Fanrekord in der Bundesliga [Zuschauer:innencheck Bundesliga, 21. Runde]
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Fanrekord in der Bundesliga [Zuschauer:innencheck Bundesliga, 21. Runde]

Der Grunddurchgang nähert sich seinem Ende, zum Abschluss verzeichnet die Bundesliga einen Zuschauer:innen-Rekord.

+ + 90minuten.at PLUS - Ein Zuschauer:innencheck von Daniel Sauer + +

 

Die Bundesliga hat sich vor der 21. Runde einen Rekord gewünscht und sie hat ihn bekommen. Insgesamt 64.803 Fans waren bei den sechs Partien am Sonntag in den Stadien - mehr als an jedem anderen Spieltag der Saison 2022/23 und überhaupt seit der Liga-Aufstockung von zehn auf zwölf Teams im Jahr 2018. Der letzte Höchstwert liegt schon einige Zeit zurück: Im Februar 2020 waren 58.679 Fans dabei. Diese Entwicklung stimmt optimistisch für die Meisterrunde, sofern der Wiener Austria der Einzug noch gelingt. Für die Vereine im Abstiegskampf bleibt zu hoffen, dass es wie im Vorjahr gelingt, die Fans in höchster Not doch noch zu mobilisieren.

Auf den Allzeit-Rekord fehlt dann aber doch noch einiges: Bei Heimspielen von Wacker Innsbruck, RB Salzburg, Austria Kärnten, Rapid Wien und LASK waren im April 2008 insgesamt 83.921 Fans in den Stadien.

 

Ergebniskorrekturen in Wolfsberg und Klagenfurt

Auch unter dem neuen Hauptübungsleiter Manfred Schmid kommt der WAC nicht in die Gänge, das Warten auf den ersten Heimsieg im Jahr 2023 wird um zumindest einige Wochen verlängert. Bei der 0:1-Niederlage gegen Austria Lustenau waren 3.076 Fans zugegen – das ist auf den ersten Blick angesichts der düsteren Lage eigentlich gar nicht so schlecht: Beim Cup-Viertelfinale gegen Rapid waren es 3.021 Zuschauer:innen, gegen andere Abstiegskandidaten wie Ried und Hartberg im Herbst sogar unter 3.000. Leicht aufgebessert wurden die Zahlen mit einer Ticketaktion für Schüler:innen. Gesamt gesehen ist die Entwicklung beim WAC aber schon besorgniserregend: Im Vergleich zum Jahr 2019 fehlen pro Spiel mehrere hundert bis mehrere tausend Fans. Der letzte Vergleich mit Lustenau führt zurück ins Jahr 2012, damals waren 2.157 Zuschauer:innen beim Zweitligaspiel in Kärnten.

Bei der Austria Klagenfurt hat man eine neue Zielgruppe für sich entdeckt: Eishockey-Fans. Für Abo-Besitzer:innen des KAC gab es eine ordentliche Ermäßigung auf Tickets für das Spiel gegen Hartberg, das Angebot galt auch für die eigenen Stammgäste. Wirklich viel gebracht haben dürfte es aber nicht, 3.692 Fans sind kein wirklicher Ausreißer nach oben. Mit einem knappen Sieg gegen die Steirer bleiben aber immerhin die Chancen auf die Meistergruppe intakt, dort würden dann auch bessere Zuschauer:innenzahlen winken. Eine kleine Steigerung zum Vorjahr lässt sich immerhin erkennen, beim letzten Heimspiel gegen Hartberg waren nur 3.129 Fans dabei.

 

Kellerduell in Altach und ein Rekord in Graz

Dass vor der Punkteteilung im Abstiegskampf noch nicht viel entschieden ist, zeigen die Zuschauer:innenzahlen in Altach. Im Mai 2022 waren beim Spiel gegen die SV Ried 7.517 im Stadion – über 3.000 mehr als bei derselben Begegnung am Sonntag. Damals standen sich wie auch gestern Letzter und Vorletzter gegenüber - der drohende Gang in die 2. Liga ist Mitte März aber offensichtlich noch kein mobilisierender Faktor für die Fans. Die 4.271 Zuschauer:innen vom Sonntag liegen im unteren Mittelfeld der Altacher Statistik, beim letzten Heimspiel gegen die WSG Ende Februar waren 400 weniger da.

Auch Sturm Graz legt bei den Zuschauer:innenzahlen vor der Meistergruppe noch einmal nach: Gegen die Wiener Austria wurde der eigene Saisonrekord noch einmal übertroffen. Mit 16.364 Fans waren um knapp 800 mehr da, als beim Spiel gegen Rapid - in den kommenden Monaten sollte man die Zahlen aber sowieso noch einige Male nach oben korrigieren können. Historisch war das Spiel auch: Zumindest in den letzten Jahrzehnten waren bei einem Heimspiel von Sturm Graz gegen Austria Wien nie mehr als 15.400 Fans dabei, diesen Wert konnte man am Sonntag klar überbieten.

 

Der LASK rückt an Rapid heran

Ein paar Rechnungen zum neuen LASK-Stadion: Am Sonntag waren beim Topspiel zwischen dem LASK und Red Bull Salzburg 18.000 Fans vor Ort. Das sind mehr, als bei den letzten drei Heimspielen gegen die „Bullen“ zusammen. Gemeinsam mit dem Eröffnungsspiel gegen Lustenau waren in den letzten beiden LASK-Heimspielen mehr Fans im Stadion, als bei den sechs Ligapartien davor. Für Verein und Liga ist die Raiffeisen-Arena jedenfalls ein Gewinn, es bleibt nur zu hoffen, dass Diskussionen um Ticketangebote und -Preise der Vergangenheit angehören.

Beim Spiel gegen Red Bull Salzburg vor einer Woche müssen einige Rapid-Fans wieder auf den Geschmack von Fußball im Stadion gekommen sein. Zwar waren nicht wieder über 24.000 Zuschauer:Innen da, aber zumindest noch 19.400 und damit deutlich mehr, als in den letzten Heimspielen – Derby ausgenommen. Und das gegen die WSG Tirol, die im sonst kein Publikumsmagnet ist. Trotzdem war es nur das am zweitbesten besuchte Duell mit der WSG, im Februar 2020 waren sogar 22.800 Fans dabei.

Entscheidungsspiele

Während einige Vereine noch um ihr Ticket für die Meistergruppe zittern müssen, geht es bei anderen vorerst nicht mehr um viel. Das Heimspiel von Red Bull Salzburg gegen Altach fällt ebenso in die zweite Kategorie, wie das der SV Ried gegen den WAC. Auch beim Spiel zwischen Hartberg und dem LASK gibt es für beide Seiten vorerst nicht viel zu gewinnen. Anders schaut es bei der WSG Tirol aus, die sich zuhause gegen Sturm Graz noch in die Meistergruppe spielen könnte. Ähnlich geht es der Klagenfurter Austria, die in Vorarlberg gegen Lustenau antritt. Das Topspiel der Runde ist klarerweise das Wiener Derby, der Gastgeber – die Wiener Austria – braucht vermutlich einen Sieg, um sicher in der oberen Tabellenhälfte zu bleiben.

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