Angesichts starker Gegner wie Paris Saint-Germain, OSC Lille und der Fiorentina wäre es aus österreichischer Sicht vermessen gewesen, in dieser Europacup-Woche auf viele Punkte zu spekulieren. Eine dicke Null mit einem Gesamtscore von 3:16 Toren sorgt dann aber doch ein weiteres Mal für bittere Ernüchterung.
Auch für die UEFA-Fünfjahreswertung bedeutet das nichts Gutes. Eine kurze Zusammenfassung: Ausgangsposition für die Saison 2024/25 war Platz 13. Nach einigen Erfolgen gelang erst letzte Woche der Sprung auf Rang 11. Jetzt steht man wieder da, wo man angefangen hat - es ist ein enges Rennen, in dem Österreich immer wieder auf die Bremse steigt.
So steht es in der Fünfjahreswertung:
Die Türkei auf Platz 10 ist über die letzten Jahre enteilt, Österreich befindet sich derzeit in einem Dreikampf mit Norwegen und Griechenland.
Norwegen:
Teams: Bodø/Glimt (Europa League), Molde FK (Conference League)
Die Skandinavier waren über die letzten beiden Europacup-Saisonen deutlich erfolgreicher als die heimischen Vertreter. Mit Blick auf diese Spielzeit hat Österreich noch knapp die Nase vorne, das könnte sich aber schon kommende Woche ändern: In der Conference League trifft Molde FK auf Mladá Boleslav aus Tschechien, der Sieger steht mit großer Wahrscheinlichkeit in der Play-Off-Runde. Wieder einmal gut verkauft hat sich Bodø/Glimt, voll gepunktet wurde in der Europa League gegen Braga, Porto und Beşiktaş. Trotzdem ist rechnerisch noch alles möglich, derzeit liegt der Verein auf einem Playoff-Platz. Die nächsten Gegner sind Maccabi Tel-Aviv und OGC Nizza, beide stehen im Jänner stark unter Druck.
Griechenland:
Teams: PAOK (Europa League), Olympiakos Piräus (Europa League), Panathinaikos (Conference League)
Es ist gut möglich, dass alle drei verbliebenen griechischen Vertreter in die K.O.-Runde einziehen. PAOK konnte zuletzt zwei Siege in Folge verbuchen, mit drei Punkten gegen Slavia Prag am nächsten Spieltag wäre das Playoff-Ticket so gut wie gelöst, im letzten Spiel wartet Real Sociedad. Olympiakos Piräus musste überhaupt erst eine Niederlage hinnehmen und hat noch ein Duell mit Qarabağ offen, auch der direkte Aufstieg ist noch in Reichweite. Panathinaikos wäre schon mit einem Punkt gegen Dinamo Minsk am letzten Spieltag fix im Playoff.
Während Norwegen am vergangenen Spieltag 0,75 Punkte verbucht hat, waren es bei Griechenland sogar 1,25. Österreich bleibt punktelos und verliert damit Boden.
Gut möglich, dass damit schon eine Vorentscheidung gefallen ist. Die besten Karten auf ein europäisches Frühjahr hat der SK Rapid, auch wenn den Hütteldorfern gerade etwas die Luft ausgeht. Ein Sieg gegen Kopenhagen (Donnerstag, 21 Uhr im LIVE-Ticker) wäre Gold wert, zumindest das Playoff hat man aber sowieso sicher. Für den LASK geht es kommende Woche gegen Víkingur nur mehr um moralische Schadensbegrenzung, sportlich sind die Linzer derzeit unberechenbar.
Auch Red Bull Salzburg und Sturm Graz machen im Jänner aller Voraussicht nach ihre letzten Europacup-Spiele, ausnahmslos als klare Außenseiter. Was ist die Devise für die verbleibenden Duelle?
Die Türe schließen
Im Dreikampf stehen die Karten schlecht, trotzdem sollten Norwegen und Griechenland auch in der kommenden Saison in Reichweite bleiben. Aus österreichischer Sicht muss man sich nach hinten orientieren. Zwischen den Rängen 11 und 14 ähnelt sich die Verteilung der europäischen Startplätze, dahinter wird es schnell trist.
Erster Verfolger ist Schottland mit 1,3 Punkten Rückstand. Beim aktuellen Stand der Dinge stünde Celtic Glasgow im CL- und Hearts im Conference-Playoff, die Rangers wären in der Europa League fix aufgestiegen.
Danach kommt die Schweiz: Die Young Boys sind in der Champions League sieglos, St. Gallen hat in der Conference League nur mehr Außenseiterchancen auf das Playoff, dafür liegt Lugano in der Tabelle vor Rapid.
Für Dänemark überwintert Kopenhagen in der Conference League, Midtylland kämpft noch um das EL-Playoff.
Mit dem ein oder anderen Erfolgserlebnis wäre Österreich auf der sicheren Seite, wo und wann das gelingen soll, ist derzeit aber fraglich.