5-Jahreswertung: Es muss nach vorne gehen, aber wie weit?
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5-Jahreswertung: Es muss nach vorne gehen, aber wie weit?

Vier von fünf heimischen Europacupstartern spielen im Ligamodus, erstmals nehmen mit Salzburg und Sturm zwei Vereine an der Champions League teil. Ein gutes Jahr, um Boden gutzumachen.

Nur Austria Wien ist dieses Jahr in der Qualifikation zur Gänze hängen geblieben. Gegen Ilves Tampere hätte man aufsteigen können, wenn nicht müssen. Allerdings: Lediglich England, Italien, Spanien, Deutschland, Portugal und Belgien haben alle Vereine in die nun Ligaphase gebracht.

Nach einigen schwachen Jahren ging Österreich als 13. in die Saison und hat sich indes schon auf Platz 12 vorgearbeitet.

Nach vorne ist ein bisschen was möglich. Dafür sorgen sollen die vier Europacupstarter. Meister SK Sturm war direkt für die Königsklasse qualifiziert, Vizemeister FC Salzburg stieg mit je einem Sieg und Unentschieden gegen Twente Enschede (NED) und Dynamo Kyiv (UKR) auf. Der LASK erbte als Dritter den Europa League-Playoff-Platz von Doublesieger Sturm. Gegner FCSB (ROU) erwischte den drittplatzierten LASK in der Krise, eigentlich sollten die Oberösterreicher die Rumänen besiegen. Rapid steuerte schon viele Punkte bei, nach je zwei Siegen gegen Wisla Krakau (POL) und Trabzonspor (TUR) lief gegen Sporting Braga (POR) schlicht zu viel falsch, darum geht es in die Conference League.

Platz

Land

20/21

21/22

22/23

23/24

24/25

Gesamt

Teams

1

England

24,357

21,000

23,000

17,375

3,571

89,303

7/7

2

Italien

16,285

15,714

22,357

21,000

3,875

79,231

8/8

3

Spanien

19,500

18,428

16,571

16,062

3,714

74,275

7/7

4

Deutschland

15,214

16,214

17,125

19,357

4,000

71,910

8/8

5

Frankreich

7,916

18,416

12,583

16,250

3,928

59,093

6/7

6

Niederlande

9,200

19,200

13,500

10,000

3,000

54,900

5/6

7

Portugal

9,600

12,916

12,500

11,000

4,600

50,616

5/5

8

Belgien

6,000

6,600

14,200

14,400

3,400

44,600

5/5

9

Tschechien

6,600

6,700

6,750

13,500

5,300

38,850

4/5

10

Türkei

3,100

6,700

11,800

12,000

2,500

36,100

4/5

11

Norwegen

6,500

7,625

5,750

8,000

3,625

31,500

2/4

12

Österreich

6,700

10,400

4,900

4,800

4,200

31,000

4/5

13

Israel

7,000

6,750

6,250

8,750

1,875

30,625

1/4

14

Schweiz

5,125

7,750

8,500

5,200

3,400

29,975

3/5

15

Griechenland

5,100

8,000

2,125

11,400

2,875

29,500

3/4

16

Dänemark

4,125

7,800

5,900

8,500

3,000

29,325

2/4

17

Schottland

8,500

7,900

3,500

6,400

2,200

28,500

3/5

18

Polen

4,000

4,625

7,750

6,875

3,375

26,625

2/4

19

Kroatien

5,900

6,000

3,375

5,875

3,875

25,025

1/4

20

Serbien

5,500

9,500

5,375

1,400

1,900

23,675

2/5

Punkte, Punkte, Bonuspunkte

Um diese Grafik zu lesen und die folgenden Absätze zu verstehen, muss man sich in das neue Bonuspunktesystem einlesen. Dabei geht es hierbei nur um den Länderkoeffizienten. Die Berechnung der Klubkoeffizienten läuft anders ab. Die entsprechenden, ausführlichen Informationen gibt es hier.

