vermessen klingt. Dass der SK Sturm nach vier Spieltagen noch immer mit null Punkten dasteht, wäre schlicht nicht notwendig gewesen. Die Grazer waren mit Ausnahme der Partie gegen Sporting eigentlich immer recht nahe am Punktgewinn dran, wirkten in den entscheidenden Momenten aber zu nervös. Sehr schade, dass die national so souveränen "Blackies" es zum wiederholten mal nicht schaffen, im Europacup ihr Leistungsniveau zu erreichen oder gar darüber hinaus zu wachsen. Vielleicht gelingt das ja noch in den restlichen vier Spielen.

Auch dem FC Salzburg wäre in Normalform viel mehr als nur ein Sieg gegen die bisherigen Gegner zuzutrauen gewesen. Dass bei den "Bullen" aber momentan wenig "normal" ist, ist auch klar. Angesichts dieser historischen Krise in der Mozartstadt darf man sich über ihre bisherige Ausbeute - alleine durch die erfolgreiche Qualifikation für die "Königsklasse" und dem überraschenden Sieg in Rotterdam wurden bereits 2,2 Punkte beigetragen - nicht beschweren. Dass noch viele Zähler dazukommen oder gar noch das Weiterkommen gelingt, ist angesichts des restlichen Spielplans aber freilich illusorisch.

Vom LASK hätte man sich bisher ebenfalls mehr erwarten dürfen. Alleine aufgrund der Spielverläufe gegen Djurgarden (2:0-Führung verspielt) und gegen Cercle Brügge (45 Minuten Überzahl blieb ungenutzt) wären locker schon vier Punkte mehr drinnen gewesen. Nun halten die "Athletiker" erst bei derer zwei und sind wohl dazu gezwungen, noch zwei Siege einzufahren. Diese sollten gegen Borac Banja Luka und Vikingur Reykjavik möglich sein - auch wenn der LASK zuletzt fußballerisch viel Luft nach oben ließ.

Österreichs Hoffnungen liegen heuer ganz klar auf dem SK Rapid. Die Hütteldorfer sind nach zwei schmerzhaften Jahren wieder zurück in einem Hauptbewerb, und das hat direkt positive Auswirkungen auf den österreichischen Koeffizienten. Rapid marschiert bisher sehr souverän durch die Ligaphase der Conference League und hat ein Überwintern bereits sicher. Auch eine Top-8-Platzierung und der damit verbundene Direktaufstieg ins Achtelfinale sollte drinnen sein. Behalten die Wiener jenes Niveau bei, welches sie in der bisherigen Saison in wichtigen Spielen auf den Platz brachten, ist auch im Frühjahr noch einiges möglich.

Prognose:

Österreich wird sich ohne Probleme in den Top-15 halten. Ob sich auch ein Verbleib innerhalb der Top-12, der sehr wichtig wäre (siehe "Das bringt..."), ausgehen wird, steht momentan in den Sternen und ist auch von der Performance der Konkurrenz abhängig.

Realistischerweise wird nur der SK Rapid seine Ligaphase erfolgreich bewältigen und dadurch weitere Bonuspunkte einhamstern. Gelingt auch dem LASK noch der Turnaround, sieht es hinsichtlich Rang 12 bereits sehr gut aus.

Eine neue Rekordsaison, also mehr als 10,4 Punkte, wie sie noch vor der Saison realistisch erschienen, wird eher nicht drinnen sein. Dafür müsste Rapid (oder vielleicht auch der LASK) im Frühjahr tatsächlich einen Lauf hinlegen. Zuzutrauen wäre es den Hütteldorfern.

Die Champions League dürfte für die österreichischen Vertreter momentan hingegen eine Nummer zu groß sein. Vielleicht ist es gar nicht so schlecht, dass wir in der "Königsklasse" in den nächsten Jahren vorerst keinen Fixstarter mehr stellen.

