Eine unangenehme Ausgangslage [Fünfjahreswertung]
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Eine unangenehme Ausgangslage [Fünfjahreswertung]

Salzburg bekommt es in der Europa League Zwischenrunde mit der AS Roma und José Mourinho zu tun. Dringend benötigte Punkte wird man sich hart erarbeiten müssen.

+ + 90minuten.at PLUS - Von Daniel Sauer + 

 

Wohin geht die Reise für Österreich in der UEFA-Fünfjahreswertung? Nach Rom, kommende Woche – das wäre die einfachste Antwort auf die Frage. Dann entscheidet sich, ob der einzige verbliebene heimische Vertreter - Red Bull Salzburg - auch weiterhin Punkte sammeln darf, eine gute Ausgangslage sollte man sich aber ohnehin schon im Heimspiel am Donnerstag schaffen.

Nachdem Sturm Graz und Austria Wien schon nach der Gruppenphase die Segel streichen mussten, läuft Österreich Gefahr, aus den Top 10 zu rutschen – damit würde auch der Fixplatz in der Champions League Gruppenphase wackeln. Salzburg ist als Absteiger aus der Champions League für die Zwischenrunde der Europa League qualifiziert. Dort trifft das Team von Matthias Jaissle jetzt auf José Mourinho und die AS Roma, keine einfache Aufgabe.

Vor Österreich liegt derzeit Schottland auf Platz neun, das nach der Gruppenphase nicht mehr international dabei ist. Davon abgesehen sind aber einige Länder weiterhin gut aufgestellt, es bleibt also spannend.

 

Belgien: Quartett im Rennen und Losglück

Die belgischen Vertreter spielen bisher eine starke Europacup-Saison und wurden dafür in den Auslosungen belohnt. In der Champions League trifft der FC Brügge im Achtelfinale auf Benfica – kein leichter Gegner, aber angesichts der Alternativen Manchester City, Bayern München und Real Madrid eher erträglich. In der Liga bleibt im Jahr 2023 noch Luft nach oben, in sieben Pflichtspielen gab es fünf Unentschieden und erst einen Sieg. Anders als Salzburg ist der Europa League Vertreter Union Saint-Gilloise schon fix im Achtelfinale dabei. Gegen wen es dort geht, steht noch nicht fest. Auch in der Conference League stehen zwei belgische Vereine in der Zwischenrunde vor lösbaren Aufgaben: KAA Gent mit Salzburg-Leihgabe Piatkowski trifft auf Qarabağ Ağdam, Anderlecht auf Ludogorez Rasgrad.

Belgien hat Österreich schon überholt, belegt jetzt Platz acht und wird diesen auch halten können.

 

Türkei als neuer Verfolger

Eigentlich liegt Serbien derzeit auf Platz 11 und damit unmittelbar hinter Österreich. Nach dem Gruppen-Aus von Roter Stern Belgrad bleibt mit Partizan aber nur mehr ein Vertreter über. In der Conference League geht es gegen Sheriff Tiraspol. Deutlich interessanter wird die Türkei, die aktuell noch mehrere Zähler Rückstand hat. Insgesamt vier Teams sind dort noch in Bewerben dabei, als einziger Verein durch eine Zwischenrunde muss Trabzonspor in der Conference League gegen Basel.

Fenerbahçe ist in der Europa League für das Achtelfinale qualifiziert, Başakşehir und Sivasspor in der Conference League. Nach der Erdbebenkatastrophe vor einer Woche wurde der Spielbetrieb in der Süper Lig vorerst eingestellt, internationale Begegnungen sollen aber stattfinden können. Die UEFA plant Schweigeminuten und Beistandsbekundungen.

 

Nicht mehr viel zu holen

Wirklich weit nach vorne kann es für Österreich gar nicht mehr gehen: Belgien ist davongezogen, Schottland kann sich zwar nicht mehr wehren, für eine Aufholjagd müsst Salzburg aber weit kommen. Ziel sollte eher eine Art Schadensbegrenzung sein – mit guten Auftritten kann man zumindest Serbien und die Türkei auf Distanz halten.

Letztendlich wird die Europacup-Saison 2022/23 aus Fünfjahreswertungs-Sicht nicht besonders positiv in Erinnerung bleiben, es ist die schlechteste seit mehreren Jahren. Bisher wurden 4.500 Punkte gesammelt und damit nicht einmal halb so viele wie im - sehr erfolgreichen - Vorjahr.

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