Statt bislang vier Bonuspunkten gibt es für alle Champions League-Teilnehmer mindestens sechs. Diese sind garantiert, auch wenn man 25.-36. wird und dann ausscheidet. Ab Rang 24 gibt es mehr Punkte, das Maximum sind 12 für den Ligaphasensieger. Die Klubs auf den Plätzen 24 bis 9 spielen eine Zwischenrunde, wobei die besseren Acht im Rückspielheimrecht haben. Die ersten Acht der Ligaphase sind fix im Achtelfinale.

Europa und Conference League laufen nach demselben Prinzip ab, allerdings gibt es in der Conference League nur sechs Spieltage. Die Bonuspunkte fangen ab Rang 24 an (0,25 in der EL, 0,125 in der CO) und werden dann wie gewohnt durch die Anzahl der Starter dividiert, Siege zählen zwei Punkte, Remis einen – auch diese werden dividiert. Sprich: im Fall von Österreich durch fünf. Weiters gibt es noch Bonuspunkte ab dem jeweiligen Viertelfinale (je 1,5 CL, 1 EL, 0,5 CO).

Nach vorne?

Wer sich auf der UEFA-Homepage über die Fünjahreswertung informiert, wird Österreich auf Platz 16 finden. Allerdings ist das nur ein Teil der Wahrheit, da es für die Teilnahme an der Champions League mindestens sechs Bonuspunkte gibt, und das im Falle Österreichs mal zwei. Insofern wird dieses Minimum in die nachstehenden Annahmen mit einberechnet und man hat Israel, die Schweiz, Griechenland und Dänemark fürs Erste einmal überholt.

Eine Prognose, wie weit es nach vorne gehen kann, ist demzufolge schwierig zu treffen. Allzu weit wird es aber nicht sein.

Tschechien (9.) hat gegenwärtig 38,850 Punkte, Belgien (8.) 44,600. Lässt man die Bonuspunkte außer Acht bzw. nimmt an, dass die Länder ungefähr gleich viel einsammeln, bräuchte Österreich 20 Siege mehr, um an dem nördlichen Nachbarn vorbeizukommen.

Der Rückstand auf die Türkei auf Rang zehn, der gleichbedeutend mit einem Champions-League-Fixplatz ist, beträgt in diesem Szenario auch noch 13 Siege. Die maximale Bonuspunkte-Anzahl während der Ligaphase betrüge für Österreich 6,300 Punkte – wenn Sturm und Salzburg sowie Rapid und der LASK am Ende ganz oben stehen.

11. Norwegen (31,500)

Europa League:

Bodø/Glimt - Porto (POR/heim), Union St. Gilloise (BEL/auswärts), SC Braga (POR/a), Qarabag Agddam (AZE/h), Manchester United (ENG/a), Besiktas (TUR/h), Maccabi Tel Aviv (ISR/h), OGC Nice (FRA/a)

Conference League:

Molde FK - Larne FC (NIR/h), KAA Gent (BEL/a), Jagiellonia Bialystok (POL/a), APOEL Nikosia (CYP/h), HJK Helsinki (FIN/a), Mlada Boleslav (CZE/h)

ausgeschieden:

Brann Bergen, Tromsø

Das elftplatzierte Norwegen wird Österreich ziemlich sicher bald überholen. Die Skandinavier haben nur zwei Teams in der Ligaphase, Bodø/Glimt und Molde.

Bodø erreichte zu zweiten Mal in der Klubgeschichte das Champions-League-Playoff, war am erstmaligen Königsklasseneinzug gegen Roter Stern Belgrad (SRB) nahe dran, muss aber doch in der Europa League weitermachen. Diese verpasste Molde knapp mit einer Playoff-Niederlage gegen Elfsborg (SWE).

Brann Bergen schaffte in der Quali zur Conference League Aufstiege gegen die Go Ahead Eagles Deventer (NED) und St. Mirren (SC0), der FK Astana (KAZ) sicherte sich aber das Ligaticket im Playoff-Duell. Tromsø konnte Kuopion (FIN) noch biegen, verlor dann aber knapp in der dritten Conference-League-Qualirunde gegen Kilmarnock (SC0).