Das bringt Platz 12 (Saison 2026/27):

  • Meister im Champions-League-Playoff (=Fixplatz in der Europa League)

  • Vizemeister in Quali-Runde 2 der Champions League

  • Cup-Sieger (oder Liga-Dritter) im Europa-League-Playoff (=Fixplatz in der Conference League)

  • Liga-Dritter bzw. -Vierter in Quali-Runde 2 der Europa League

  • Liga-Vierter bzw. -Fünfter in Quali-Runde 2 der Conference League


13. Schottland (31,300)

Champions League:

Celtic - FC Brügge (BEL/h), Dinamo Zagreb (CRO/a), BSC Young Boys (SUI/h), Aston Villa (ENG/a) 

Europea League:

Rangers - Nizza (FRA/a), Tottenham (ENG/h), Manchester United (ENG/a), St. Gilloise (BEL/h)

Conference League:

Heart of Midlothian -  Cercle Brügge (BEL/a), Kopenhagen (DEN/a), Petrocub (MDA/h)

ausgeschieden:

Kilmarnock, St. Mirren

Die Schotten waren schon fast abgeschrieben, haben sich mit einem bisher starken Herbst aber als österreichischer Konkurrent zurückgemeldet.

Das liegt zum Großteil wieder einmal an den beiden Glasgower Großvereinen. Celtic ist drauf und dran, nach zuletzt fünf erfolglosen Versuchen wieder in die K.o.-Phase der Champions League einzuziehen. Dafür fehlen den "Bhoys" nach eindrucksvollen Siegen gegen Slovan Bratislav und RB Leipzig sowie einem Remis gegen Atalanta nur mehr zwei oder drei Punkte. Und diese sind ihnen angesichts ihres sehr machbaren Restprogramms mehr als zuzutrauen.

Auch die Rangers sind in der Europa League voll auf Aufstiegkurs und haben ebenfalls sieben Punkte am Konto, nachdem sie Malmö und FCSB besiegen und gegen Olympiakos Piräus remisieren konnten. Ihre restlichen Gegner sind durchaus hart, eventuell sogar härter als jene der Stadtrivalen in der Champions League. Ein Weiterkommen wird sich aber wohl ausgehen.

Und selbst der dritte schottische Vertreter ist diesmal drauf und dran, weiterzukommen. Heart of Midlothian steht nach Erfolgen über Dinamo Minsk und Omonia Nikosia schon jetzt bei sechs Punkten und damit mit mehr als einem Bein in der nächsten Runde - das ist insofern beeindruckend, als dass schottische Mannschaften, die nicht aus Glasgow kamen, zuletzt international überhaupt nichts zustande brachten.

Prognose:

Schottland hat sich mittlerweile als gefährlichster österreichischer Verfolger herauskristallisiert. Auch wenn der Vorsprung zurzeit noch relativ groß ist, wird es sehr schwer werden, die Briten hinter uns zu lassen.

Es würde schon jetzt einem Wunder gleichkommen, wenn nicht alle drei schottischen Vertreter in ihrem jeweiligen Bewerb die K.o.-Phase erreichen. Die daraus resultierenden Bonuspunkte alleine werden wohl reichen, um Schottland vor Österreich zu platzieren.

Nachdem der Trend bei den Schotten zuletzt deutlich nach unten zeigte, dürften sie sich genau im richtigen Moment wieder gefangen haben.

Das bringt Platz 13 (Saison 2026/27):

  • Meister im Champions-League-Playoff (=Fixplatz in der Europa League)

  • Vizemeister in Quali-Runde 2 der Champions League

  • Cup-Sieger (oder Liga-Dritter) in Quali-Runde 3 der Europa League

  • Liga-Dritter bzw. -Vierter in Quali-Runde 2 der Conference League

  • Liga-Vierter bzw. -Fünfter in Quali-Runde 2 der Conference League


14. Griechenland (31,250)

Europa League:

PAOK Thessaloniki RFS (LAT/a), Ferencvaros (HUN/h), Slavia Prag (CZE/h), Real Sociedad (ESP/a)

Olympiakos Piräus FCSB (ROU/a), Twente Enschede (NED/h), Porto (POR/a), Qarabag (AZE/h)

Conference League:

PanathinaikosHJK Helsinki (FIN/h), The New Saints (WAL/a), Dinamo Minsk (BLR/h)

ausgeschieden:

AEK Athen

Vor Start der Ligaphasen galten noch die Griechen als der für Österreich gefährlichste Verfolger. Dies hat sich mittlerweile geändert.

Nur Olympiakos Piräus hat in der Europa League bisher nach Erwartung abgeliefert und steht nach Siegen über den SC Braga, Malmö FF und einem Unentschieden gegen die Rangers gut da. Auch die restliche Auslosung spricht für ein Weiterkommen des amtierenden Conference-League-Siegers.

