Zweiklassengesellschaft reloaded [Zuschauer:innencheck 2. Liga, 7. Runde]
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Zweiklassengesellschaft reloaded [Zuschauer:innencheck 2. Liga, 7. Runde]

Inzwischen zeichnet sich immer mehr ab, welche Vereine die Fans anziehen. Der Cup zeigt bei einigen, dass deutlich mehr möglich wäre.

+ + 90minuten.at Exklusiv - Ein Zuschauer:innencheck von Daniel Sauer + +

 

Zum ersten Mal seit fast einem Jahr waren über 1.000 Menschen bei einem Heimspiel des Kapfenberger SV. Damals im Cup gegen die Wiener Austria waren es sogar doppelt so viele. In der Liga lag solch ein Ereignis sogar schon länger zurück: am 22. August 2021 waren es gegen den GAK 2.500 Fans. Jetzt, eine halbe Ewigkeit später, waren die Grazer wieder zu Gast im Franz-Fekete-Stadion und hatten scheinbar ein paar Fans mit im Gepäck. 1.600 Zuschauer:innen wurden gemeldet, Höchstwert in der 7. Runde.

Auch die Partien zwischen Steyr und der Admira, sowie dem SKN St. Pölten und dem FAC lagen über der 1.000er-Marke. Die Oberösterreicher können schon länger auf konstant guten Heimsupport für Zweitligaverhältnisse bauen, auch beim 2:1-Sieg gegen die Admira waren es 1.500. Ein bisschen Luft nach oben bleibt aber auf die Zahlen aus - beispielsweise - 2019/20: 2.100 gegen Wacker Innsbruck, 2.500 gegen Blau-Weiß Linz, 2.700 gegen den GAK. Der SKN erholt sich gewissermaßen von den unterwältigenden 500 Zuschauer:innen gegen Kapfenberg und landet zum vierten Mal in drei Spielen im vierstelligen Bereich. Sportlich läuft es dafür inzwischen weniger rund: Der FAC zieht mit einem 2:1 an den Niederösterreichern vorbei.

Von ganz oben lacht weiterhin der SKU Amstetten, mit 1.205 Menschen waren - im zweiten Spiel gegen Blau-Weiß Linz in Folge - noch einmal knapp hundert mehr da, als im Cup unter der Woche. Die Leistungen der Mannschaft werden sichtlich angenommen, in der vergangenen Saison lagen die Zuschauer:innenzahlen relativ konstant unter jenen der laufenden. Damit geht es in die unteren Abteilungen der Zweiklassengesellschaft.

 

Klar sichtbares Gefälle

Mehr Support verdient hätte sich auch die Mannschaft des SV Horn, die punktgleich mit Amstetten auf Platz 2 liegt. 700 Fans waren gegen Liefering dabei, im Cup am Dienstag waren es gegen St. Pölten noch 970. Auch in Lafnitz war eher wenig los, nur 560 Fans waren im Spiel gegen die Vienna im Stadion – halb so viele wie im Cup gegen den GAK. Übrig bleiben damit nur mehr die Heimspiele von Rapid II – vor 200 Zuschauer:innen gegen Dornbirn – und Sturm II – vor 248 Fans gegen die Young Violets. Der Saisonschnitt steigt immerhin leicht auf 909.

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