Zwar gibt es dank nur vier norwegischen Startern ein wenig mehr Punkte für Siege und Unentschieden, aber die aus norwegischer Sicht 0,500 Punkte Vorsprung sind schon sehr wenig, Österreich bräuchte momentan nur einen Sieg und ein Remis mehr als die Skandinavier. Bodø/Glimt hat in der Europa League durchaus einige Brocken erwischt. Molde mag in der Conference-League-Auslosung etwas besser ausgestiegen sein.

Prognose:

Bodø/Glimt hat in der weniger Punkte bringenden Europa League eigentlich eine veritable Champions-League-Gruppe erwischt. Molde hat zwar schlagbare Gegner, aber weniger Spiele.

Insgesamt wird Österreich an den Norwegern vorbeiziehen, alleine schon aufgrund der mehr als doppelten Anzahl an Chancen auf Punkte sollte sich das ausgehen.

Das bringt Platz 11 (Saison 2026/27):

  • Meister im Champions-League-Playoff (=Fixplatz in der Europa League)

  • Vizemeister in Quali-Runde 2 der Champions League

  • Cup-Sieger (oder Liga-Dritter) im Europa-League-Playoff (=Fixplatz in der Europa Conference League)

  • Liga-Dritter bzw. -Vierter in Quali-Runde 2 der Europa League

  • Liga-Vierter bzw. -Fünfter in Quali-Runde 2 der Europa Conference League


12. Österreich (31,000)

Champions League:

Sturm Graz - Stade Brest (FRA/auswärts), FC Brügge (BEL/heim), Sporting CP (POR/h), Borussia Dortmund (GER/a), Girona (ESP/h), LOSC Lille (FRA/a), Atalanta Bergamo (ITA/a) und RB Leipzig (GER/h)

FC Salzburg - Sparta Prag (CZE/a), Stade Brest (FRA/h), Dinamo Zagreb (CRO/h), Feyenoord Rotterdam (NED/a), Bayer Leverkusen (GER/a), Paris St. Germain (FRA/h), Real Madrid (ESP/a), Atlético Madrid (ESP/h)

Conference League:

LASK - Djurgården (SWE/h), Olympia Ljubljana (SLO/a), Cercle Brügge (BEL/h), Banja Luka (BIH/a), Florenz (ITA/a), Vikingur (ISL/h) 

SK Rapid - Basaksehir (TUR/a), FC Noah (ARM/h), Petrocub (MOL/a), Shamrock Rovers (IRL/h), Omonia Nikosia (CYP/a), FC Kopenhagen (DEN/h)

ausgeschieden:

Austria Wien

Über die Veilchen wurde schon alles Wissenswerte gesagt, die anderen Teilnehmer Österreichs spielen Ligaphase.

Sturm Graz wurde beim Champions-League-Comeback aus Topf 4 gezogen, bemessen am Klubkoeffizienten bekamen sie mit Brest das schwächste und mit Girona das viertschwächste Team, allerdings kicken die in Top-5-Ligen. Lille war die viertschwächste Mannschaft in Topf 3, Sporting die zweitbeste. Brügge rangierte auf Platz sieben von neun in Pot zwei, Atalanta war das drittbeste Team. Dafür sind die zwei deutschen Vertreter Vorvor- und Vorletzter in Topf eins, wo aber Barcelona von den Punkten her das schwächste Team war. Immerhin haben die Grazer mit Brügge, Sporting und Girona die Heimspiele gegen eher schwächere Teams, wenn man von sowas auf diesem Niveau überhaupt sprechen kann.

