Sturm, Salzburg, LASK, Rapid, Austria: Die Wege ins neue Europa
Alles neu macht die Saison 2024/25. Champions- und Europa League werden aufgestockt, die Conference Leaue auch, aber anders. Drei Gruppenphasen sind einmal fix. 90minuten zeigt den aktuellen Stand auf und wer wann wo mit der Quali beginnt.
Österreich hat die Spielzeiten 2018/19-2022/23 auf dem zehnten Platz abgeschlossen. Rang 13 aus den Saisonen 2019/20 bis inklusive 2023/24 ist bereits fix. Die 2024/25 erkickten Punkte zahlen auf den Europacup-Zugang ab 2026/27 ein. Österreich geht als 13. in die kommende Saison und hat einerseits weiterhin fünf Starter, andererseits aber einiges an Rückstand auf den Champions League-Fixplatz 10. Die Tschechische Republik liegt in Zukunft 6.750 Punkte vorne, die Türkei 6.800. Der fünfte Startplatz ist ab Rang 16 weg. Hierbei ist der Vorsprung minimal. Auf Schottland hat man aktuell gerade einmal 0.500 Zähler Vorsprung, Griechenland rückt durch den Conference-League-Sieg von Olympiakos Piräus knapper hinter Österreich auf Rang 17, Dänemark hat Platz 16 inne (und Rot-Weiß-Rot 0.475 Punkte Vorsprung).
Alles anders
Die Europacup-Bewerbe werden ab 2024/25 anders organisiert. Alle drei Bewerbe werden in einer Ligaphase mit je 36 Vereinen ausgespielt. Im neuen Format werden die Teams in der neuen Gruppenphase acht Spiele (Conference League: 6 Spieltage) absolvieren. Sie werden nicht wie bisher zweimal auf jeden der drei Gegner treffen (zuhause und auswärts), sondern Partien gegen acht unterschiedliche Klubs austragen. Jeder Verein wird vier Heim- sowie vier Auswärtsspiele haben. Um die verschiedenen Gegner zu ermitteln, werden die Teams zunächst in vier verschiedene Lostöpfe eingeteilt. Für die weitere Aufteilung wird der UEFA-Klubkoeffizient herangezogen. Jedes Team trifft anschließend auf zwei Mannschaften aus jedem Topf, wobei pro Topf ein Spiel zuhause und eines auswärts ausgetragen wird. Nach Abschluss erreichen die acht bestplatzierten Mannschaften das Achtelfinale. Die Mannschaften auf den Plätzen 9 bis 24 spielen in einer zusätzlichen Play-off-Runde um den Einzug in die K.o.-Phase. Die Mannschaften auf den Plätzen 25 bis 36 scheiden aus dem Europapokal aus. Das gilt für alle drei Bewerbe gleich, also gibt es die Verschränkung wie bisher - Umstieg von CL in EL bzw. EL in CO - nicht mehr.
Die Berechnung der Fünfjahreswertungs-Punkte für Siege bleibt gleich. Ein Sieg zählt in der Ligaphase 2 Punkte, dividiert durch die Anzahl der in die Saison gestarteten Vereine, ein Remis 1 Punkt. Sprich: Gewinnt Sturm ein Spiel, bekommt Österreich 0.400 Punkte, bei einem Unentschieden 0.200. In der Qualifikation zählt alles die Hälfte, also 0.200 bzw. 0.100. Bonuspunkte gibt es nur für die Vereine, die im Playoff zur Conference League ausscheiden. In den Gruppenphasen gibt es dann garantierte Bonuspunkte, je nach Endplatzierung. In der Champions League bekommt etwa der Erste 12 Punkte, ab Rang 25 (also die ausgeschiedenen) 8. In der EL reicht die Range von 6 bis 0.250, die CO von 4 bis 0.125. Für die Teilnahme an der Gruppenphase der EL und CO gibt es ein garantiertes Minimum für die Vereine (3 bzw. 2,5). Dieses wird aber nicht zu den in der Ligaphase tatsächlich erreichten Punkten hinzugezählt oder für die Berechnung des Verbandskoeffizienten nicht berücksichtigt. Diese Bonuspunkte werden auch für die Berechnung des Verbandskoeffizienten berücksichtigt. Kurz gesagt: Siege, Unentschieden und KO-Phasen zahlen auf den Verbandskoeffizienten, also die Fünfjahreswertung ein, die Ligapunkte auf den Vereinskoeffizienten.
