2. Liga: Die Auf- und Abstiegsszenarien [Faktencheck]
Das Ständig Neutrale Schiedsgericht hat entschieden: Ostliga-Meister SV Stripfing darf in die 2. Liga aufsteigen. Damit gibt es nun drei Absteiger, falls Schwarz-Weiß Bregenz die Westliga gewinnt.
+ + 90minuten.at PLUS - Ein Faktencheck von Georg Sander + +
Während die meisten Augen Fußballösterreichs auf den ersten möglichen Meister, der nicht Salzburg heißt, blicken, der Rest den Titelkampf in der 2. Liga begeisternd verfolgt, ereignete sich heute ein Aufreger. Das Ständig Neutrale Schiedsgericht widersprach dem erstinstanzlichen Senat 5 sowie dem Protestkomitee und erteilte Regionalliga Ost-Meister SV Stripfing die Zulassung zur 2. Liga. Ganz überraschend ist das nicht, wurde den Niederösterreichern doch bereits für 2022/23 Zweitklassigkeit attestiert – in erster Instanz wohlgemerkt.
Aufgrund der Entscheidung könnte es nun doch drei Absteiger aus der 2. Liga geben. Oder zwei, wenn Bregenz den Aufstieg verpasst.
Spannung im Tabellenkeller
Im Keller des österreichweiten Fußballs ist es derzeit denkbar eng. Drei Runden vor Schluss könnte sogar der SV Lafnitz noch absteigen. Vom Tabellenletzten, den Young Violets, bis zu den achtplatzierten Steirern beträgt der Abstand acht Punkte. Insgesamt können noch neun Teams der 2. Liga in die Drittklassigkeit absteigen – sofern es tatsächlich drei Absteiger geben sollte. Die Sachlage ist klar: Wer in der Regionalliga 1. oder 2. ist und über eine Zulassung für die 2. Liga verfügt, darf aufsteigen.
Leseempfehlung:
Stripfing hat die Regionalliga Ost gewonnen. In der Regionalliga Mitte sind noch vier Runden ausständig. Der DSV Leoben führt die Tabelle mit 63 Punkten vor den LASK Amateuren an (59 Punkte). Sogar WSC Hertha Wels hat noch theoretische Titelchancen, auch wenn man mit 53 gleich zehn Zähler Rückstand hat. Die Zulassung für einen Aufstieg haben alle drei. Komplexer ist es in der Regionalliga West. Vier Spieltage vor Schluss liegen Hohenems und Bischofshofen punktegleich mit Schwarz-Weiß Bregenz an der Spitze (je 11), dahinter lauert Kufstein mit 10 Zählern. Sollten die Bregenzer Erster oder Zweiter werden, kehrt der Klub in den österreichweiten Fußball zurück.
Komplizierte Verhältnisse
Verpassen die Bregenzer den Aufstieg, kommt es zum großen Aufatmen bei jenem Klub, der auf Rang 14 steht. Denn dann würden logischerweise nur zwei Klubs absteigen. Kompliziert wird es, wenn die LASK Amateure Leoben noch überholen. Laut Bestimmungen dürfen nur drei Amateurteams in der 2. Liga spielen. Mit den Young Violets, Sturm und Rapid II gibt es bereits drei. Die schlechtplatzierteste Zweitvertretung muss dann ein Playoff gegen das aufstiegsberechtigte Amateurteam spielen, mit Hin- und Rückspiel. Diese Regelung greift ungeachtet des Tabellenplatzes, so lange es nicht ein Abstiegsplatz ist. Sprich: Würden die drei genannten Vereine auf den Plätzen 1-3 liegen, könnte der Dritte absteigen.
Wenn die LASK-Amas das Playoff verlieren, dann geht laut Auf- und Abstiegsbestimmungen zwischen der 2. und 3. Leistungsstufe, die der ÖFB regelt, das Aufstiegsrecht geht auf das nächste Nicht-Amateurteam über.
Zurück zur Realität. Es gibt drei Absteiger, wenn Bregenz und Leoben/Wels die zwei weiteren Tickets Richtung 2. Liga lösen. Es gibt zwei Absteiger, wenn die Vorarlberger nicht Erster oder Zweiter werden.
Hinweis: In der ursprünglichen Version lautete die Headline "2. Liga: Ein, zwei oder drei Absteiger möglich" und das wurde in weiterer Folge auch hergeleitet. Das ist inhaltlich nicht richtig, ein Passus aus den Auf- und Abstiegsregelungen des ÖFB (§ 5 Abs 5) waren zum Zeitpunkt der Texterstellung dem Autor und der zwecks inhaltlichen Re-Checks kontaktierten Bundesliga nicht präsent.
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