Der FC Salzburg wiederum kennt die Champions League mittlerweile, wird weniger Anpassungsthemen an die höchste Spielklasse haben. Das junge Team wurde aus Topf drei gezogen und hat - zumindest aus den Töpfen drei und vier - eine vergleichsweise angenehme Auslosung erwischt. Prag ist wie Brest ein Königsklassen-unerfahrenes Topf-vier-Team, Dinamo ist vom Klubkoeffizienten so stark wie die Bullen und wäre schlagbar. Auch im Hexenkessel von Rotterdam wird es was zu holen geben. Alles, was gegen die restlichen Gegner an Punkten dazukommt, darf man als Bonus betrachten.

Conference-League-Starter LASK war das zweischwächste Team in Topf eins (von sechs). Der schwedische Auftaktgegner war das vom Klubkoeffizienten elfthöchst gereihte Team. Das zeigt ein bisschen, was die Conference League für eine Liga ist. Erfängt man sich unter Neo-Trainer Markus Schopp, sollten die Athletiker sogar im Heimspiel gegen Cercle noch Favorit sein, nur die Fiorentina steht über den Oberösterreichern. Den Rest muss man schlagen, egal wie tief das Formloch ist.

Der SK Rapid spielt ebenfalls Conference League, hat mit Basaksehir einen schweren Auftakt in Istanbul, in den weiteren Spielen sollte man aber weniger große Probleme haben, zumindest am Papier. Zum Abschluss empfängt man das zweitbeste Team der Conference League, den FC Kopenhagen. Nehmen die Hütteldorfer ihre Topform in den Herbst mit, sollte für sie ein Direkteinzug ins Achtelfinale im Bereich des Möglichen liegen.

Prognose:

Es ist gut möglich, dass Österreich zumindest zwei Teams in eine K.o.-Phase bringt - was viele Bonuspunkte wert wäre.

Der SK Sturm braucht dafür allerdings schon eine sehr, sehr gute Leistung. Summa summarum wäre die Zwischenrunde eine massive Überraschung bei der ersten Königsklassen-Teilnahme seit mehr als zwei Jahrzehnten. Die Kombination aus der Auslosung und der Hoffnung, dass Pep Lijnders mehr defensive Stabilität in die Mozartstädter Hintermannschaft bringt, könnte für Salzburg unter Umständen für die Zwischenrunde reichen, die Chancen stehen jedenfalls höher als beim SK Sturm.

Vermutlich ist der SK Rapid bei der gegenwärtigen Form sogar der heißeste rot-weiß-rote Tipp auf ein Achtelfinale, beim LASK wiederum hängt schlichtweg viel davon ab, wie man sich unter dem neuen Trainer entwickelt.

Das große Ziel muss ob dieser tollen Ausgangslage für Österreich heuer lauten, zumindest Platz 12 zu verteidigen. Als Unterziel darf man ausgeben, die bisherige Rekordpunkteausbeute aus der Saison 2021/22 zu überbieten.

Das bringt Platz 12 (Saison 2026/27):

  • Meister im Champions-League-Playoff (=Fixplatz in der Europa League)

  • Vizemeister in Quali-Runde 2 der Champions League

  • Cup-Sieger (oder Liga-Dritter) im Europa-League-Playoff (=Fixplatz in der Europa Conference League)

  • Liga-Dritter bzw. -Vierter in Quali-Runde 2 der Europa League

  • Liga-Vierter bzw. -Fünfter in Quali-Runde 2 der Europa Conference League


13. Israel (30,625)

Europa League:

Maccabi Tel Aviv - SC Braga (POR/auswärts), Midtjylland (DEN/heim), Real Sociedad (ESP/h), Ajax Amsterdam (NED/a), Besiktas (TUR/a), RFS (LAT/h), Bodø/Glimt (NOR/a), Porto (POR/h)

ausgeschieden:

Maccabi Petah-Tikva, Maccabi Haifa, Hapoel Beer-Sheva

Israel ist nur noch duch Maccabi Tel Aviv im europäischen Bewerb vertreten. Israels Meister flog bereits in der zweiten Runde der Champions-League-Quali gegen FCSB (ROU) raus, sicherte sich dann aber über die Europa-League-Quali eine Ligaphase.