Für PAOK Thessaloniki könnte sich dasselbige bereits als schwierig gestalten. Ohne Thomas Murg, der nicht für die Europa League genannt wurde, aber mit Stefan Schwab holten die Makedonier in den Duellen mit Galatasaray, FCSB und Manchester United noch keine Punkte, einzig gegen Viktoria Pilsen gelang ein Remis. Die zweite Hälfte an Gegnern ist machbarer, der Aufstieg könnte sich also noch ausgehen.

Ähnliches gilt für Panathinaikos, das es noch mit drei der am Papier schwächsten Mannschaften der Conference League zu tun bekommen wird. Bisher enttäuschten die "Prasini" in der Ligaphase zwar mit Niederlagen gegen Chelsea und Djurgarden sowie einem Unentschieden in Banja Luka, gegen die restlichen Gegner werden aber noch einige Punkte drinnen sein.

Prognose:

Es fällt etwas schwer, die Gefahr, die von den Griechen ausgeht, einzuschätzen.

Bisher blieben sie kollektiv klar hinter den Erwartungen; die 1,75 Punkte, die ihnen momentan auf Österreich fehlen, sind aber auf jeden Fall aufholbar. Kommen PAOK und Panathinaikos wie erwartet noch in die Spur, könnte dieser Vorsprung aufgrund des griechischen Viererdivisors schneller wegschmelzen, als uns lieb ist.

Das bringt Platz 14 (Saison 2026/27):

  • Meister im Champions-League-Playoff (=Fixplatz in der Europa League)

  • Vizemeister in Quali-Runde 2 der Champions League

  • Cup-Sieger (oder Liga-Dritter) in Quali-Runde 3 der Europa League

  • Liga-Dritter bzw. -Vierter in Quali-Runde 2 der Conference League

  • Liga-Vierter bzw. -Fünfter in Quali-Runde 2 der Conference League


15. Schweiz (31,175)

Champions League:

BSC Young Boys - Atalanta Bergamo (ITA/h), VfB Stuttgart (GER/a), Celtic (SCO/a), Roter Stern Belgrad (SRB/h)

Conference League:

FC St. GallenFC TSC (SRB/h), Guimares (POR/h), Heidenheim (GER/a)

FC LuganoGent (BEL/h), Legia Warschau (POL/a), Pafos (CYP/h)

ausgeschieden:

Servette FC, FC Zürich

Die Schweiz ging mit einer ähnlichen Ausgangslage wie Österreich in die Ligaphasen, hat seit dem Start derselbigen aber Boden auf uns verloren.

Meister BSC Young Boys ist, wie sein österreichischer Konterpart, in der Champions League bisher punktelos geblieben. Dass die Berner diesen Umstand bis zum Ende der Ligaphase noch ändern können, erscheint trotz eines vergleichsweise machbar wirkenden Restprogramms unwahrscheinlich. Der Schweizer Liga-Dominator der letzten Jahre befindet sich in einer schlimmen Krise und droht, nach einem katastrophalen Meisterschaftsstart die kommende Europacup-Saison zu verpassen.

Zwar haben die Eidgenossen kein zweites Team in der Champions League dabei, große Auswirkungen auf die Ausbeute in der 5-Jahreswertung hat das im Vergleich zu Österreich ehrlicherweise aber nicht. Dafür haben die Schweizer ebenfalls zwei Conference-League-Vertreter am Start, wovon der FC St. Gallen bisher seinen Erwartungen hinterherhinkt. Nur gegen Larne gab es bisher (Pflicht-)Punkte, gegen Cercle Brügge und die Fiorentina gingen die Espen leer aus. Wirklich einfacher werden ihre restlichen Gegner nicht.

Der FC Lugano ist hingegen mit Siegen über HJK Helsinki und Mlada Boleslav gestartet, nur um dann völlig überraschend deutlich beim FK TSC Backa Topola zu verlieren. Für die Serben war es ihr erster Sieg in einem europäischen Hauptbewerb überhaupt. Obwohl die Tessiner nun ein schwieriges Restprogramm haben, wird sich ein Weiterkommen ob der bereits eingefahrenen Punkte wohl ausgehen.

Prognose:

Von den Schweizern in dieser Form wird keine Gefahr ausgehen.

YB wird wie Sturm und Salzburg in der Champions League ausscheiden, ohne noch viele Punkte beizutragen. Lugano und St. Gallen befinden sich in der Conference League in ähnlichen Ausgangspositionen wie Rapid und der LASK, wobei keiner der beiden Schweizer Vertreter bisher auch nur annähernd so überzeugend auftrat wie die Hütteldorfer.