Für das Erreichen des Achtel-, Viertel- und Halbfinales sowie des Endspiels werden den Vereinen pro entsprechende Runde 1,5 Bonuspunkte in der Champions League, 1 Bonuspunkt in der Europa League sowie 0,5 Bonuspunkte in der Conference League gutgeschrieben.
Die Wege nach Europa
in allgemeiner Blick auf die Gruppenphasen: Der Meister geht tritt gleich in der Champions Leaue-Ligaphase an, der Ligazweite startet in der zweiten Qualifikationsrunde im Ligaweg. Der Drittplatzierte "erbt" den Cupsieger-Platz im Playoff zur Europa League, ist also fix in der Ligaphase der Conference League. Der Ligavierte tritt in der zweiten Qualirunde zur EL an. Der Sieger des ligainternen Europacup-Playoffs tritt in der zweiten ECL-Qualirunde an. Macht zusammen einmal auf jeden Fall zwei Ligaphasen – einmal Champions League, einmal Conference League. Schauen wir uns das Ganze im Detail an:
Der SK Sturm spielt Champions League. Die Blackies sind gemeinsam mit Stade Brest das schlechteste Team und werden aus Topf 4 gezogen.
Red Bull bzw. FC Salzburg hat Glück: Durch den Europa-League-Sieg von Atalanta Bergamo wird ein EL-Fixplatz frei. Den bekommt Benfica Lissabon und springt direkt aus der dritten Qualirunde in die Ligaphase, Salzburg rückt aus der zweiten nach und hat ein fixes Europacup-Ticket. In Runde drei warten auf den gesetzten Vizemeister Kaliber wie Twente Enschede, Union Saint-Gilloise und die Sieger aus den Duellen zwischen Partizan Belgrad, Dynamo Kyiv, FC Lugano und Fenerbahçe. Im Playoff ist die Setzung offen. Verlieren die Salzburger das Drittrundenspiel, geht es in die Europa League-Ligaphase. Dort zählt man zu den Teams mit einem eher hohen Quotienten und wird vermutlich in Topf 2 landen.
Der LASK tritt im Playoff zur Europa League an und wäre dort relativ sicher gesetzt. In der Ligaphase ist Topf 2 recht wahrscheinlich. Scheiden die Athletiker aus, geht es in die Conference League, da wird man auch zu den eher höher gereihten Teams gehören.
Der SK Rapid tritt mit 18 anderen Klubs in der 2. Qualifikationsrunde zur Europa League an. Die Hütteldorfer sind gesetzt, mögliche Gegner sind Kilmarnock aus Schottland oder Wisla Kraków. Bereits in der dritten Runde kann es gegen andere Kaliber gehen, wenn sich die Setzung nicht ausgeht. Mögliche Gegner sind Viktoria Plzen oder Ajax Amsterdam. In einem möglichen Playoff vermeidet man Brocken aus den absoluten Topnationen, es können aber auch die Verlierer von Q3 im Meisterweg der Champions League sein.
Verliert Rapid in der 2. Qualirunde, geht es in der dritten der Conference League-Qualifikationsrunde weiter. Scheidet man hier aus, war's das mit einem grün-weißen Europacup-Herbst. Verlieren die Hütteldorfer in EL-Q3, ist man im Playoff der Europa Conference League.
Der letzte, noch zu vergebende Startplatz geht an die Wiener Austria - man spielt in der zweiten Qualifikationsrunde der Conference League. Dabei sind die "Veilchen" gesetzt, ein namhafter Gegner wird ihnen im ersten Duell erspart bleiben. Wie es danach weitergeht, ist noch nicht vorhersehbar.
Wie sind die Chancen nun auf viele Punkte in der Fünfjahreswertung? Mit drei fix vertretenen Vereinen eigentlich gar nicht so schlecht.
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