Maccabi Petah-Tikva verabschiedete sich in der 3. Quali-Runde der Conference League gegen CFR Cluj (ROU), Hapoel Beer-Sheva ebendort gegen Mlada Boleslav (CZE), Maccabi Haifa scheiterte gleich zu Beginn an Sabah FK (AZE).

Der einzig verbliebene Vertreter hat eine Auslosung erwischt, die den Verantwortlichen wohl nicht gefallen wird, richtig zu favorisieren ist man wohl nur im Heimspiel gegen RFS (LAT).

Prognose:

Israel wird Österreich nach dieser horrenden Qualifikationsphase kaum gefährlich werden können.

Für die für die wegen des Gazakriegs im Exil spielenden Israelis gilt ähnliches wie für Norwegen: Rot-Weiß-Rot hat eine vielfache Anzahl an Möglichkeiten anzuschreiben. Der geringe Vorsprung Österreichs von gerade mal einem Sieg wird aller Wahrscheinlichkeit mit Saisonverlauf weiter ausgebaut werden.

Das bringt Platz 13 (Saison 2026/27):

  • Meister im Champions-League-Playoff (=Fixplatz in der Europa League)

  • Vizemeister in Quali-Runde 2 der Champions League

  • Cup-Sieger (oder Liga-Dritter) in Quali-Runde 3 der Europa League

  • Liga-Dritter bzw. -Vierter in Quali-Runde 2 der Europa Conference League

  • Liga-Vierter bzw. -Fünfter in Quali-Runde 2 der Europa Conference League


14. Schweiz (29,975)

Champions League:

BSC Young Boys - Aston Villa (ENG/heim), Barcelona (ESP/auswärts), Inter Mailand (ITA/h), Shakhtar Donezk (UKR/a), Atalanta (ITA/h), Stuttgart (GER/a), Celtic (SCO/a), Roter Stern Belgrad (SRB/h)

Conference League:

FC St. Gallen - Cercle Brügge (BEL/a), Florenz (ITA/h), Larne (NIR/a), FC TSC (SRB/h), Guimares (POR/h), Heidenheim (GER/a)

FC Lugano - HJK Helsinki (FIN/h), Mlada Boleslav (CZE/a), FC TSC (SRB/a), Gent (BEL/h), Legia Warschau (POL/a), Pafos (CYP/h)

ausgeschieden:

Servette FC, FC Zürich

Die Schweiz kam aus der Qualifikationsphase gerade noch mit einem blauen Auge davon und bleibt damit ein österreichischer Kontrahent.

Es hätte nicht viel gefehlt, und die Eidgenossen wären nur durch den schwer kriselnden BSC Young Boys im internationalen Herbst vertreten gewesen. Die Berner sind als amtierender Meister aktuell Tabellenletzter in der Schweiz, was sie aber nicht davon abhielt, das Playoff zur Champions League gegen Galatasaray (TUR) zu gewinnen. In der Königsklasse haben sie nun attraktive Gegner. Vielleicht eine Entschädigung für den Umstand, dass das Punkten sehr schwierig werden kann. Eigentlich ist man erst bei den letzten beiden Gegnern irgendwie auf Augenhöhe.

Auch der FC Lugano machte bei der Champions-League-Quali mit. Dort verabschiedete man sich gegen Fernbahce (TUR) gleich mal in die Europa-League-Quali, wo die Tessiner ein enorm wichtiges Elfern gegen Partizan Belgrad (SRB) gewannen. Wären sie dort gescheitert, wäre es im Playoff zur Conference League gegen die KAA Gent und damit gegen einen schwer zu überwindenden Gegner gegangen. So durfte man im Playoff zur Europa League gegen Besiktas (TUR) ran, von dem man deutlich in Richtung Conference League verabschiedet wurde. Dort hat Lugano eine sehr akzeptable Auslosung erwischt.