Kombiniert man das mit dem Umstand, dass Österreich fast zwei Punkte vor dem westlichen Nachbarn liegt, müsste schon ein kleines Wunder passieren, damit uns die Schweizer - wie im Vorjahr passiert - hinter sich lassen.

Das bringt Platz 15 (Saison 2026/27):

  • Meister in der zweiten Qualifikationsrunde zur Champions League

  • Vizemeister in Quali-Runde 2 der Champions League

  • Cup-Sieger (oder Liga-Dritter) in Quali-Runde 3 der Europa League

  • Liga-Dritter bzw. -Vierter in Quali-Runde 2 der Conference League

  • Liga-Vierter bzw. -Fünfter in Quali-Runde 2 der Conference League


16. Dänemark (31,075)

Europea League:

FC Midtjylland - Eintracht Frankfurt (GER/h), Porto (POR/a), Ludogorets (BUL/a), Fenerbahce (TUR/h)

Conference League:

FC Kopenhagen - Dinamo Minsk (BLR/a), Heart of Midlothian (SCO/h), SK Rapid (AUT/a)

ausgeschieden:

Brøndby IF, Silkeborg IF

Auch die Dänen sollten im Normalfall nicht an uns vorbeikommen. Ihren Viererdivisor können die Skandinavier bisher kaum ausnutzen.

Nur der FC Midtjylland verstand es, in der bisherigen Europacup-Saison zu überzeugen. Die "Ulvene" sind nach einem Unentschieden gegen die TSG Hoffenheim sowie Siegen über Maccabi Tel Aviv und Union Saint-Gilloise in der Europa League voll auf Aufstiegskurs - daran ändert auch der Umstand nichts, dass sie am jüngsten Spieltag gegen den FCSB verloren und ihnen in den vier verbleibenden Spieltagen drei harte Nüsse bevorstehen.

Der FC Kopenhagen, der sich nur mit Glück überhaupt für die Conference League qualifizieren konnte, enttäuscht in dieser bisher auf ganzer Linie. Zum Start der Ligaphase setzte es gleich eine Heimniederlage gegen Jagiellonia Bialystok, danach kam man über Betis Sevilla und Basaksehir Istanbul nicht über Unentschieden hinaus. Der dänische Tabellenführer muss in den anstehenden beiden Spieltagen nun wohl zwei Siege einfahren, um zum Abschluss nicht auf eine Auswärtssieg beim SK Rapid angewiesen zu sein.

Prognose:

Dänemark wird bis zum Saisonende mit der Schweiz und Polen um eine Top-15-Platzierung kämpfen. Österreich werden die Skandinavier nicht nahe kommen.

Dazu müssten die beiden verbliebenen dänischen Vertreter noch ordentlich über sich hinauswachsen und wohl auch noch die ein oder andere K.o.-Runde im Frühjahr überstehen.

Das bringt Platz 16 (Saison 2026/27):

  • Meister in der zweiten Qualifikationsrunde zur Champions League

  • Cup-Sieger (oder Liga-Dritter) in Quali-Runde 2 der Europa League

  • Liga-Dritter bzw. -Vierter in Quali-Runde 2 der Conference League

  • Liga-Vierter bzw. -Fünfter in Quali-Runde 2 der Conference League


Israel schlittert in ein Debakel, Polen am Aufholen

Hinter Dänemark befindet sich keine Nation, die - Stand jetzt - Österreich in dieser Saison noch gefährlich werden könnte.

Der 17. Israel erlebt einen Totalabsturz. Das einzige Team, welches die Israelis in eine Gruppenphase durchbrachten, ist Maccabi Tel Aviv in die Europa League. Und dort hat der israelische Meister bisher alle seine vier Spiele verloren.

Am ehesten könnten die Polen noch bei uns anklopfen. Meister Jagiellonia Bialystok und Legia Warschau haben bisher beide all ihre Spiele in der Conference League gewonnen und stehen damit schon jetzt im Frühjahr. Auch wenn es dafür einige Bonuspunkte regnen wird und diese nur durch vier geteilt werden müssen, sollte der polnische Rückstand auf Österreich von fast 3,5 Zählern zu groß sein.

Es müsste schon viel zusammenkommen, dass Österreich in dieser Saison noch seinen Worst Case erlebt und aus den Top-15 fliegt. Es ist kaum vorstellbar, dass uns noch vier Nationen überholen werden.

Der Verbleib unter den ersten Zwölf, der ebenfalls sehr wichtig wäre, ist hingegen alles andere als abgesichert.


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