Österreich im Sandwich zwischen Schottland und Serbien [Fünfjahreswertung]
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Österreich im Sandwich zwischen Schottland und Serbien [Fünfjahreswertung]

Drei österreichische Klubs kämpfen um Punkte in der Fünfjahreswertung und bei zwei von dreien schaut es gut aus. Von hinten schleicht sich aber Serbien an, die Schotten sind einholbar, Belgien ist fraglich.

+ + 90minuten.at PLUS - Von Georg Sander + +

 

Red Bull Salzburg konnte das wichtige Spiel gegen Dinamo Zagreb vor ausverkauftem Haus für sich entscheiden. Das Spiel aus der Kategorie „Arbeitssieg“ lässt den heimischen Serienmeister nach zwei Remis nun mit fünf Zählern von der Tabellenspitze lachen. Chelsea und Milan sind nun gleichauf dahinter, die Kroaten lauern mit drei Zählern am Tabellenende der Gruppe E. Fix im europäischen Frühjahr sind die Salzburger somit noch nicht. Mit einem Dreier in Zagreb kann man einen großen Schritt machen – wenn Chelsea auch auswärts gewinnen sollte, stehen sogar die Chancen auf das Königsklassenachtelfinale gut.

Sturm Graz' tolles Spiel gegen Lazio Rom blieb unbelohnt, die Chancen auf den Aufstieg bzw. ein europäisches Überwintern sind intakt. In der Europa League Gruppe F haben zur Halbzeit alle Teams vier Punkte. Aufgrund der zum Teil aberwitzigen Ergebnisse – Lazio schoss am ersten Spieltag Feyenoord mit 4:2 (3:0) ab, um am zweiten in Dänemark von Midtjylland mit 5:1 aus dem Stadion geworfen zu werden – ist der Ausgang mehr als offen. Die besten Karten hat Sturm im Vergleich mit den Dänen, die zuhause mit 1:0 besiegt wurden. Lässt man diese hinter sich, geht es zumindest in der Europa Conference League-Zwischenrunde weiter.

Diese ist für Austria Wien in weite Ferne gerückt. Villarreal bleibt mit dem 5:0 gegen die Veilchen makellos, worauf man am vierten Spieltag hoffen soll, ist offen. Unter Umständen kann man sich mit bärenstarken Rückspielen noch an Be'er Sheva und Posen vorbeischummeln, sehr wahrscheinlich scheint das nicht. Man zahlt eben Lehrgeld.

 

Schottland einholbar

Die Schotten brachten mit Celtic und den Rangers beide Glasgower Klubs in die Königsklasse. Nebst Teilnahmebonuspunkten haben die aber so gut wie nichts hinbekommen. Die Rangers kicken in der Todesgruppe A gegen Ajax, Liverpool und Neapel und haben kein Tor geschossen, neun kassiert und null Punkte am Konto. Nur marginal einfacher war die Aufgabe für den Rivalen. Zwar erreichte Celtic am zweiten Spieltag ein Remis gegen Donezk, gegen Leipzig war aber nichts zu holen.

Heart of Midlothian wiederum musste sich nach dem Sieg gegen Riga Florenz beugen. Gegen die Italiener geht es am 13. Oktober weiter, schreibt man nicht an und die Letten bei Istanbul Başakşehir auch nicht, war's das für die Edinburgher wohl. Um die Schotten einzuholen, müssen die heimischen Vertreter übrigens acht Siege mehr einfahren, vorbehaltlich etwaiger Bonuspunkte. Denn wenn die drei Schotten ausscheiden und Salzburg und Sturm etwa als Gruppenzweite aufsteigen, gibt es gleich sieben Bonuspunkte. Das könnte sich mit den ausstehenden neun Partien schon ausgehen.

 

Belgien schwer zu knacken

Die Belgier liegen drei Siege und ein Remis vor Österreich, performen aber überraschend gut. Möglich, dass sie wie Österreich an Schottland vorbeiziehen. Brügge hat sich in diese Gruppe reingebissen. Nach dem Heim-1:0 gegen Leverkusen am ersten Spieltag überraschten die Belgier in Porto mit einem 4:0-Auswärtssieg und schlugen nun daheim Atlético Madrid mit 2:0. Nachdem Brügge nun neun, alle anderen drei, Punkte am Konto hat, ist das europäische Frühjahr schon so gut wie sicher.

Auch für Union St-Gilloise müsste ungefähr alles schiefgehen. Der Vizemeister hat nun alle seine drei Spiele in der Europa League-Gruppe D gewinnen und ein Überwintern ist dem Verein kaum noch zu nehmen, denn Malmö ist punktlos Letzter, Union Berlin mit drei Zählern auf Rang drei.

In der Europa Conference League verlor Anderlecht in der Gruppe B zwar wie erwartbar gegen West Ham während Silkeborg Bukarest mit 5:0 heimschickte, noch hat man aber einen Punkt Vorsprung auf die Dänen und das Hinspiel gewonnen. Spannend ist es in Gruppee F, wo Gent bei vier Punkten hält, nachdem man daheim gegen den jetzigen Tabellenführer Djurgårdens verloren hat. Der Gegner heißt nun das ebenfalls bei vier Punkten haltende Molde.

 

Serbien kommt näher

Von hinten droht Österreich ein bisschen Gefahr. Die serbischen Vertreter Roter Stern und Partizan Belgrad konnten nun nämlich gewinnen und liegen weniger als fünf Siege hinter Österreich. Bei etwaigen Aufstiegen in die KO-Phase könnte es eng werden. Roter Stern Belgrad hat nach dem Sieg gegen Ferencváros wieder einige Chancen auf ein Weiterkommen. Die Ungarn konnten in dden ersten beidden SpielenTrabzonspor und Monaco besiegen. Die Serben haben wie Trabzon nun drei Zähler, Monaco und Budapest sechs. Sollte die Belgrader auch in Ungarn anschreiben, hat man definitiv gute Karten auf einen Aufstieg.

Lokalrivale Partizan bog den 1. FC Köln und führt die Gruppe D mit fünf Zählern punktgleich mit Nizza an. Das Problem des Hauptstadtklubs: Der tschechische Vertreter Slovácko hat erst einen Punkt, es wird ein Dreikampf und Partizan ist im Vergleich wohl der schwächste Klub. Auszuschließen ist ein Aufstieg aber zur Halbzeit keinesfalls.

 

Ausgang offen!

Es ist wohl keine allzu anmaßende Anmerkung, wenn die Veilchen schon aus dem Europacup verabschiedet werden. Nach den zwei klaren Auswärtsniederlagen ist das Momentum nicht auf ihrer Seite, man lässt sich aber gerne überraschen. Für Sturm und Salzburg ist eben noch alles drinnen, sogar ein kompletter Rückfall auf Rang vier ist auch noch bei beiden drinnen....

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