Der Servette FC hatte bei den Quali-Auslosungen indes enormes Lospech. Die Genfer erwischten zum Auftakt in der Europa-League-Quali gleich den SC Braga (POR), nach dem Scheitern gegen die Portugiesen musste man im Conference-League-Playoff gegen den FC Chelsea (ENG) ran. Zweimal war man knapp dran, zweimal verpasste man die Chance auf die Ligaphase.

Dafür dürfen die Eidgenossen erstmals seit über einem Jahrzehnt wieder den FC St. Gallen im internationalen Herbst begrüßen. Die Espen marschierten von der zweiten Quali-Runde der Conference League in den Hauptbewerb und schalteten dabei im Playoff Trabzonspor (TUR) aus. In der Ligaphase hat das Team rund um Albert Vallci, für Conference-League-Verhältnisse, sehr schwierige Gegner zugelost bekommen.

Der FC Zürich blieb indes in der Conference-League-Quali auf der Strecke. Die Zürcher fingen in Runde zwei an, musste sich in Runde drei aber Vitoria Guimares (POR) klar geschlagen geben.

Prognose:

Auch die Schweiz sollte Österreich von hinten kommend nicht so schnell gefährlich werden, zumindest, wenn sich die Gegner am Papier so verhalten, wie es die Auslosung vermuten lässt. Darüber hinaus müssten die Eidgenossen ja auch noch mehr als einen Punkt aufholen.

Das bringt Platz 14 (Saison 2026/27):

  • Meister im Champions-League-Playoff (=Fixplatz in der Europa League)

  • Vizemeister in Quali-Runde 2 der Champions League

  • Cup-Sieger (oder Liga-Dritter) in Quali-Runde 3 der Europa League

  • Liga-Dritter bzw. -Vierter in Quali-Runde 2 der Europa Conference League

  • Liga-Vierter bzw. -Fünfter in Quali-Runde 2 der Europa Conference League


15. Griechenland (29,500)

Europea League:

PAOK Thessaloniki - Galatasaray (TUR/auswärts), FCSB (ROU/heim), Viktoria Pilsen (CZE/a), Manchester United (ENG/a), RFS (LAT/a), Ferencvaros (HUN/h), Slavia Prag (CZE/h), Real Sociedad (ESP/a)

Olympiakos Piräus - Olympique Lyon (FRA/a), SC Braga (POR/h), Malmö (SWE/a), Glasgow Rangers (SCO/h), FCSB (ROU/a), Twente Enschede (NED/h), Porto (POR/a), Qarabag (AZE/h)

Conference League:

Panathinaikos - Banja Luka  (BIH/a), Chelsea (ENG/h), Djurgården (SWE/a), HJK Helsinki (FIN/h), The New Saints (WAL/a), Dinamo Minsk (BLR/h)

ausgeschieden:

AEK Athen

Knapp hinter den Schweizern folgt Griechenland, das drei von vier Teams in den Bewerben hat und damit mit Sicherheit Österreichs schärfster Kontrahent in dieser Aufzählung sein wird.

Einzig AEK Athen ging auf dem Weg in eine Ligaphase verloren. Die Hauptstädtern blamierten sich gegen Rapid-Gegner FC Noah (ARM) in der dritten Conference-League-Qualirunde. 

PAOK Thessaloniki spielt als in der Champions-League-Quali gescheiterter Meister in der Europa League und hat eine Auslosung, die die Zwischenrunde möglich erscheinen lässt.

Schwieriger wird es für Olympiakos Piräus. Als Sieger der Conference League 2023/24 durfte man die Quali zur Europa League überspringen und hat dort eine durchaus unangenehme Auslosung erwischt.

Ganz wichtig für die Griechen war es, Panathinaikos in einen Hauptbewerb durchgebracht zu haben. Die Athener starteten eigentlich in der Europa-League-Quali, scheiterten dort in Runde drei aber in einem historischen Elfmeterschießen mit 12:13 an Ajax Amsterdam. Also ging es im Playoff zur Conference League gegen das harte Los RC Lens weiter. Dort behielt Panathinaikos aber knapp die Oberhand, als Belohnung gab es eine sehr machbare Ligaphasen-Auslosung.

Prognose:

Ersten Simulationen von "Opta" zufolge sind die Griechen deutlicher Favorit auf Rang elf in der heurigen Fünfjahreswertung.

Tatsächlich könnte es für Österreich schwierig werden, die Hellenen aufgrund ihres Viererdivisors sowie der guten Chancen all ihrer Vertreter, eine K.o.-Runde zu erreichen und damit viele Bonuspunkte abzustauben, hinter sich zu halten.

Das bringt Platz 15 (Saison 2026/27):

  • Meister in der zweiten Qualifikationsrunde zur Champions League

  • Vizemeister in Quali-Runde 2 der Champions League

  • Cup-Sieger (oder Liga-Dritter) in Quali-Runde 3 der Europa League

  • Liga-Dritter bzw. -Vierter in Quali-Runde 2 der Europa Conference League

  • Liga-Vierter bzw. -Fünfter in Quali-Runde 2 der Europa Conference League


16. Dänemark (29,325)

Europea League:

FC Midtjylland - Hoffenheim (GER/heim), Tel Aviv (ISR/auswärts), St. Gilliose (BEL/h), FCSB (ROU/a), Eintracht Frankfurt (GER/h), Porto (POR/a), Ludogorets (BUL/a), Fenerbahce (TUR/h)

Conference League:

FC Kopenhagen - Jagiellonia Bialystok (POL/h), Betis Sevilla (ESP/a), Basaksehir (TUR/h), Dinamo Minsk (BLR/a), Heart of Midlothian (SCO/h), SK Rapid (AUT/a)

ausgeschieden:

Brøndby IF, Silkeborg IF

Die Dänen hatten im Quali-Sommer zwei bittere Verluste zu beklagen, jetzt könnte es für sie gegen Österreich schwierig werden.

Brøndby und Silkeborg schieden in der dritten Qualirunde der Conference League gegen Legia Warschau (POL) bzw. Gent (BEL) aus, wobei Silkeborg zuvor noch das Fangnetz Europa-League-Quali bereits in Runde zwei gegen Molde (NOR) ungenutzt ließ. Insgesamt liegt Dänemark 1,625 Punkte hinter Österreich, braucht also drei Siege und ein Remis, um nach vorne zu kommen.

Der FC Midtjylland kämpfte sich in der Champions-League-Quali immerhin ins Playoff vor, scheiterte dort aber an Slovan Bratislava. In der Europa League verheißt die Gegnerschaft des dänischen Meisters nicht unbedingt viele Punkte.

Diese wird wohl der FC Kopenhagen einfahren müssen, wollen die Dänen ein ernsthaftes Wort um die Top-15 mitreden. Der dänische Rekormeister marschierte mit etwas Glück durch drei Runden der Conference-League-Qualifikation und hat in der Ligaphase eine der schwierigeren Auslosungen erwischt.

Prognose:

Es gilt im Falle Dänemarks im Endeffekt dasselbe wie bei den anderen Nationen, die knapp hinter Österreich liegen: Die schiere Masse an Möglichkeiten zu punkten spricht für Österreich.

Der Viererdivisor wird den Dänen im Rennen mit Rot-Weiß-Rot nicht viel bringen, wenn Midtjylland und Kopenhagen in ihren jeweiligen Bewerben nicht relativ weit kommen.

Das bringt Platz 16 (Saison 2026/27):

  • Meister in der zweiten Qualifikationsrunde zur Champions League

  • Cup-Sieger (oder Liga-Dritter) in Quali-Runde 2 der Europa League

  • Liga-Dritter bzw. -Vierter in Quali-Runde 2 der Europa Conference League

  • Liga-Vierter bzw. -Fünfter in Quali-Runde 2 der Europa Conference League


17. Schottland (28,500)

Champions League:

Celtic - Slovan Bratislava (SVK/heim), Borussia Dortmund (GER/auswärts), Atalanta (ITA/a), Leipzig (GER/h), FC Brügge (BEL/h), Dinamo Zagreb (CRO/a), BSC Young Boys (SUI/h), Aston Villa (ENG/a) 

Europea League:

Rangers - Malmö (SWE/a), Lyon (FRA/h), FCSB (ROU/h), Piräus (GRE/a), Nizza (FRA/a), Tottenham (ENG/h), Manchester United (ENG/a), St. Gilliose (BEL/h)

Conference League:

Heart of Midlothian -  Dinamo Minsk (BLR/a), Omonia Nikosia (CYP/h), Heidenheim (GER/h), Cercle Brügge (BEL/a), Kopenhagen (DEN/a), Petrocub (MDA/h)

ausgeschieden:

Kilmarnock, St. Mirren

Mit 28,500 Punkten hat Schottland als 17. 2,500 Punkte Rückstand auf Österreich, aber nur drei Pferde im Stall.

Wie gewohnt scheiterten alle nicht aus Glasgow kommenden schottischen Klubs krachend in der Qualifikation: Klimarnock immerhin erst im Playoff zur Conference League an Kopenhagen (DEN), St. Mirren blieb in der dritten Runde an Brann Bergen (NOR) hängen.

Heart of Midlothian stieg im Playoff zur Europa League ein und verlor sich dort gegen Viktoria Pilsen (CZE) in die Conference League. Dort wird für den aktuellen schottischen Tabellenletzten wenig zu holen sein.

Celtic steht als Meister dank Fixticket in der Champions League und hat sogar eine Auslosung erwischt, die einige Punkte zulässt.

Die Rangers haben nach einem Scheitern im Liga-Weg der CL-Quali eine Klasse weiter drunter vor allem hinten raus schwere Gegner.

Prognose:

Wie stark die Schotten Österreich gefährden können, wird wie immer von den beiden Glasgower Teams abhängen.

Realistischerweise werden aber weder Celtic noch die Rangers in ihrem jeweiligen Bewerb große Sprünge machen. Die dritte schottische Kraft, die heuer Heart of Midlothian heißt, ist normalerweise nur Kanonenfutter.

Heuer dürfte den Schotten ihre Abhängigkeit von den beiden Mannschaften aus Glasgow erstmals zum Verhängnis werden. Es wird prognostiziert, dass sie am Ende der Saison deutlich außerhalb der Top-15 landen werden.

Das bringt Platz 17 (Saison 2026/27):

  • Meister in der zweiten Qualifikationsrunde zur Champions League

  • Cup-Sieger (oder Liga-Dritter) in Quali-Runde 2 der Europa League

  • Liga-Dritter bzw. -Vierter in Quali-Runde 2 der Europa Conference League

  • Liga-Vierter bzw. -Fünfter in Quali-Runde 2 der Europa Conference League


Fazit: Da geht was

Polen und der Rest hat dann mehr als vier Punkte Rückstand.

Österreich ist summa summarum nach vorne eigentlich auf Platz 11 limitiert. Nächstes Jahr startet man sowieso von Rang 13 aus der Vorsaison aus, das bedeutet, dass sich auch der Meister (sehr wahrscheinlich) durch die Quali mühen muss. Die Salzburger haben noch eine kleine Chance, jenes Team mit dem höchsten Klub-Koeffizienten des Meisterwegs der nächsten CL-Quali zu werden und so eine Wildcard für die Königsklasse zu bekommen. Dazu müssen sie aber erstmal wieder österreichischer Meister werden.

Die jetzt erspielten Punkte zählen für die Spielzeit 2025/26. Es wird notwendig sein, zu punkten. Schon die Saison 2021/22 (6,700) war eine gute, die Rekordsaison 2021/22 (10,400) fällt aber auch bald einmal hinaus. Die letzten beiden Spielzeiten erkickte man gemeinschaftlich unter fünf Punkten, in der aktuellen Saison sind es schon 4,200.

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